Der schwarze Engel Teil 2

Wahn wand sich etwas und versuchte sich aus eigener Kraft zu befreien, doch es gelang ihm einfach nicht. Während Varresh und Trin gegen die Männer Ilians kämpften fraß sich das Feuer weiter hoch und erreichte seine Schwingen. Wahn presste die Augenlider zusammen auf als die Federn in Flammen standen. Von da aus suchten sie sich ihren weiteren Weg. Auch die Beine waren nun erreicht. Wenig später schon roch es nach verbrannten Fleisch.

Nein, schrie Sailin. Die junge Frau versuchte sich aus dem Griff Ilians zu befreien, doch dieser packte sie nun richtig und drehte die junge Frau um. Er presste ihren Körper an seinen als er seinen Arm um ihren Hals legte. So zwang er die junge Frau auf die lodernden Flammen zu starren. Du wirst einfach nur zusehen solange wie die Flammen brennen, flüsterte Ilian in ihr Ohr. Sieh zu wie dieser Kerl leidet. Er hat es verdient für das was er getan hat. Sailin schüttelte etwas den Kopf, während sie einfach in dem Griff des Mannes hing. Die Tränen liefen ihr die Wangen herunter als sie zu Wahn sah. Seine schwarzen Schwingen standen in Flamen und überall hing der Geruch von verbranntem Fleisch in der Luft. So wütend und enttäuscht sie auch war nun schrie etwas in der jungen Frau auf. Sie wollte zu Wahn und ihm helfen. Das durfte einfach nicht geschehen. Egal wie tief sie ihre Gefühle vergrub noch immer liebte sie diesen Mann. Wahn, schrie Sailin erneut auf.
Wehr dich endlich, kam es von Trin. Die Elfe riss ihren Bogen hoch und verpasste einem der Männer Ilians damit einen Schlag ins Gesicht. Ihr Blick fiel kurz auf Sailin und den Blonden. Sie wusste wie schwer es der jungen Frau fiel sich gegen diesen Mann zu wehren, doch es musste doch irgendwann einmal sein. Wir müssen zu ihm, rief sie Varresh zu als ihr Blick auf Wahn fiel. Doch genau in diesem Moment kam ein erneuter Angriff.

Das Feuer wanderte weiter und fraß sich durch die Kleidung des Mannes. Wahn reckte den Kopf nach oben und gab ein wehleidiges Gebrüll von sich. Die Flammen hatten seinen Oberkörper erreicht und ihm war einfach nur noch infernalisch heiß. Der Körper des Mannes schien nun nur noch ein Herz aus pochender Qual zu sein.

Varresh kämpfte sich weiter durch wurde aber immer wieder von Ilians Leuten davon abgehalten weiter vor zu dringen. Mehr und mehr wurde es dem Halbdämon klar, sie würden zu spät kommen.

Sailin hing zitternd in der Umarmung Ilians. Wimmernd musste sie mit ansehen wie sich das Feuer in Wahn fraß. Immer mehr seiner Haut schluck Blasen und verfärbte sich. Es roch nur noch ekelhaft so das manche Anwesenden würgen mussten.
Plötzlich ließ Ilian Sailin los. Die junge Frau sank zu Boden unfähig sich zu bewegen. Der Blonde wand sich den beiden Kämpfenden zu. Immer mehr seiner Leute lagen am Boden. Wie fühlt es sich an versagt zu haben?, grinste Ilian. Selbst wenn ihr ihn nun befreit wird es zu spät sein. Du abscheuliches Monster, kam es nur von Trin. Hat es nicht gereicht was du ihm in der Vergangenheit angetan hast? Wieso bist du zurückgekehrt? Meine Belange gehen euch nichts an. Trin wollte schon zu Ilian und Sailin laufen da kam von der Seite erneut einer der Männer. Kümmert euch lieber um euch selbst, grinste Ilian. Der Mann legte Sailin eine Hand auf den Kopf dann wand er sich ab und ging einfach.

