Der schwarze Engel Teil 2

Und mir sagst du immer ich soll nichts rumliegen lassen, murrte der Kleine und holte einen Keks aus der Hosentasche. Von diesem biss er ab und grinste, während er weiter auf dem Bett sitzen blieb.

Erspare mir das einfach knurrte Wahn etwas genervt. Er hatte die Nacht kaum Schlaf gefunden. Doch wusste er das heute noch einiges zu tun war. Er musste die Aufstellung der Wachen kontrollieren und sonstige Dinge für Gotaria erledigen. Ihm graute es schon alleine vor dem Gedanken. Missmutig zog er sich an. Die Haare des Mannes waren ziemlich zerzaust und standen ab. Tiefe Augenringe untermalten die rötlichen Augen.

Isaac verzog nun den Mund und schaute bedrückt. Können wir heute etwas zusammen spielen Papa?, fragte er dann aber und blickte Wahn mit großen Augen an.

Heute nicht Kleiner kam es von Wahn während er sich kurz durch das Haar strich. Ich habe einiges um die Ohren das erledigt werden muss. Ich glaube das wird ein ziemlich stressiger Tag. Er seufzte kurz und sah Isaac an. Die letzten Tage hatte er nicht wirklich einen guten Draht zu dem Jungen. mehr war er mit seinen eigenen Problemen beschäftigt. Wahn hatte sich eigentlich vorgenommen nicht mehr so abwesend zu sein so wie er es anfangs war. Dennoch gelang ihm das nicht sonderlich gut. Tut mir wirklich Leid entschuldigte er sich. Das kann nicht warten. Und bitte stell nichts an. Wahn Verlies das Zimmer-

Isaac schaute seinem Vater enttäuscht hinterher. Nachdem er sich den Rest des Kekses in den Mund geschoben hatte, welchen er erneut aus der Küche entwendet hatte, verließ auch der Junge das Zimmer. Sofort schaute er sich nach jemandem um der mit ihm spielen würde. doch alle hatten etwas zu tun. Die Dienerin, welche sich normal etwas um ihn kümmerte, hatte ebenfalls etwas in der Küche zu erledigen. Isaac hatte aber keine Lust die ganze Zeit still zu sitzen, so schlich er sich aus dem Raum. Der Kleine lief erst etwas durch das Herrscherhaus. Er kannte schon fast jede Ecke in diesem da er immer wieder hier drinnen herumschlich. Als er zu dem Flur kam welcher nach draussen führte blieb Isaac stehen. Die Tür war offen und so konnte er einen Blick nach draussen werfen. Dort war ein größerer Park bevor es in die Stadt ging. Normal sollte er nicht alleine hinaus, doch dem Jungen war so langweilig. Nach einem Blick ob jemand schaute schlich Isaac hinaus. Kaum die Stufen runter rannte der Kleine los in den Park. Lachend lief er herum und versteckte sich immer wieder hinter den Bäumen. Als er einen schwarzen Vogel am Himmel sah blickte Isaac auf. Die Krähe zog ihre Bahnen und landete schließlich auf einem der äußeren Dächer mitten auf dem Herrenhaus. Der Kleine schaute sich um und lief schließlich in die Richtung der Stelle. Die Krähe machte dort oben auf dem Dach etwas, doch konnte er es nicht sehen. Wenn er sich nicht täuschte war das der Vogel welcher öfters mal bei seinem Vater war. Plötzlich grinste der Junge und lief in das Haus. Kurze Zeit später sah man ihn aus einem der Dachfenster klettern mitten auf das Dach. Isaac robbte und kletterte über dieses um näher an die Krähe heranzukommen. Als eine Dienerin panisch etwas rief schaute der Kleine zwar zu ihr, doch wollte er nicht runter. Was die Krähe da tat war einfach viel zu interessant.

Als einer der Wachen zu Wahn kam und ihn berichtete was sein Sohn gerade trieb eilte der junge Mann sofort nach draußen und machte sich schnellen Fußes auf den Weg zu dem Besagten Gebäude. Die paar Menschen welche unten vor dem Haus standen stieß er einfach zur Seite. Verdammt nochmal rief Wahn hoch. Was denkst du eigentlich was du da tust. Komm sofort da runter. Die Krähe hatte sich umgedreht und maß den jungen mit einen schräg gehaltenen Kopf.

Isaac drehte seinen Kopf als er das Rufen hörte. Als er seinen Vater erblickte hob der Kleine einen Arm nach oben und deutete auf die Krähe. Aber ich wollt doch nur einmal sehen was er da macht. Ich bin doch sogar fast da. Isaac schaute wieder zu der Krähe. Jetzt merkte er auch das diese ihn anstarrte. Hallo, grinste Isaac und rutschte noch etwas näher. Einer der Dachziegel gab plötzlich etwas nach so das der Kleine den Halt verlor.

