Der schwarze Engel Teil 2

Was ist das nur?, fragte Sailin und blickte verwundert aber auch besorgt zu Wahn. Sie verstand nicht warum dieser so zitterte. Es kann an den Wunden liegen, kam es von Lauriel. Jedoch haben wir erst die Verbände gewechselt und es waren keine Entzündungen zu sehen. Sailin trat nun einfach neben das Bett. Wahn?, fragte sie vorsichtig. Ist dir kalt? Sollen wir es dir wärmer machen? Die Frage wegen seiner Schmerzen schluckte sie runter. Es war ja doch offensichtlich das er welche hatte.

Wahn schüttelte etwas mühselig den Kopf. Ich habe Durst kam es schließlich von ihm. Die eine Hand ballte er etwas zur Faust, soweit ihm das Möglich war. Denn immerhin hatten die Elfen die Eisenklauen entfernt. Mit der anderen krallte er sich in das Bettlacken. Ich brauch jetzt endlich was zu Trinken knurrte er schließlich.

Vielleicht will Papa ja wieder etwas von diesem Zeug haben, kam es plötzlich von Isaac. Der Junge sass auf einem der Stühle und kippelte. Hör auf damit bevor du dir wehtust, kam es von Sailin dann trat sie aber neben den Jungen. Was meinst du damit? Welches Zeug? Isaac blickte kurz zu seinem Vater. Als er wieder zu der jungen Frau sah erzählte er ihr von den Flaschen und dem merkwürdigen Trinkverhalten Wahns. Sailin weitete ihre Augen etwas als sie das hörte. Das gibt's ja wohl nicht, kam es von einem der anwesenden Elfen. Er ist schwer verletzt. Dieser Mann sollte froh sein wenn er das überlebt. Dieses Gesöff bekommt er mit Sicherheit nicht. Sailin sah den Elf kurz an, dann blickte sie wieder zu Wahn. Er zitterte nicht nur. Etwas an seinem Verhalten veränderte sich mehr und mehr. Ein Verhalten was sie bei ihm schon einmal erlebt hatte. Er war ziemlich gereizt. Isaac?, fragte Sailin den Jungen plötzlich und ging vor ihm in die Knie. Hat Wahn noch etwas anderes getrunken? Jetzt bis auf diese komischen Flaschen? Der kleine Junge überlegte und nickte dann. Ich habe Papa einmal in der Küche gesehen als ich mir ein paar Kekse holen wollte. Er hatte ein Glas in den Händen. In diesem war ganz merkwürdiges rotes Zeug. Als Papa mich gesehen hat würde er zornig und hat mich verjagt. Er meinte das geht mich nichts an. Nun nickte Sailin und richtete sich auf. Könnten sie den Kleinen vielleicht zu Varresh bringen?, fragte sie den Elf. Dieser schaute verwirrt, nickte dann aber und verließ mit dem murrenden Isaac den Raum. Kaum war die Tür wieder verschlossen fiel Sailins Blick auf die Krähe, welche am Kopfende des Bettes hockte. Nach einem kleinen Moment schaute sich Sailin um. Auf einem Tisch fand sie ein Messer. Dieses nahm sie in die Hände und trat neben das Bett von Wahn. Ich werde dir etwas geben, also bitte schlag nicht gleich wieder aus, kam es von ihr als sie auf das Bett kletterte. Mit einem kleinen Abstand zu Wahn hockte die junge Frau auf diesem. Den Dolch hielt sie in den Händen. Kurz verzog sie den Mund als sie mit der Klinge in ihren eigenen Arm schnitt. Blut quoll aus der Wunde so das Sailin ihren Arm etwas über den Kopf von Wahn hielt. Mach den Mund bitte auf, sagte sie da er diesen geschlossen hielt.

Wahn öffnete leicht den Mund, doch man konnte sehen das ihm sogar dies schon schwer fiel, da es langsam ging. Die Fänge des Dämons waren sichtbar. Schließlich spürte er den kupfernen Geschmack von Blut auf seinen Lippen und seiner Zunge. Sailin schien etwas Blut einfach in seinen Mund zu träufeln.

Sailin blieb einfach eine Weile so bei Wahn hocken. Das Blut aus ihrer Wunde tropfte beständig in den leicht geöffneten Mund des Dämons. Doch nicht nur dahin. So sehr wie sie sich auch anstrengte kam auch etwas davon auf den Verband. Schließlich zog die junge Frau ihren Arm zurück. Die andere Hand presste Sailin auf die Wunde während sie von dem Bett rutschte. Kaum stand sie neben dem Bett sah die junge Frau auch schon wieder Wahn an. Geht es jetzt etwas besser?, fragte sie vorsichtig.

Etwas kommentierte Wahn. Er zog kurz an den Bändern mit welchen die Elfen ihm am Bett fixiert hatten. Ich brauch was für die Nerven murrte er schließlich. In meinen Kopf ist alles wirr. Das hat es abgeschaltet für einige Zeit. Es war das beste Mittel dafür.

