Im Schatten des Auges

Wahn starrte die junge Frau einfach an. Das Schwert immer noch an die Kehle haltend. Er wirkte angespannt. Denoch schossen nun Bilder durch seinen Kopf als er einfach in die Blauen tränenden Augen blickte. Und dann dieser Ruf. Er musste an den Altar denken. An die junge Frau die auf ihn gefesselt war. Jene welcher er den Tod brachte. Plötzlich begann er ein wenig zu zittern. Dann senkte er den Kopf und lies sie los. Das Schwert verschwand von ihrer Kehle. Er konnte es einfach nicht.

Odessa verstand nicht. Während Lyn einfach zu Boden sank und wie ein Häufchen Elend dahockte stand Wahn mit gesenktem Kopf da. Wieso wusste ich das du das einfach nicht hinbekommst?, knurrte nun eine Stimme hinter Odessa. Die Frau drehte sich um und sah noch Luzifer bevor sie einen kräftigen Schlag abbekam. Die Hexe fiel zu Boden und blieb einfach da liegen. Luzifer stieg nun über diese drüber und trat neben Wahn. Dieser sagte nichts. Mehrere Kultisten standen im hinteren Teil der Höhle. Kurz schaute er zu der Frau. Bringt beide runter in die Zuflucht, knurrte der Mann nur. Sofort kamen zwei Kultisten und zerrten die blonde Frau auf die Beine. Ein weiterer packte nun Odessa. Beide Frauen wurden aus der Höhle geschafft. Ich dachte wenigstens soetwas leichtes bekommst du hin. Aber wie ich sehe habe ich mich getäuscht. Luzifer umlief kurz Wahn, dabei sah er den Mann streng an. Was mach ich nur mit dir? Du weißt schon das das nicht ungestraft bleiben kann. Nun eins sei dir schonmal gewiss. Deine Kinder waren die längste Zeit oben in der Stadt. Diese Frau hat ein weiteres Mal nicht nach unseren Regeln gespielt. Keine Sorge ihnen wird weiter nichts geschehen. Doch so habe ich persönlich ein Auge auf sie. Luzifer sah zwei weitere Kultisten an. Bringt ihn runter. Luzifer entfernte sich von Wahn. Ich würde dir raten zu folgen. Ich werde dafür zusehen das meine Männer deinen Kindern weiterhin nichts antun wenn sie sie nun nach unten bringen.

Wahn nickte und folgte Luzifer und den Kultisten schweigend. Sie liefen erst zu Odessas Haus um die Kinder zu holen. Diese probten einen Aufstand als die Kultmitglieder sie mitzerrten. Der junge Mann rang mit sich selbst. Am liebsten wollte er zu ihnen wusste aber das war im Moment nicht möglich. im Versteck der Kultisten wurden sie alle zusammen eingesperrt. Wahn Odessa und Lin wurden angekettet, während die Kinder frei blieben. Bei den Ketten handelte es sich um jeweils eine, die einfach am Ende in der Wand verankert waren jedoch recht weit reichten so das sie sich setzen konnten.

Die Kinder verstanden nicht was da gerade geschehen war. Beide hockten vor ihrem Vater als die Tür des Raumes geschlossen wurde. Papa was soll das?, fragte Ariya ängstlich. Warum sind wir alle hier? Wahn antwortete nicht und sass nur mut gesenktem Kopf da. Egal wie sehr die Kinder auf ihn einredeten. Auch Lyn sagte nichts sondern fiel nach einer gewissen Zeit einfach zur Seite um. Sie wollte irgendwie nicht mehr. Die Angst in ihr lähmte sie regelrecht. Wo war sie hier nur gelandet? Diese Wut und der ganze Hass dieser Männer. Die junge Frau schloss die Augen. Sie wusste nicht was nun noch kommen würde doch es machte ihr einfach Angst.
Odessa lag einfach auf dem Rücken und hatte die Augen geschlossen. Der Schlag des Kultisten war hart gewesen und so war die Frau noch immer ohne Bewusstsein. Da Wahn nicht reagierte kroch Ariya irgendwann zu der Hexe und kniete sich besorgt neben diese. Auch Aiden zog sich von seinem Vater zurück in eine der freien Ecken des Raumes.
Am nächsten Tag kam Luzifer in den Raum. Aiden hockte noch immer in der Ecke des Raumes. Ariya lag bei Odessa und hatte ihren Kopf auf deren Schoss gelegt. Die Frau war inzwischen weider aufgewacht und sass da. Lyn sah kurz auf als Luzifer an ihnen allen vorbei lief und bei Wahn stehen blieb. Ein weiterer Kultist folgte dem Rothaarigen. In seinen Händen hielt dieser bläuliche Bänder. Ein zweiter kam auch noch in den Raum. Nun ich muss gestehen ich musste etwas darüber nachdenken wie ich dich bestrafe, sagte Luzifer zu Wahn. Doch dann ist mir etwas eingefallen. Der Rothaarige Mann nickte und die beiden Kultisten liefen an ihm vorbei zu Wahn. Neben ihm gingen sie in die Hocke. Einer packte Wahns rechten Arm während der andere anfing eines von mehreren metallenen Bändern um den Arm zu wickeln.