Die Krähe flatterte nun aufgeregt umher und hüpfte auf den Dachziegeln herum, als der Junge abstürzte. Wahn fluchte ins ich hinein und weitete den Blick. Dann aber glitten seine Schwingen aus den Rücken und er flog Isaac entgegen. Auf halben weh des Falls fing der junge Mann seinen Sohn auf. Wenig später landete Wahn wieder am Boden und setzte Isaac ab. Der Junge zitterte etwas so das Wahns eine Hand auf der Schulter des Kindes ruhen lies. Die Menschen um sie herum starrten die Beiden an. Besonders die Schwingend es Schwarhaarigen, erregten Aufsehen. Was schaut ihr so knurrte Wahn und lies seinen Blick über die Gesichter der Anwesenden schweifen. Macht das ihr weiter kommt.

Etwas weiter hinten zwischen den Leuten stand George. Auch der Mann schaute nun zu Wahn. Sein Blick verfinsterte sich zusehends. Natürlich kannte er Wahn, aber als den liebenswerten Mensch. Leiden konnte er ihn noch nie. Das Wahn nun diese Flügel hatte ließ in George die Erinnerung an den schwarzen Engel wach werden. Die Hände des Mannes ballten sich zu Fäusten, dann wand er sich ab. Du wirst dafür zahlen, kam es zornig von ihm bevor er in der Menge verschwand.

Ein paar der Leute gingen, während Isaac noch einen Moment zitternd dastand. Dann aber hob er seinen Kopf und schaute zu seinem Vater. Papa, brachte er jammernd hervor und bekam schon ein paar Tränen in die Augen, dann aber wanderte sein Blick zu den Schwingen. In dem Moment leuchteten die Augen des Kleinen auf. Nun lief er hinter den jungen Mann und betrachtete die Flügel. Mit seinen kleinen Händen strich er sogar darüber. Schau mal Papa was du da hast.

Als ob ich das nicht wüsste kam es von Wahn und er schnaubte. Dann packte er Isaac an der Hand und zog ihn vor sich. Los ab ins Haus. Wir reden heute Abend. Er stieß den Jungen leicht an. Mit einen missmutigen Blick lief er hinterher. Die Flügel zog Wahn ein.

Aber ich möchte noch etwas spielen, kam es von Isaac während er nun murrend vor Wahn lief. Kurz blickte er nach hinten und seinen Vater an. Als er dessen Blick jedoch sah zog Isaac es vor weiterzulaufen. Geknickt schaute sich der Junge in dem großen Eingangsflur um als sie diesen betreten. Dann aber sah er seinen Vater an. Können wir etwas essen?

Du kannst gerne den Dienern sagen das du Hunger hast. ich hab noch einiges zu tun und mir steht der Kopf nicht nach essen oder was anderen. Wahn wandte sich ab und ging auf sein Zimmer dort setzte er sich an einen Tisch und durchsuchte einige Papiere. Neben ihm stand nun eine weitere Flasche mit hochprozentigen Alkohol. Wie er es die letzte Zeit immer so hielt trank er hin und wieder davon. Es viel ihm immer schwerer sich nicht von seinen eigenen Gedanken und Erinnerungsfetzen ablenken zu lassen.

Den Rest des Tages verbrachte Isaac mehr in seinem Zimmer. So wirklich Lust hatte er nicht mehr etwas zu tun. Ab und an warf er etwas aus seinem Fenster nur um es dann mit einer Ausrede wieder hereinholen zu können. Am Abend noch vor dem Essen sollte Isaac baden. Die Diener kümmerte sich um den Kleinen und spielte etwas mit ihm. Doch kaum war er aus der Wanne und die Dienerin drehte sich um damit sie nach dem Handtuch greifen konnte lachte der Junge auf und lief aus dem Raum. Völlig nackt und noch mit Schaum am Körper flitzte Isaac lachend durch die Flure. Halt bleib stehen, rief die Dienerin und eilte ihm mit dem Handtuch in der Hand hinterher.

Wahn hob murrend den Kopf an. Die ganze Zeit schon hörte man die Rufe der Diener und Isaacs. Das Kind hörte einfach nicht auf die Leute zu ärgern. Könnt ihr verdammt nochmals da draußen endlich ruhe geben brüllte er nun einfach los. Doch es hörte nicht auf. Schließlich richtete er sich auf und öffnete Schwungartig die Tür. Das Kind lief ihm regelrecht in die Arme. So das reicht jetzt. Kannst du dich nicht einmal benehmen knurrte der Mann das Kind an.

Isaac blickte kurz nach hinten als die Dienerin ihm das Handtuch überwarf. Im Flur lag etwas Schaum herum den er verloren hatte. Aber es macht so einen Spass, kam es nun geknickt von dem Jungen als er wieder zu Wahn schaute. Verzeih Lord, sagte die Frau entschuldigend.