Erben des Blutes Part II

Der Foltermeister schlug noch einige Male hart zu, dann stoppte er irritiert und starrte auf die Wunden an Wahns Rücken. Sie begannen zu heilen und waren nach wenigen Sekunden weg. Der Mann verzog die Lippen und schlug noch härter zu. Mehr und mehr traf die Peitsche ihr Ziel. Doch immer wieder heilten die Wunden. Das gibts doch nicht, knurrte der Foltermeister. Nach weiteren vergeblichen Schlägen. Drehte sich der Mann um und schlug mit der Peitsche zu. Ein Mitglied des Kultes wurde schwer an der Wange getroffen. Der Striem, welcher die Peitsche hinterlassen hatte, blutete etwas aber blieb. Das gibts doch nicht?, knurrte der Kolterknecht während das Kultmitglied ihn wütend anfunkelte.

Wahn konnte sich das grinsen nicht verkneifen. Dein Gesicht solltest du mal sehen gab er amüsiert von sich. Mehr sagte er alledings nicht. Auch wenn es ihm spaß machte den Foltermeister zu ärgern. Er musste nun denoch vorsicht walten lassen. Würden sie Magie gegen ihn anwenden würde sich das Blatt für ihn wenden. Ein Blick auf seinen Arm genügte dafür aus.

Der Mann funkelte Wahn wütend an. Dann holte er mit der Peitsche aus und traf den Arm des Schwarzhaarigen. Die Peitsche wickelte sich um diesen und der Folterkneckt zog die Peitsche zurück.

Sulona sah Lilith fragend an. Bist du sicher das wir richtig reiten?, fragte die Halbelfe. Die Rothaarige sah auf und zuckte mit den Schultern. Keine Ahnung. Sailin hatte mir damals nur eine grobe Richtungsangabe gegeben. Und da Wahn in die Richtung abgehaun ist um den Kult zu verfolgen... Sulona seufzte. Du weißt also nicht wohin du uns führst. Lilith sah nun etwas wütend zu ihr. Das würde ich nicht sagen. Ausserdem wer wollte den unbedingt Wahn folgen nachdem die Leute versorgt waren. Ich habe euch nur was vorgeschlagen. Ihr musstet ja nicht drauf eingehen.
Mensch Mädels, murrte Alasdair nun hinter den Beiden auf seinem Pferd. Wir alle machen uns Sorgen. Und Lilith niemand hier bestreitet das du gut führen kannst, nur... Als die Frau ihn nun ebenfalls giftig ansah schwieg Alasdair gleich wieder.

Wahn knurrte auf als ein Ruck seinen Arm durchfuhr und es knackte. Irgendwie wollte er erst gar nicht wissen was da nun gerade geschehen war. Der Versuch das zu verbergen war nun kläglich gescheitert. Er schluckte kurz.

Shaitan preschte schnell über den sandigen Boden. Der Hengst hatten seinen Lauf ein weiteres Mal beschleunigt.

Der Folterknecht grinste. Er trat näher an Wahn und begann nun erst die peitsche und dann den Verband vom Arm des Mannes zu wickeln. Als er die merkwürdige Magie sah, welche auf dem Arm lag legte der Mann kurz den Kopf schief. Hab ich dich, lachte der Mann vom Kult auf und schlug nun auf Wahns Arm. Nun brüllte der Mann in den Ketten auf. Noch einige Male schlug der Foltermeister zu, dann nickte er einem Kultmitglied in der Nähe zu. Wahns Arm hatte schon einige grausam klingende knackende Geräusche hören lassen. Nun stellte sich ein Kultmitglied neben den Foltermeister. Mit einer hellen Magie wurde nun noch zusätzlich auf den Arm des Mannes geschossen. Nach einer ganzen Weile ließ man endlich von Wahn ab. Die Sonne begann schon unterzugehen. Der Schwarzhaarige hatte sich bei den letzten Grausamkeiten sein Brüllen nicht ganz verkniefen können.

Keith lief durch das Lager. Sein Rücken schmerzte und auch der Kopf des Mannes dröhnte. Im Dunkeln der Nacht konnte Keith das Podest sehen. Die Kultanhänger hatten Wahn einfach dort hängen lassen, nachdem sie mit ihm für heute fertig waren. Die Gefangenen hatten sie wieder eingesperrt oder für niedere Dienste eingesetzt. Keith vermutete das der Kult wohl dachte alles wieder unter Kontrolle zu haben. Keith betrat das Podest und lief zu Wahn. Mensch Junge warum tust du das?, fragte der Mann und schaute Wahn besorgt an.

