Die Klaue des Todes

Nicht Wahn, rief Selina auf. Die junge Frau war aus dem Zimmer gekommen da sie sich Sorgen machte. Nun sah sie entsetzt zu den beiden Kämpfenden. Er ist nicht klar im Kopf. Seine Gefühle sind einfach zu durcheinander. Mach keinen Fehler, den du später bereuen wirst. Die junge Frau riss die Hände hoch und vor die Augen als die Klinge auf Llaels Hals zusteuerte.
Llael hingegen sah Wahn einfach an. Er hatte nie eine Chance gegen ihn. Mach es doch, brachte er hervor. Dann hab ich wenigstens meine Strafe weil ich sie nicht schützen konnte.

Wieder entrang ein wütendes Gebrüll Wahns Kehle und er stach zu. Die Klinge bohrte sich knapp neben Llaels Hals in die Wand hinein. Ich bin kein verdammmter Mörder wenn es nicht unbedingt sein muss oder irgendwelche Befehle ausführe weil es nicht anders geht. Aber tust du ihnen etwas dann werde ich es wohl wieder oder sorge dafür das du es dein Leben lang bereuen wirst. Wahn lies von Llael ab.

Llael sah Wahn nur an, dann richtete er sich auf. Mit der rechten Hand umfasste er die Klinge, welche in der Wand steckte. Selina atmete schon schwer ein, dann aber wand sich Llael um und lief wortlos weg. Rogna machte ihm Platz indem er etwas zur Seite sprang. Ich versteh das nicht, sagte Selina kopfschüttelnd. So kennt man ihn einfach nicht. Ich weiß nicht was in seinem Kopf vorgeht. Er war sonst immer so ein guter Freund. Die junge Frau sah bedrückt zu Wahn. Llael war außer Kontrolle und niemand schien zu ihm vordringen zu können. Leiana war noch immer außer Gefecht gesetzt und die einzigen Leute die den Mann mehr kannten als sie alle waren nicht in der Nähe. Geht es dir gut Wahn?, fragte Selina dann aber. Auch die Kinder sahen ihn nun bedrückt an.

Nein mir geht es nicht gut knurrte Wahn. Mir tut alles weh viele wollen mich tot sehen. Meiner Famiele passieren dauert irgendwelche schlimmen Dinge. Mein Klon versucht mich systematisch zu vernichten. Wie soll es da einen gut gehen.

Selina sah den Dunkelhaarigen nun etwas länger an. