Der dunkelste Thron

Was?, brachte der Rothaarige nun entsetzt hervor. Du willst doch nicht damit sagen das Mepheistos den Thron übernommen hat? Der Mann konnte es nicht glauben und sah zu der jungen Frau. Diese hatte ihren Blick immer noch auf Belial gerichtet. Nun legte der Rothaarige den Kopf schief. Was ist passiert? Ich versteh nicht was ihr hier macht. Warum seid ihr so verletzt und zusammen mit Sailin. Kara atmete schwer aus und schaute zu Boden. Er hat uns verbannt. Vater sollte eigentlich dafür sterben das er Sailin erweckt hat.

Belial hat Sailin erweckt? fragte Sato nun doch etwas verwundert. Kommen da doch wieder so etwas wie gefühle in dem alten Knaben hoch? Jack schüttelte den Kopf. Das spielt doch alles grade keine Rolle. Wir sollten erst einmal zu sehen das die beiden wieder auf die Beine kommen. Er griff dem Mann mit der Augenbinde unter den gesunden Arm. Raven helf mir ihn reinzubringen.

Raven nickte und griff ebenfalls zu. Vorsichtig half der Rothaarige Jack Belial aufzustehen. Während Kara ihnen langsam folgte brachten die beiden Männer ihn in den Tempel. Dort ließen sie ihn auf einer Liege in einem Nebenraum nieder. Karas Blick fiel auf Sailin. Die junge Frau lag auf einer Anderen. Nach einer Weile schaute sich die junge Frau um. Es sah alles aus wie ein provisorisches Lager. Wahns Schwester lief zu einer Wand und hockte sich dort einfach hin. Was sollte sie schon großartig machen? Belial war soweit etwas versorgt und diese Fremden kannte sie nicht. Ausserdem tat ihr alles weh.
Raven trat neben die Liege von Sailin und sah die junge Frau besorgt an. Sie ist erst aufgewacht und es hat sie wohl ziemlich erschöpft dieses Portal zu öffnen, kam es nun von Kara. Ihr Blick wanderte zu Sato.

Sato setzte sich nun auf eines der Felle am Boden udn verschränkte die Arme. Jack sah zu der jungen Frau. Du kannst dir eines der Felle nehmen und es dir gemütlich machen soweit es hier geht. Wir sind schon länger hier und man kann durchaus an diesem Ort leben. Es wird wohl eh dauern bis Sailin erwacht.

Kara holte sich so ein Fell. Raven legte den Kopf schief als die junge Frau sich danach bückte und ihren Arm ausstreckte. Ein langer roter Schnitt kam bei diesen zum Vorschein. Kurz sah der Mann zu Belial, während Kara wieder zu der Stelle an der Wand zurücklief. Der Imperiale hatte einen provisorischen Verband gehabt. Hatte sie ihren eigenen dafür benutzt? Raven fragte sich was geschehen war. Die Schwarzhaarige schien schon seid etwas längerem verletzt zu sein. Im Gegensatz zu Belial.
Der Rothaarige richtete sich auf und kramte in Jacks Rucksack. Mit einer Binde in der Hand lief er nun zu Kara und kniete sich vor sie. Wie heißt du?, fragte er während er den Verband um den Arm wickelte. Kara, kam es knapp als Antwort. Raven lächelte etwas und nickte dann in Richtung der beiden Männer. Das sind Jack und Sato und ich bin Raven. Kurz sah er zur Tür als da der Hund auftauchte. Dahinter war der weiße Drache. Kara legte den Kopf schief als der Hund nun zu Sailin lief und sich dort fallen ließ. Der weiße Drache behielt alles mit gebührendem Abstand im Auge. Kara sah ihn eine ganze Weile an. Ein Drache wie Wahn von ihnen erzählt hat. Sie dachte er hätte gesagt diese Drachen wären ausgestorben.
Kara wusste nicht wie lange sie da so sassen. Immer wieder nickte sie weg. Gerade als sie wieder einmal wach wurde sah die junge Frau eine Bewegung bei der Liege von Sailin. Zuerst dachte sie es wäre der Hund, doch er lag einfach weiter da.
Sailin hob eine Hand und legte sie an ihren Kopf, während sie die Augen weiterhin geschossen hielt. Ihr Kopf schmerzte einfach nur. Dann aber schlug sie die Augen auf. Das erste was sie sah war die weiße Decke weit über ihrem Kopf.