Wahn bewegte sich etwas in den Ketten. Dbaei biss er erneut die Zähne zusammen. Sein Arm schmerzte gewaltig.
Ich weiß gab er von sich. Eigendlich könnte ich die Ketten einfach sprengen und hier abhauen. Aber das geht mir gehörig gegen den Strich. Diese Kerle hätten euch einer nach dem anderen gefoltert bis der Übeltäter gefasst wäre. Warum also, das erst zulassen wenns doch ohne all das geht. Würde ich nun einfach abhauen, müsstet ihr dafür zahlen.

Varresh lies seinen Blick über die ebene schweifen. Ach nun haben wir uns scheinbar total verirrt murrte er leise. Wir hätten doch in Kempten bleiben sollen. Plötzlich hörte er den Laut eines Tieres. Zuerst versuchte der Halbdämon genauers zu erkenen dann rief er die anderen heran. Das ist Shaitan. Aber er ist aleine. Der schwarze Hengst tänzelte nervös herum. Dann bäumte er und warf den Kopf zur Seite. Ich glaube er will das wir folgen sagte Varresh nun und trieb sein eigenes Pferd an.

Und dafür riskierst du deine Gesundheit?, fragte Keith ungläubig. Wir haben inzwischen soviel Blut an unseren Händen kleben, würde uns vielleicht sogar Recht geschehen wenn sie uns foltern. Warum hälst du deinen Kopf für Leute wie uns hin? In der Feste warten Leute die dir wichtig sind, warum uns helfen anstatt bei ihnen zu sein? Wir haben einiges Schlimmes angestellt, wir verdienen dies doch nicht.

Lilith und die anderen sahen sich erst verwundert an, dann aber folgten sie dem schwarzen Hengst. Shaitan alleine? Das ist kein gutes Zeichen, meinte Sulona nur.

Wahn verzog die Lippen zu einen Grinsen. Manchmal weiß ich selbst nicht warum ich etwas tue. Aber weißt du Keith. Ich war mal genau so. So wie ihr. Blut an den Händen habe ich schon lange. Mich fragte jedoch auch niemand ob ich es wollte oder nicht. Ind eisen Moment wenn man merkt das alles was man getan hat falsch war wünschte man sich alles ungeschehen zu machen. Obwohl man weiß das ist nciht mehr möglich. Vieleicht tu ich das einfach weil ich will das ihr eine zweite Chance bekommt so wie ich einst. Und ich habe Sharoon etwas versprochen. Das ich dich finde und wieder zu ihr bringe.

Nun musste Keith grinsen. Die Kleine ist schon eine Süße. Ich hätte nie im Leben gedacht das ich mal wie ein Bruder für jemanden bin. Ich war immer allein und auf mich gestellt. Mich hat eigentlich nichts um mich herum interessiert. Doch als das in Sanctaris geschah und ich mitbekam wie dieses kleine Mädchen fast zu Tode geprügelt wurde, da konnt ich auch nicht anders. Als ich die Männer erledigt hatte hab ich sie einfach mitgenommen. Da sie niemanden mehr hatte hab ich es nicht mal übers Herz gebracht sie allein irgendwo zu lassen. Und so sind wir halt die ganze Zeit zusammen gereist. Bis wir Cecilia trafen. Der schwarzhaarige Mann sah Wahn ernst an. Danke Wahn. Für das was du da tust. Ich hoffe nur wir können uns mal Erkenndlich zeigen, wenn wir hier mal rauskommen.

Werdet ihr erweiderte der Schwarzhaarige. Ist nur eine Frage der Zeit. Aber ich hoffe das geschieht noch bevor Luzifer hier aufkreuzt. Sonst habe ich ein Problem. Die hier wissen nicht wer ich wirklich bin. Er schon. Er seufzte. Ich krieg nur langsam einen lahmen Arm und schätze mal der hat eh wieder alle farben angenommen.