Wahn schluckte etwas als er merkte was ihm nun blühte. Sein Arm tat ohnehin schon höllisch weh udn nun sollte es noch schlimmer kommen. Nach udn nach wurden die Bänder aus dem besonderen eisen festgezogen so fest das es Wahn die Tränen in die Augen trieb. Mehr und mehr Bänder umgeben nun seinen Unterarm und erhöhten damit den Druck der Eisenklaue. Als sie fertig waren zog Wahn zitternd seinen Arm zurück. Sie hat mich einfach zu sehr an sie erinnert brachte er nun hervor. Sonst tat ich immer was du wolltest.

Naja bis auf die große Verfehlung wo du uns alle fast umgebracht hättest stimmt das wohl, meinte Luzifer kalt. Der Mann sah zu der blonden Frau. Diese sass mit untergezogenen Beinen da und schaute ihn mit ihren blauen Augen an. Der Mann lief zu ihr und kniete sich hin, dann packte er ihre Haare und zog diese nach hinten. Ihren Kopf dadurch gleich mit. Was verflucht nochmal erinnert dich an sie? Dieses Weib hat absolut nicht mit ihr gemein. Sie kann sich nicht mal an ihren Namen erinnern. Sie ist ein Nichts. Niemand vermisst oder braucht sie. Sie hat niemanden. Gerade das hätte es dir doch leicht machen müssen den Befehl auszuführen.
Odessa sah Luzifer an. Das sie sich nicht erinnern kann ist doch nur die Schuld deiner Männer. Immer müssen sie zu hart zuschlagen. Der Mann grinste nur kurz und ließ Lyn los. Also die Männer sind nicht an allem Schuld. Luzifer richtete sich auf und sah Wahn an. Diese Bänder sollen deine Strafe sein. Wielange du sie behälst liegt ganz bei dir.
Der Mann drehte sich um und verließ zusammen mit den beiden Kultisten den Raum.

Wahn lehnte sich nun an die Wand und hielt sich seinen rechten Arm An liebsten wollte er weinen so sehr schmerzte er. Was auch immer da passierte es verursachte einen imensen Druck auf seinen Arm. Die Bänder verdoppelten dies fast noch. Warum hatte er diese Frau verschont. Warum errinnerte sie ihn so sehr an Sailin. Er wusste es nicht. All das zögern brachte ihn nur weitere Strafen ein. Schweigend saß er da.

Lyn sass einfach da und starrte den Mann an. Doch Odessa sah nun verwirrt aus. Kurz sah sie auf den Arm. Die Schmerzen des Mannes mussten nun furchtbar sein. An wen erinnert sie dich?, fragte die Hexe. Der Mann sass jedoch einfach da und schwieg weiter. Die Frau seufzte. An Mama, sagte nun Ariya neben der Frau. Das Mädchen hatte sich aufgerichtet gehabt als Wahn die Bänder anbekommen hatte. Kurz schaute sie zu Lyn dann legte das Mädchen ihren Kopf wieder auf den Schoss Odessas. Die blonde Frau hatte einfach so wunderschöne blaue Augen wie ihre Mutter.
Einige Stunden vergingen in welchen die Gefangenen einfach dahockten und schwiegen. An wenigen Stellen von Wahns Arm konnte man ein blau sehen. Die Tür ging auf und vier Kultisten betraten mit Luzifer den Raum. Aiden hockte nochimmer in seiner Ecke und Ariya war bei Odessa. Ein Kultmitglied stellte sich zu der Hexe und bückte sich. Dann packte er einfach Ariya hinten am Kleid und zerrte das Mädchen in die Luft. Diese schrie erschrocken auf. Hey, rief Odessa auf. Der Kultist drehte sich um und lief zu Aiden. Direkt neben ihm ließ er die kleine Ariya fallen. Diese landete sehr unsanft auf dem Boden. So geht man nicht mit einer Frau um, rief Ariya empört auf. Der Kultist schnaubte nur und drehte sich um.
Luzifer sah kurz zu den Kindern dann aber zu den drei angeketteten. Nun kommen wir zu dem wichtigsten heute. Die Augen des Mannes waren auf die beiden Frauen gerichtet. Odessa du hast mich schwer enttäuscht. Ich habe dir dein Leben gelassen für ein paar kleine Dienste. Doch du hast dies mehrfach ausgenutzt und mich hintergangen. Das kann und werde ich nicht dulden. Luzifer wandte sich nun Wahn direkt zu. Nun da du solche Schwierigkeiten mit ihr hast, werde ich mit Freude dafür sorgen das dies nicht mehr so ist. Das angesetzte Urteil welches du nicht ausführen wolltest wird halt hier und jetzt ausgeführt. Da kannst du sicher nochmal lernen wie soetwas geht. Luzifer sah kurz zu einem Kultmitglied. Dieses zerrte nun Lyn auf die Beine. Ein zweiter Mann kam dazu. Beide hielten die Frau an ihren Armen fest, während ein Dritter nun seine Klinge zog. Die blonde Frau stand ganz starr da, als ihr die Klinge nun zum zweiten Mal an den Hals gehalten wurde. Sie machte nichtmal Anstalten sich freikämpfen zu wollen. Das kannst du doch nicht machen, rief Odessa auf. Luzifer wandt sich zu ihr. Und ob ich das kann. Und keine Sorge. Du wirst ihr dann gleich folgen. Der Rothaarige sah Wahn wieder an. So wird das gemacht, meinte er nur kalt.
Ariya und Aiden standen mit weit aufgerissenen Augen da als sie den Mann mit der erhobenen Klinge sahen. Diese war ganz nah an der Kehle der jungen Frau.

