XI Fänge der Schlange

Papa, rief Ariya als sie Wahn ankommen sah. Das Mädchen hob ihren linken Arm und winkte dem Mann zu. Können wir dann endlich reingehen?, murrte Sharoon etwas undeutlich. Ein blauer Schal hing um ihren Hals und verdeckte ebenfalls etwas ihren Mund. Was ist denn mit dir los?, fragte Aiden. Es ist einfach nur kalt. Sharoon packte Ariyas Hand und zog das Mädchen mit in das Wirtshaus. Sailin lächelte leicht. Wollen wir auch?, fragte sie Wahn. Sailin wollte gerade dem Schwarzhaarigen und Aiden in das Haus folgen als etwas vor ihr nach unten auf den Boden fiel. Verwundert schaute die junge Frau nach unten. Eine Feder?, fragte sie sich leise und bückte sich nach dieser. Kaum hochgehoben betrachtete die junge Frau diese. Sie war weiß, mit einer gräulichen Spitze. Mit der Feder in der Hand folgte Sailin schließlich allen in das Haus. Wahn und die Kinder warteten bereist an einem Tisch auf sie.

Als sie fertig waren mit dem Essen lehnte sich Wahn zurück in seinen Stuhl und streckte die Arme nach oben. Das war gut meinte er. Dann fiel ihm der merkwürdige Blick von Sharoon auf. Was ist denn? fragte er verwundert.

Ist dir denn absolut nicht kalt?, fragte das Mädchen und deutete auf den jungen Mann. Er trug wie sonst immer eine schwarze Hose und ein dunkles Shirt. Da draussen sind Minusgrade und du hüpfst noch immer in solchen Klamotten rum. Ariya nickte. Stimmt. Mama schimpft mit uns immer wenn wir uns nicht warm genug anziehen. Und du hast fast nichts an.

Was heißt hier fast nichts? gab Wahn empört von sich. Ich friere nunmal nicht so schnell. Letzen edes bin ich doch sowieso nicht normal gestrickt also warum sollte ich dann rumlaufen wie jeder im Winter. Außerdem komme ich gerade aus der Mine und die Arbeit dort war schweißtreibend. Wahn verzog die Lippen Warum rechtfertige ich mich eigendlich meinte er und verdrehte kurz die Augen.

Die Kinder lachten plötzlich alle drei los. Du bist lustig Wahn, brachte Sharoon hervor und verdrehte genauso die Augen wie das der Schwarzhaarige gerade getan hatte. Ariya und Aiden lachten nun noch lauter. Sailin?, fragte Sharoon die Hüterin vorsichtig da diese weder lachte noch eine Miene verzog. Sie starrte einfach auf die Feder in ihrer Hand. Hey Mama, brachte auch Ariya hervor, während Aiden aufstand und sich neben die Frau stellte. Sailin schreckte etwas aus ihren Gedanken als der Junge plötzlich die Feder griff. Wo hast du die denn her?, fragte er. Sailin sah ihren Sohn an, welcher die Feder in der Hand drehte. Vor dem Haus gefunden. Langsam hob sie ihre Hand und nahm die Feder wieder in diese, nachdem Aiden ihr sie gereicht hatte. Noch einmal betrachtete sie die. Es war doch schon sehr lange er das sie genau so eine Feder gesehen hatte. Mama? Geht es dir gut?, fragte Aiden und schaute die Frau besorgt an. Sicher. Warum geht ihr nicht weiterspielen? Die junge Frau nickte in Richtung Ausgang. Es ist doch ein schöner Tag. Aiden nickte. Während Ariya und Sharoon sich wieder dicker anzogen lief der Junge um den Tisch zu Wahn. Papa? Üben wir nachher noch ein wenig?

Ja können wir tun antwortete Wahn. Wir treffen uns in einer Stunde am Platz. Vorher möchte ich aber mal mit eurer Mutter reden. Als die Kinder rausgegangen waren stand Wahn auf und ging zu Sailin. Neben ihr stützte er sich auf den Tisch. Sag mal ist alles in Ordnung bei dir. Du wirkst so abwesend. Was hat es mit der Feder auf sich.