Keith sah schräg zur Seite und musterte kurz etwas Wahns Arm. Naja ein wenig blau hier und da. Aber das ist noch nichts im Gegensatz zu den Frostbeulen und den Verbrennungen., versuchte er den Mann etwas aufzumuntern. In Wahrheit sah der Arm wirklich nicht sehr gesun aus. Was hatten sie auch erwartet. Nach den Schlägen und der Magie war das wohl kein Wunder. Dann sah Keith Wahn ernst an. Ich hab vorhin ein Gespräch mitbekommen. So lange wird Luzifer wohl nicht mehr auf sich Warten lassen. Was ist denn mit den anderen? So wie ich dich einschätze bist du uns allein gefolgt oder?

Werden sicher nicht mehr lange auf sich warten lassen. Hoffe ich zumindest. In diesen Falle vertraue ich ganz auf Shaitan. Wahn sah sich kurz um. Wenn ich richtig in meiner Anahme liege dann sind sie schon unterwegs. Das bedeutet ich muss das Morgen noch durchziehen. Sollte allerdings Luzifer auftauchen werd ich die Fassade wohl abbrechen müssen und frontal in den Angriff gehen. Jetzt verschwinde hier. Du solltest dich nicht zu lange hier aufhalten.

Keith nickte. Ich bin ja schon weg, murmelte er noch und sprang von dem Podest. Der schwarzhaarige Mann sah sich nochmal kurz um und verschwand dann zwischen den Häusern. Er hoffte das die Anderen schneller waren als Luzifer, denn sonst könnte es noch Übel werden.
Am nächsten Tag wurden die harten Bestarfungsmassnahmen gegen Wahn fortgesetzt. Dem Mann wurde nun nicht mehr nur am Arm mit der verdorbenen weißen Magie zugesetzt. Keith fand es schrecklich zusehen zu müssen wie der Wächter so misshandelt wurde. Und auch den anderen Flüchtlingen tat es weh. Am späten Nachmittag stoppten die Foltern. Man ließ Wahn nochimmer am Podest hängen, wieder die ganze Nacht über. Am frühen Morgen dann musste Keith schwer schlucken. Ein Reiter kam an und dieser gefiel dem Mann überhaupt nicht. Die roten langen Haare glänzten in der aufgehenden Sonne. Der Mann stieg von seinem Pferd und der erste Blick fiel auf den am Podest festgeketteten Mann. Wahn hielt seinen Kopf gesenkt so das Luzifer nicht sehen konnte das es sich um den Wächter Sailins handelte. Doch wie lange würde das noch so bleiben?
Keith erblickte einen der Kultanhänger, welcher nun zu Luzifer lief. Es war der Foltermeister höchstpersönlich. Verdammt, knurrte Keith als sich Luzifer nach einiger Zeit zum Podest aufmachte. Das würde nun sehr Übel werden. Der Rothaarige Mann bestieg das Podest. Kurz schweifte sein Blick zu dem rechten Arm. Das gibt es doch nicht, sagte der Mann nun in einer tiefen Stimme. Wie kommen wir den zu der Ehre? Ich hätte nicht gedacht dich wiederzusehen Anima.

Ach stimmt ja murrte Wahn. Du dachtest ja ich sei krepiert. Dank euch und eurer Drecks Magie. Kurz überlegte er was er nun tun sollte. Sich losreißen, würde heißen gefahr zu laufen das die anderen dafür zur rechenschaft gezogen würden. Er biss die Zähne zusammen. Jetzt wurde die Sache allmählich unangenehm.Um Ehrlich zu sein hätte ich eher gehofft wir sehen uns so schnell nicht mehr.

Luzifer verschränkte die Arme vor der Brust. Ilian hat nichts konkretes gesagt wir konnten nur Mutmassen. Das hat ja jetzt durch dein persönliches Erscheinen ein Ende gefunden. Wäre ja auch zu schön gewesen wenn es dich dahingerafft hätte. Wie geht es denn deiner Hüterin? Ich hörte sie hat es geradeso geschafft. Zu Schade. Ich hatte schon einen Grabstein für sie in Sanctaris reserviert. Naja was noch nicht ist kann ja noch werden. Auf kurz oder lang werdet ihr verlieren. Luzifer beugte sich etwas vor. Du siehst gar nicht gut aus. Vielleicht willst du dich etwas hinlegen? Der Mann grinste finster.