Das Feuer nahm ihm die Luft zum Atmen. Der Schmerz raubte ihm immer mehr die Sinne. Er hatte aufgehört sich zu winden und zu wehren. Auch sein Gebrüll verstummte allmählich. Mittlerweile stand er vollkommen im Flammen. Bald schon würden sie nichts mehr finden nach dem es zu gieren lohnte. Er spürte den Tod. Die unsagbare kalte lehre, doch er wusste sein Herz würde weiter schlagen, egal was geschehen würde. Sein Fluch der Unsterblichkeit, denn er konnte nicht sterben. Eisern hielt es ihm am Leben. Die Stimmen hörte er nur noch aus der Ferne bevor er ganz die Augen schloss und den Kopf senkte. Wahn sackte in sich zusammen.

Sailin starrte entsetzt zu dem Feuer. Noch immer loderte es stark so das man Wahn gar nicht mehr sehen konnte. Neben der jungen Frau gab es plötzlich einen dumpfen Schlag als einer von Ilians Männern tot zusammenbrach. Ein Pfeil steckte in seinem Hals. Trin stellte sich vor die Grünhaarige und ließ ihren Bogen fallen. Die Arme der Elfe waren erhoben, während ihre langen Haare nun in dem aufkommenden magischen Wind hochwehten. Der Wind griff auf die Flammen über und wirbelte diese auf. Plötzlich legte sich der Wind. Die Luft wurde abgedrückt. Das Feuer wurde immer kleiner bis es erstickt war. Nur noch dunkler Rauch erhob sich etwas als Trin ihre Arme wieder senkte. Schwer atmend stand die Elfe da bis sie in die Knie ging. Ihr Blick war auf das verkohlte Podest geblickt. Der Mann, welcher dort in den Ketten hing war nicht mehr zu erkennen. Trin zuckte zusammen als hinter ihr ein herzzerreißender Schrei erklang. Sailin richtete sich zitternd auf. Sie starrte einfach zu dem Podest. Erst langsam lief sie los, dann wurden ihre Schritte schneller. Genau vor dem Podest blieb sie weinend stehen. Ihre Hand wanderte zu ihrem Mund als sie wieder zu Boden sank.

Oh Verdammt brachte Varresh hervor. Fassungslos starrte er auf das was von Wahn übriggeblieben war. Wir sind zu spät stammelte er etwas dann senkte er den Kopf. Viele der Menschen standen noch um den Pfahl herum, doch sie schienen nicht wirklich zu wissen wie sie nun reagieren sollten.

Trin schüttelte den Kopf. Dann sah sie zu Sailin als diese sich schwankend erhob. Das verbrannte Holz knackte als die junge Frau über dieses stieg um zu dem Mann zu kommen. Die Tränen liefen einfach. Trin richtete sich nun ebenfalls wieder auf. Ihr Blick blieb auf der Grünhaarigen. Diese blieb neben dem Pfahl stehen. Wie in Trance umfasste sie nun einfach die Kette, welche Wahns Arme festhielt. Ein zischendes Geräusch ertönte so das die junge Frau ihre Hände wieder zurückzog. Die Ketten waren durch das Feuer sehr heißt. Obwohl es so war packte die junge Frau wieder zu. Es tat weh und dennoch zog Sailin nun an den Ketten. Wir müssen ihn abmachen, keuchte sie auf. Wir müssen ihm helfen.

Varresh lief nun ebenfalls zu dem Pfahl und umrundete ihn. Dann nahm er einen Dolch zur Hand und stocherte in dem Schloss herum. Er vermied es etwas das Eisen zu berühren um sich nicht unnötig zu verbrennen. Dann lösten sie sich allmählich. Varresh klemmte den Dolch noch etwas dazwischen um zu verhindern das Wahn gleich nach vorne viel. Arax saß mittlerweile auf dem Ende des Pfahls. Hin und wieder kam ein wehleidiger Laut von ihm.

Bringt Decken, rief Trin auf und sah zu den Anwesenden. Eine der Frauen nickte und lief weg. Nur einen Augenblick später kam sie mit Decken wieder. Trin trat zu Sailin und Varresh. Gemeinsam schafften sie es Wahn von dem Pfahl zu lösen. Vorsichtig legten sie den Schwerverletzten auf die Decken. Sailin hing zitternd da und sah weinend zu Wahn. Bitte wir müssen etwas tun, kam es stockend von ihr. Trin sah einen längeren Moment zu Sailin. Die Elfe atmete schwer ein und blickte zu dem jungen Mann. Kurz schüttelte sie den Kopf und sah zu Varresh. Wir sollten ihn nach Sanctaris bringen. Die Elfe erhob sich. Am besten so schnell wie möglich. Kannst du versuchen einen Karen oder so aufzutreiben? Ich werde sehen ob ich inzwischen etwas für ihn tun kann.

