Der dunkelste Thron

Ob mir das noch möglich sein wird?, fragte Sailin und wand ihren Blick weg. Die Dunkelheit hat es gar nicht gerne das ich wieder wach bin. Und wenn er befielt das ich sterben soll... Wahn meinte nur er möchte vor keine Wahl gestellt werden. Wieder sah die junge Frau zu Boden. Erst jetzt bemerkte die Hüterin das da etwas in ihren Haaren war. Vorsichtig tastete sie danach und nahm es schließlich ab. In ihrer Hand lag nun eine Haarspange in Form einer schwarzen Rose. Sailin kannte es. Diese hatte Kara in ihren Haaren als sie bei Samael in der Arena war. Nun fragte sich die Grünhaarige wie sie in den Besitz kam. Sie war also bei ihm, brachte Sailin leise hervor und steckte sich die Spange wieder in die Haare.

Kara nickte kurz. Verzeih mir. Ich war zu unvorsichtig und schwach. Als die junge Frau wieder aufsah legte sie den Kopf schief. Was ist los? Du siehst aus als wäre etwas geschehen.

Wahn deutete ein Achselzucken an. Sailin ist aufgewacht oder sagen wir eher Belial hat sie erweckt. Nun sitzen sie beide in einer Zelle und warten auf ein Urteil des Fürsten. So wriklich weiß ich nicht was ich davon halten soll.

Was du davon halten sollst?, fragte Kara und hob eine Augenbraue. Ich weiß es fällt dir nicht leicht aber freu dich doch darüber. Ich mein nach langen fünf Jahren. Die Schwarzhaarige schien zu überlegen. Was denkst du wird mit ihnen geschehen?

Belial wird für seinen Verrat bezahlen denke ich. Die Dunkelheit wird ihn das nicht durchgehen lassen. Der Imperator lehnte sich nun an die Wand neben sich. Und Sailin. Wer weiß das schon. Mir wäre es ganz recht wenn sie einfach gehen könnte. SIe sollte aus Antarres verschwinden und die Kinder mit sich nehmen.

Kara sah Wahn an. Wenigstens sagte er ihr was er wirklich darüber dachte. Doch irgendwie befürchtete die Schwarzhaarige fast das die Dunkelheit dies nicht zulassen würde. Aber denkst du sie wäre woanders sicher?, fragte Kara schließlich. Du weißt was die Dunkelheit vor hat. Ich finde es dennoch erstaunlich das Belial es geschafft hat sie wieder aufwachen zu lassen. Eine Bewegung hinter sich und Wahn ließ die junge Frau aufsehen. Aiden, kam es von ihr als sie den Jungen sah. Wie meinst du das? Ist Mutter wieder wach?

Wahn griff sich kurz an den Kopf. Er hatte nicht wirklich Lust darauf rede und Antwort zu stehen. Ja ist sie. Aber es wäre besser wenn sie so bald wie möglich hier weg kommt. Sie sitzt in einer der Arrest Zellen. Der Fürst hat sie endeckt.

Aiden sah seinen Vater noch kurz an, dann aber wand er sich um und lief einfach den Flur runter.  Du kannst aufhören dich zu Sorgen, kam es von der jungen Frau. Du musst nichts erklären. Kara schaute dem Jungen hinterher. Dabei sagte sie kein Wort, es schien als überlegte sie etwas.

Wahn ging nicht weiter auf Kara ein sondern lief Aiden hinterher. Er folgte ihm zu den besagten Zellen. Konnte er sich denken das er nun dort hin wollte. Immerhin war seine Mutetr wieder erwacht.

Sailin schaute auf als sie mehrere Schritte hörte. Aiden, brachte sie hervor als die junge Frau den Weißhaarigen sah. Der Sohn Wahns blieb vor der Zelle stehen und sah nur kurz zu Belial. Gleich darauf wanderte sein Blick zu der Hüterin. Mutter, sagte er und ging etwas näher an die Zelle. Sailin stand nun auf und lief zum Gitter. Die Handfessel ließ das gerade so zu. Aiden. In Sailins Augen sammelten sich Tränen. Dir geht es gut. Langsam führte die Hüterin ihre beiden Hände durch die Gitterstäbe und legte sie auf die Wangen des Jungen. Sie war so froh ihn zu sehen. Aiden hob nun seinerseits eine Hand und legte sie auf die seiner Mutter. Kurz betrachtete Sailin den Jungen, dann aber wand sie ihren Blick zu Wahn. Fünf Jahre?, fragte sie und schüttelte den Kopf. Das geht doch gar nicht. Aiden ist kein Stück gealtert.

Als die Dunkelheit frei kam entgegnete Wahn ist die Zeit stehen geblieben. Im Reich der Dunkelheit existiert so etwas nicht. Die Jahre gehen spurlos an uns vorbei. Zumindest hinsichtlich des alters.