Wahn senkete den Kopf. Nun sollte also erst Lin und dann Odessa sterben. Die Frau die seinen Kidner gutes getan hatte?
Das wollte er nciht und Lin konnte für all das hier doch auch nichts. Eine seltsame grünliche Aura umgab ihn plötzlich. Dann hob er den Kopf der magische Windhauch umspielte nun seine schwarzen Haare. Plötzlich brüllten die Kultisten auf. Sie verkrampften sich. Der eine lies sein Schwert fallen. Dann wurden die Augen des Mannes starr und er fiel zu Boden während sein Nebenan nach Luft rang. Wahn stieß ein tiefes Knurren aus seiner Kehle. Es war einfach genug. Weitere Kultisten um Luzifer herum sanken zu Boden. DIe Augen weit aufgerissen. Blut lief ihnen aus den Mund.

Odessas und Lyns Augen weiteten sich als die Männer nacheinander tot zusammenbrachen. Die blonde Frau sank in die Knie und zitterte während sie sah das auch Luzifer nach Luft ringend zu Boden ging. Der Mann schaute wütend. Kurz hockte er einfach nur da und stützte sich mit den Armen ab, dann sackte er einfach nach vorne. Etwas Blut lief ihm aus der Nase.
Ariya und Aiden sassen beide da und schauten starr auf die toten Männer. So wirklich wussten sie nicht was da gerade passiert war. Ihr Vater hatte den Kult angegriffen? Er hatte Odessa und Lyn geholfen.
Die Hexe schüttelte ungläubig denn Kopf. Soetwas hatte sie noch nie gesehen. Dachte sie Wahn wäre einfach ein guter Kämpfer aber das? Was?, brachte sie einfach nur hervor, konnte ihren Blick aber nicht von den Kultisten nehmen.

DIe Magie die Wahn umspielt hatten verschwand allmählich. Dann sah er zu den Kindern. Aiden, Aryia ein von euch muss sich den Schlüssel besorgen von einen der Typen da und uns losmachen. Wir müssen hier weg.
Da Ariya etwas länger zögerte als ihr Bruder tat Aiden das was Wahn sagte. Er nahm ein paar Schlüssel ans ich und öffnete die einzelnen Ketten. Wahn richtete sich auf kurz lehnte er sich and ie Wand als sein Arm wieder diesen extremen drückenden Schmerz ausendete. Schließlich biss er die Zähne zusammen und lief los. Er packte mit der Linken sein Schwert und näherte sich dem Ausgang. Nun hörte er von weiten schon die anderen anrücken. Kultisten waren unterwegs. Wahn sah kurz zu Lin und Odessa welche folgten sagte aber nichts. Als die ersten Mänenr angriffen schlug Wahn zu. Sein Schwert vollführte einen Tanz und beförderte einen nach dem anderen zu Boden. Auch wenn es nicht immer leicht war schaffte Wahn es sich durchzukämpfen bis zu den Treppen wo sich ihnen weitere Kultisten entgegenstellten. Erneut bahnte er sich einen Weg durch die Männer. Dann bedeutete er den anderen mit einer Kopfbewegung den nun freigewordenen Auftieg zu nutzen. Zuletzt drehte er sich um und versteute seine Klinge ind er Schutzhülle am Rücken. Dann formte sich eine Feuerkugel in seiner Hand und er schleuderte sie auf die anstürmenden Kultisten zu. Schließlich folgte er den anderen hinaus.