Varresh nickte und lief los. Es galt nun einen Wagen zu finden. Er lieh sich ein Pferd aus und ein dazugehörigen Karren von einen Bauern. Kurz bedankte er sich bei den Mann und kam mit beiden zurück zu den anderen. Dort schafften sie den Schwerverletzen vorsichtig auf die Wagenfläche. Varresh setzte sich nach vorne und nahm die Zügel in die Hand. Arax flog nun vom Pfahl und landete auf den Wagenrand.

Trin zog Sailin auf die Beine und schob die junge Frau zu dem Karen. Kaum sass diese auf dem kletterte die Elfe ebenfalls drauf. Besorgt schaute Trin zu dem Schwerverletzten. Inzwischen hatte sie die Decken nass gemacht. Ihre Hände glühten leicht während sie eine kühle Luft um Wahn aufwirbeln ließ. Los Varresh, sagte sie ernst und blickte den Halbdämon an. So schnell wie du kannst. Ich kümmere mich hier um alles. Ihr Blick fiel auch auf Sailin. Die junge Frau hockte einfach ganz starr da und sah einfach nur auf Wahn.

Flamir atmetet tief durch als er sich neben Wahn stellte udn seine Hände über ihn streckte. Sie berührten ihn fast, doch nur fast. Der Rothaarige konnte es nicht fassen was geschehen war. Als sie mit dem Schwerverletzen ankamen. Sofort hatte sich das oberste Bundmitglied daran gemacht sich um den Verletzen zu kümmern. Mit Magie tastete er den Körper des Mannes ab. Dann jedoch senkte er seine Hände und trat zurück. Ich weiß nicht was ich tun soll. Die Fähigkeit der Regeneration scheint nicht zu funktionieren. Dadurch das er so geschwächt ist durch den Gleichgewichtverluss wird er sich nicht mehr regenerieren können. Wir haben hier nicht die Mittel um so etwas zu kurieren. Und im Imperium fehlt ihm genau diese Fähigkeit. Es sieht sehr schlecht aus. Ich wünschte ich hätte andere Neuigkeiten. Es tut mir Leid. Diablo schüttelte beharrlich den Kopf. Aber es muss einen weg geben seine Fähigkeit wieder anzukurbeln. Wir müssen ihn doch helfen. Egal was er getan hat er konnte sich an nichts erinnern und alles nur weil er damals alles für uns gab.   Pötzlich bewegte sich der Mann auf der Liege und griff einfach etwas in die Luft. Er bekommt alles mit Flamir stammelte Diablo entsetzt. Er ist bei Bewusstsein.

Trin stand mit verschränkten Armen angelehnt an der Wand und schaute zu dem Schwerverletzten. Bitte Flamir, kam es stammelnd von Sailin. Die junge Frau stand dem Rothaarigen gegenüber da sie ebenfalls bei dem Bett war. Ihr Blick fiel kurz auf ihre verbundenen Hände, dann aber sah sie den Mann wieder an. Du musst doch etwas machen können. Bitte. Sailin schluchzte auf und ging in die Knie. Varresh und Sengerath hatten so Recht. Das würde sie sich nie verzeihen können. Weil sie Wahn dort zurückgelassen hatte war dies erst möglich gewesen.

Für Wesen wie ihn haben wir einfach nicht die erforderlichen Mittel. Mit Licht können wir ihm nicht helfen nur Schaden. Die Kraft des Bundes ist hinüber und dadurch das seine Regenerationfähigkeit fehlt kann vermutlich nicht einmal das Imperium mit seinen Mitteln helfen. Da würde nichts anderes herauskommen als das sie ihn vermutlich fast komplett mit Technik ersetzen und das wollt ihr wohl noch weniger. Flamir trat etwas zurück.