Sailin sah Wahn noch einen Moment an, dann aber wand sie ihren Blick wieder zu Aiden. Sorge lag in ihrem Blick. Mir geht es gut Mutter, sagte der Junge nur und löste sich von ihr. Was tust du hier Aiden? Warum bist du nicht bei deinen Schwestern? Aiden sah kurz zu seinem Vater, dann aber wieder zu der Hüterin. Die Beiden kommen schon klar. Ariya ist kein Baby mehr und ich auch nicht. Ich muss nicht mehr ständig bei ihr sein. Und Sharoon geht auch ihren Weg. Sailin sah den Jungen mit großen Augen an. Mutter du verstehst nicht. Es ist soviel passiert. Alle haben sich abgewandt und Vater verraten. Selbst Onkel Diablo hätte ihn beinahe umgebracht. Die Hüterin seufzte. Nein ich verstehe es wirklich nicht, aber warum das Imperium? Wahn wieso lässt du das zu?

Aiden kann für sich selbst entscheiden meinte Wahn. Und in der Beziehung kannihn niemand etwas reinreden. Und das habe ich auch nciht vor. Er ist freiwillig hier. Niemand hat ihn dazu gezwungen.

Mutter es ist meine Entscheidung und ich werde mich davon nicht abbringen lassen. Du warst nicht da und wir mussten alle irgendwie weiterleben. Aiden sah die junge Frau an. Ich werde bei Vater bleiben und stärker werden. Wenn alles schon den Bach runtergeht dann will ich nicht auf der Seite stehen die am Ende tot am Boden liegt. Ausserdem wen hat Vater denn noch? Seine angeblichen Freunde haben versucht ihn umzubringen und das mehr als einmal.
Sailin sah von Wahn zu Aiden und wieder zurück. Langsam machte sie einige Schritte zurück und ließ sich dann etwa in der Mitte der Zelle nieder. Ich verstehe, sagte sie nur und schaute Aiden an. Keine Sorge Mutter. Mir geht es gut und Ariya ist bei Odessa. Der Junge wand sich nun einfach ab. Sailin sah ihm nur kurz nach dann schaute die Hüterin Wahn an. Wenn du schon sonst nichts für mich tuen willst oder kannst, dann pass bitte auf ihn auf, murmelte sie leise.

Bevor Wahn etwas sagen konnte tauchte die Dunkelheit neben ihm auf. Anima sprach der Dämon befehlerich. Nimm Belial und schaff ihn fort. Bringt ihn aus dem Imperium und exikutiert ihn. Wahn sah den Dämon nun doch etwas perplex an. Er schwieg. Meine Befehle sind eindeutig. Nun neigte Wahn sein Haupt. Ja mein Fürst. Belial schüttelte den Kopf sagte aber nichts dazu als der Imperator zwei Imperiale in die Zelle schickte um ihn loszumachen. Dann wurde er abgeführt. Neben Wahn blieb er jedoch stehen. Weißt du was das schlimmste ist wenn man die Dunkelheit verlässt. Man erkennt im Licht was man verloren hat. Dies waren deine Worte Solan. Betrübt senkte er den Kopf. Wahn sah ihm kurz hinterher lief dann aber los.

Sailin schüttelte fassungslos den Kopf. Während die Dunkelheit sich nun ebenfalls abwand stand die Hüterin auf und lief zu den Gitterstäben. Wahn, rief sie auf. Das kannst du nicht machen. Er ist dein Vater. Bitte Wahn tu das nicht. Die junge Frau hielt die Stäbe fest umklammert und versuchte einen Blick auf den Schwarzhaarige zu bekommen. Doch dieser lief einfach weiter, gefolgt von dem Dämon. Sailin sank auf die Knie als sie alle nicht mehr sichtbar waren. Ihren Kopf lehnte sie an die Gitterstäbe. Das durfte doch alles nicht wahr sein. War dies dort wirklich noch Wahn?
Plötzlich legte sich etwas auf ihre Schulter, so das die Hüterin ihren Kopf anhob. Sie sah in die beiden rehbraunen Augen einer anderen Frau. Kara, sagte die Grünhaarige. Sailin kannte Kara auch wenn sie die Schwester Wahns nur kurz gesehen hatte. Die Schwarzhaarige lächelte kurz dann aber nahm sie ihre Hand weg und zog einen Schlüssel hervor. Mit diesem lief sie zu dem Schloss. Wir müssen uns beeilen, sagte sie und öffnete die Tür. Jetzt ist wohl der einzige Zeitpunkt das du hier verschwinden kannst. Kara betrat die Zelle und kniete sich zu der irritierten Frau. Was? Warum?, brachte sie nur hervor so das Kara mit dem Kopf schüttelte. Später. Nun müssen wir hier weg. Mit einem Klacken öffnet sich die Handfessel. Die Schwester Wahns half Sailin beim aufstehen, nur um sie dann sanft aus der Zelle zu schieben.
Was ist mit Aiden?, fragte Sailin als sie von Kara durch die langen Gänge gezogen wurde. Keine Sorge. Ihm geschieht nichts. Im Moment bist du wichtig. Die Dunkelheit wird dich nie gehen lassen geschweige denn leben. Sailin wollte sich befreien, doch noch immer war sie nicht wirklich fit. Wie auch? Schließlich war sie vor nicht allzu langer Zeit erst aufgewacht. Mit der Angst um ihren Sohn und Wahn konnte die Hüterin nichts weiter tun als mitziehen zu lassen. Während die beiden Frauen die Festung durch einen Seitengang verließen fragte sich Sailin wie es weitergehen sollte. Sie wollte nicht weg. Wollte Wahn und Aiden nicht im Stich lassen. Ihr Wächter brauchte sie mehr denn je.