Sailin sah Wahn an. Ach die? Ich hab sie draussen gefunden, meinte die junge Frau und schaute die Feder wieder an. Sie erinnert mich nur an etwas was schon ziemlich lange her ist. Kurz musste Sailin lächeln, dann aber sah sie wieder ernst. Kann ich dich mal was fragen? Die junge Frau sah Wahn wieder an. Denkst du...naja musst du ab und zu... Lord, kam es plötzlich von einer Wache die in den Saal gekommen war. Sailin unterbrach ihre Frage und schaute zu dem Mann. Lord da ist so ein merkwürdiger Kerl. Wir haben ihn bei dem Versuch in die Festung zu kommen gestellt.

Wahn drehte den Kopf zu den Mann und nickte. Gut ich schau ihn mir sofort an. Dann wandte er sich wieder Sailin zu. Schätze das Gespräch muss etwas warten. Lass uns zur Festung gehen udn schauen was der Kerl will.

Sailin nickte und richtete sich nun auf. Gleich nachdem sie sich angezogen hatte verließen sie und Wahn die Gaststätte. Während sie die Strassen runterliefen fragte sich Sailin wer dieser Kerl war von dem die Wache gesprochen hatte. Wer würde sich trauen in die Festung einsteigen zu wollen?
Kaum in dem großen Gebäude angekommen betraten die Hüterin und Wahn den Thronsaal. Sailin legte de Kopf schief, als sie zwei Wachen mit einem jüngeren Mann zwischen sich dastehen sah. Beide hielten ihn an den Armen fest. Der Junge hatte blaugräuliches kurzes Haar. Um seinen Hals hing eine silberne Kette. Seine Kleidung war doch recht einfach gehalten. Er trug eine schwarze Hose mit einem grauen ärmelfreien Shirt. Über diesem hatte er eine dunkle Stoffweste. Um seinen Hals hing ein längerer roter Schal, während ein schwarzer Stoff um die Hände bis hoch zum Oberarm gezogen war. Nur die Fingerspitzen waren nicht bedeckt. An dem Gürtel um seine Hüfte hing eine kleine weiße Tasche. Mit seinen doch rötlich wirkenden Augen sah er kurz zu den beiden Wachen. Diese hielten ihn eisern fest. Als er Wahn und Sailin bemerkte blickte der Junge zu den Beiden.

Wahn saß nun auf den Thron und sah den jungen Nachdenklich an. Er war ihm Fremd und schien noch sehr junge zu sein. Was verleitet dich dazu in diese Stadt zu schleichen fragte er den jungen schließlich. Am besten du sprichst war.

Mich umsehen, kam es von dem Jungen. Sein Blick war auf Wahn gerichtet. Umsehen? hackte Sailin nach und lief sowohl an den Männern als auch dem Jungen vorbei. Sie blieb etwas seitlich zwischen den Dreien und Wahn stehen. Ihr Blick war musternd auf den Knaben gerichtet. Was gibt es hier umzusehen? Der Junge zuckte mit den Schultern soweit wie ihm das möglich war. Die Stadt hat mich halt neugierig gemacht. Ich mein so befestigt wie sie ist. Da wird man doch neugierig werden dürfen.

Tja in diese Stadt begann Wahn nun. Kann man auch Tagsüber einfach hinein. Dazu muss man nichts nacht reinschleichen. Wie sieht das denn aus Junge. Irgendwie nehme ich dir das nicht ab. Das muss doch einen anderen Hintergrund haben.

Verzeiht wenn ich nicht warten wollte bis es morgens wird. Der Junge sah Wahn etwas lauernd an. Es war mir dann doch ein wenig zu kalt auf Dauer da draussen. Ich mein natürlich hätte ich das tun können, aber ich glaube so als Eiszapfen wärs mir nicht so ganz gut bekommen.

Der Lord Midians sah den jungen mit etwas schiefen Blick an dann fing er an zu lachen. So eine Antwort hätte ich eher von mir erwartet sagte er schließlich. Mensch junge. Da draußen stehen Wachen. Man kann um Einlass bitten und muss sich nciht wie ein Dieb hieneinstehlen. Ich glaub deine Geschichte genausowenig wie du mir scheinbar vertraust. Dein Blick spricht bände.

Sailin sah Wahn etwas schief an, während der Junge nun seine Arme aus dem Griff der Wachen befreite. So war es aber interessanter, meinte er und sah sich um. Wie ein alter Knacker siehst du aber nicht aus. Normalerweise sind das doch solche Leute die in diesen Festungen hausen. Der Junge sah Sailin für einen Moment länger an, dann aber wand er seinen Blick wieder zu Wahn. Warum sollte ich jemandem vertrauen den ich nicht kenne?