Hallo Sailin kam es nun von dem weißen Drachen. Schön dich wieder zu sehen. Wie geht es dir? Das wolfähnliche Tier sprang auch auf und wedelte mit dem Schwanz. Dann gab es ein Bellen von sich. Mensch Varg nicht so laut murrte Jack. Du weißt genau das schallt in den Hallen. Ein Winzeln folgte.

Sailin richtete sich auf und schaute sich verdutzt um. Ihr Blick fiel auf Jack und die beiden Tiere. Jack, brachte sie hervor, dann aber wand sie sich Varg zu. Da er so nah bei ihr war rutschte sie nun an ihn heran und umarmte den Hund. Varg, sagte sie lächelnd und strich ihm durch das Fell. Na mein Hübscher. Während sie den Hund knuddelte blieb der Blick der jungen Frau an dem Drachen hängen. Faix. Es ist auch schön dich zu sehen, lächelte sie. Dann aber schaute sie traurig. Auf die Frage des Drachen wusste sie nicht wirklich eine Antwort. Kurz ließ sie ihren Blick schweifen. Neben Belial auf einer Liege und Kara erblickte die Hüterin noch zwei weitere Personen. Raven, Sato, sagte sie überrascht und doch mit einem traurigen Unterton. Was macht ihr im Tempel?
Kara hingegen starrte nun den weißen Drachen an. Sie war völlig überrascht das er sprechen konnte.

Naja wir haben ihn als Rückzugsort genutzt. Dort unten geht ja alles drunter und drüber. Jack verzog kurz die Lippen. Sato war so freundlich uns hier hoch zu fliegen udn dies ist der Ort an welchen die Dunkelheit wirklich zuletzt nachsehen würde. Also sind wir hier ziemlich sicher.

Sailins Blick wanderte nun zu Sato, während sie Varg losließ. Dennoch strich sie ihm etwas durchs Fell. Ich dachte du wärst in Meridian und würdest dich aus allem raushalten. Die junge Frau schüttelte den Kopf und sah zu Boden. Naja ich scheine auch eine Menge verpasst zu haben. Fünf Jahre.
Raven kniete sich nun zu Sailin so das sie aufsah. Schön zu sehen das es dir gut geht. Die Hüterin seufzte und legte ihre Hand auf den Oberkörper. Wenn es so wäre. Ich trage sie immer noch in mir. Die Verderbnis welche Samael mir gab. Belial hat es nur geschafft sie soweit zum Stillstand zu bringen, so dass ich aufwachen konnte. Raven sah den ehemaligen Imperator schief an. Aber warum? Warum jetzt? Kara sah etwas auf, während Sailin nun die Hand von Varg nahm und sie auf ihren Schoss legte. Um Wahn zu helfen.

Jack legte den Kopf schief. Wieso denn Wahn. Ich dachte er sei tot? So wurde es uns zugetragen. Zumindest sagte das Raven? Er sah ihn verwirrt an. Wie darf ich das verstehen? Belial senkte den Kopf und schwieg weiterhin. Auch Sato zog es diesmal vor keinen Kommentar abzugeben.

Raven schüttelte den Kopf. Das versteh ich nun selbst nicht. Sailin sah zwischen allen hin und her. Wahn ist nicht tot. Er hat alles überlebt. Unter großen Qualen wurde ihm geholfen seinen schwerverletzten Körper wiederherzustellen. Er hat auf Willen der Dunkelheit überlebt. Sailin sah zu Boden und musste schwer schlucken. Tränen sammelten sich in ihren Augen. Es tat weh. Schon der Gedanke daran ließ die junge Frau sich wieder an Wahn und seinen Ausdruck erinnern.
Kara richtete sich nun auf und sah alle an. Wahn ist der Imperator. Nachdem alle seine Freunde ihm den Rücken kehrten und ihn so verrieten wurde ihm wieder auf die Beine geholfen. Er hat Belial in einem Zweikampf besiegt und herrscht nun als Rechte Hand der Dunkelheit.