Kaum draussen lief Odessa gefolgt von Lyn und den beiden Kindern zu den Ställen. Wahn folgte ihnen auch dicht auf. Der Mann lief kaum das er in den Ställen war zu Shaitan. Odessa holte gleich zwei weitere Pferde heraus. Lyn schüttelte den Kopf. Da steig ich nicht drauf, sagte sie ängstlich. Sie konnte sich einfach nicht erinnern jemals auf einem Pferd geritten zu sein. Diese Tiere waren so groß und davor hatte die Frau doch etwas Angst. Odessa sah die junge Frau an. Du musst aber. Wir können hier schließlich nicht bleiben., sagte die Hexe. Aiden sah die blonde Frau an, dann seufzte er. Eigentlich wollte er auf Shaitan bei seinem Vater mitreiten, doch nun stellte er sich zu Lyn. Komm ich reite mit dir. Zusammen bekommen wir das hin, lächelte er kurz. Lyn sah ihn an und nickte dann etwas zaghaft.
Während Odessa Aiden und dann Lyn auf das Pferd half sah Ariya zu Wahn, welcher sich auf den Rücken Shaitans gequält hatte, hoch. Ich will aber bei dir mitreiten, sagte das Mädchen. Bevor Wahn etwas sagen konnte wurde Ariya hochgehoben und auf ein anderes Pferd gesetzt. Hör mal Süße, sagte Odessa und setzte sich hinter sie. Dein Papa hat gerade nicht die Kraft dazu dich zu halten also wäre das keine gute Idee. Ariya stöhnte kurz auf und nickte dann geknickt. Kaum sassen alle setzten sich die drei Pferde in Bewegung. Zusammen ritten sie so schnell wie es ging aus der Stadt Caedes raus. Shaitan ritt vorraus und brachte dabei so manchen Kultisten zu Fall, während Wahn ein wenig Magie auf sie schleuderte. Als sie aus der Stadt waren fing gerade die Sonne an unterzugehen. Die Pferde wurden beschleunigt um vor Einbruch der Dunkelheit so weit weg wie möglich von der Stadt zu sein.

Nach einiger Zeit brachte Wahn Shaitan dazu etwas langsamer zu laufen. DIe anderen Pferde hatten doch schwierigkeiten mitd em Hengst mitzuhalten. SIe hatetn Caedes weit hinter sich gelassen so das nun eine Pause möglich war. An einer kleinen Ansammlung von Bäumen machten sie schließlich halt. Wahn stieg vom Rücken des schwarzen Tieres udn lief dann zud en anderen Pferden. Dort half er den anderen beim Absteigen. Denoch schwieg er dabei einfach. Schließlich lies er sich an einen Baum sinken. Dabei gab er einen leisen schmerzvollen Laut von sich.

Die Sonne war bereits untergegangen und die letzten Strahlen verschwanden auch langsam. Lyn stand einfach neben dem Pferd und starrte den Mann an. Sie wusste nicht was sie denken sollte. Was war dieser Kerl nur? Woher hatte er diese Kraft und was hatte er da getan? Ein Schauer lief der jungen Frau über den Rücken als sie die Bilder der Toten in den Kopf bekam.
Ariya und Aiden sahen sich kurz an, dann liefen sie einfach zu Wahn. Papa, rief Ariya auf. Während sich Aiden links neben seinen Vater hockte fiel Ariya diesen einfach um den Hals und umarmte ihn. Die Tränen liefen ihr nun aus den Augen. Nochimmer sass der Schrecken in ihren Knochen.
Odessa schaute kurz zu den dreien, dann machte auch sie einige Schritte auf den jungen Mann zu. Etwas entfernt von ihm sank sie zu Boden. Was war das Wahn?, fragte sie einfach nur. Die Frau war noch völlig durch den Wind und konnte das alles nicht richtig greifen. Was ist da gerade passiert?

Wahn hob seine Linke und legte sie um die Kinder. Magie sagte er einfach nur. Es spielt doch keien Rolle. Alles was jetzt zählt ist wies weiter geht. Wird Zeit das die Kinder wieder nach Hause kommen. Wieder kam ein schmerzvoller leiser Laut von ihm. Dreck gab er von sich und lehnte den Kopf an den Baumstamm an welchen er saß.