Ich würde dir ja wirklich gerne irgendwie helfen, sagte Sailin und schaute den Mann bedrückt an. Aber das... Das wird wohl nicht möglich sein, sagte Lauriel von der Tür aus. Du musst diese Bilder verarbeiten und sie nicht im Alkohol ertränken. Denn das wird sie nicht verschwinden lassen. Ich werde sehen ob ich dir etwas für deine Nerven bringen kann, aber... Sailin, fuhr die Elfe in dem Moment auf als sie kurz zu der jungen Frau blickte. Sailin zuckte bei dem Ton zusammen. Ich musste doch, kam es von ihr als Lauriel auch schon bei ihr stand und ihren Arm packte. Wahn hat es gebraucht. Die junge Frau zog etwas den Kopf ein als sie den Blick der Elfe sah. Setzten, kam es nur von ihr so das die Grünhaarige auch gleich gehorchte und sich auf den Stuhl hinter sich fallen ließ. Ich wollte eh nach deinen Verbänden sehen also schau ich mir das hier auch gleich an. Die Elfe sah zu Wahn. Der Verband an seinem Kopf ist wohl auch hin. Den heißt es dann wohl auch zu wechseln. Verzeih. Ich habe nicht richtig getroffen, kam es leise von Sailin. Die Elfe klang nicht sehr zufrieden.

Da man ihm nicht das gab was Wahn die ganze Zeit zu sich genommen hatte und einfach nur wartete, wurden die Anfälle des jungen Mannes immer schlimmer. Man ragte sich wie lange die Bänder ihn noch halten würden und ob er nicht etwas tun würde was er später bereuen könnte. Wahn bekam keine Ordnung in seinen Kopf und der Körper lechzte ständig nach Blut und Alkohol. Es schien von Mal zu mal schlimmer zu werden. Irgendwann wechselte er kein Wort mehr mit den anderen.

Okay es muss wohl sein, kam es von Lauriel. Mal wieder stand die Elfe neben dem Bett von Wahn. Sie blickte von dem Mann zu Sailin. Wie ich bereits sagte gibt es eine Möglichkeit ihm zu helfen. Doch dafür brauche ich deine Hilfe. Die junge Frau sah auf. Ich weiß du hast Zweifel. Nachdem was geschehen ist, ist es wohl auch kein Wunder. Lauriel setzte sich neben Wahn auf das Bett. Ihre Hand legte sie vorsichtig auf den Arm des Mannes. Du kannst die Bilder in deinem Kopf einfach nicht verarbeiten. Mit Sailins Hilfe können wir versuchen wieder etwas Ordnung in dieses Chaos zu bekommen. Viele dieser Erinnerungen teilen Sailin und du. Wahn wenn es für dich in Ordnung ist versuche ich einfach mal etwas.

Macht doch was ihr wollt kam es einfach von Wahn. Ihm war inzwischen alles egal geworden. Was sollte er auch noch groß tun, jetzt wo das Gleichgewicht zerstört worden war. Der Gefallene schien mehr macht zu besitzen als jeden anderen Feind den man so gekannt hatte. Doch Wahn hatte nur Bilder im Kopf. Die Erinnerungen zu ordnen konnte er nicht. So sah er viele Feinde gegen welche er schon gekämpft haben musste doch keine Zusammenhänge.

Lauriel nickte. Gut dann machen wir das jetzt einfach. Sailin leg dich auf das andere Bett. Die Elfe blickte auf die Liege welche nicht sehr weit von Wahn seiner entfernt stand. Etwas verwirrt und zögernd lief die junge Frau zu dieser und legte sich hin. Lauriel selbst nahm einen Stuhl und schob ihn genau zwischen die beiden Betten. Ihr Blick wanderte zu Sailin. Kurz nickte sie dann setzte sich Lauriel auf den Stuhl. Vorsichtig legte sie ihre linke Hand an Wahn seine und die rechte in Sailins. Ihr tragt Beide viele Erinnerungen und Gefühle in euch. Ich werde versuchen sie alle in Einklang zu bringen. Sailin, deine Erlebnisse mit Wahn werden als Leitfaden dafür dienen um Wahns seine Erinnerungen etwas zu ordnen. Jedenfalls diese an welche du dich ebenfalls erinnerst. Lauriel blickte von der Grünhaarigen zu Wahn. Während ich das tu werdet ihr Beide miteinander verbunden sein. Sowie Sailin deine Erinnerungen und Gefühle erlebt, so wirst du es bei ihr ebenfalls tun. Ich weiß es wird schwierig sein, doch versucht eure Gedanken nicht all zu sehr abschweifen zu lassen. Sailin nickte etwas.

(kannst im neuen forum weitermachen)