Imperator? brachte Jack fassungslos hervor. Aber doch nciht Wahn. Er hasst das Imperium über alles. Das kann doch nicht sein. Nach allem was sie ihm angetan haben. Soll das heißen er ist jetzt der jenige der die Truppen der Imperialen über die Stadte und Dörfer Antarres herfallen lässt. Faix sah nach einander die anderen an. Was ist ein Imperator? fragte er verblüfft.

Kara sah den weißen Drachen an. Bevor sie etwas sagen konnte stand Sailin auf und lief zu dem Wesen. Bei ihm ging sie in die Hocke und strich ihm leicht über den Kopf. Mit Tränen in den Augen sah sie Faix an. Der Imperator ist der Lord des Imperiums. Das heißt Wahn ist nun der Anführer dieser Leute. Und er ist nicht mehr der den wir kennen, jedenfalls benimmt er sich nicht mehr so.

Aber Wahn ist doch immer noch Wahn sagte Faix etwas traurig. Er kann doch niemand anderes sein?

Der Himmel über den kleinen Dorf war rot vom Widerscheind er Flammen. Geschrei drang ihm an die Ohren und der Geruch von Tot und verderben in seine Nase. Hin und wieder musste er um einen Lebelosen Leib herum laufen. In seiner Klaue lag die Klinge Schattensang. Mit langsamen Schritten näherte er sich einen wimmernden Mann am Boden. Dieser versuchte sich etwas aufzurichten. Wahn hob nun sein rechtes Bein und plazierte den Fuß auf den Kopf des Mannes welcher der Dorfvorsteher war. Dann drückte er ihn mit diesen auf den kalten Stein des Aspaltwegs. Ihr hättet euch euren erbärmlichen Widerstand sparen sollen Mensch. Niemand stellt sich uns in den Weg. So wird es all jenen ergehen die euren Beispiel folgen. Der Imperator hob sein Schwert an und platzierte die Spitze der Klinge über den Hals des Mannes. Das Blut der Schwachen wird den Boden tränken und Nährstoff für eine neue Welt sein. In diesen Moment lies er Schattensang hinunter rasen und der Stahl durchdrang den Hals des Mannes.

Sailin nickte und sah den Drachen an. Das ist er. Wahn ist Wahn und wird es immer bleiben. Die junge Frau schaute betrübt. Sagen wir einfach er hat sich gerade seelisch verirrt und tut nicht das was er normal machen würde. Doch ganz tief in sich drinnen ist er bestimmt noch der Wahn den wir kennen. Wir müssen ihn nur wiederfinden. Kara schüttelte den Kopf. Irgendwie glaube ich nicht das dies noch möglich ist. Er hat sich sehr verändert. Sailin schaute die junge Frau an. Du kennst Wahn noch nicht so lange wie ich. Das was du nun siehst ist er einfach nicht. Wahn war schon immer rau und ein ziemlich vorlauter Kerl. Er hat sich nie an irgendwelche Regeln gehalten. Immer wieder hat er welche gebrochen. Doch auch so sehr Wahn versucht hat gegen manches zu rebellieren er war stehts für seine Freunde da. Man konnte sich auf Wahn verlassen und ihm ohne Bedenken sein Leben anvertrauen. Du hast es selbst gesehen als du in Samaels Arena warst. Wahn hat alles getan und gegeben um sowohl seine Kinder und mich zu retten. Sogar dir hat er geholfen. Ohne Rücksicht auf Verluste hat er diese Qualen auf sich genommen um seiner Familie beizustehen. Sailin sah wieder zu Faix und lächelte. Wahn kann es nicht so zeigen doch er ist ebenso freundlich, nett und hilfsbereit wie auch rebellisch. Er hat halt auch einen weichen Kern. Und genau wegen all diesen Eigenschaften liebe ich ihn so sehr. Und ich weiß das all dies noch in ihm steckt.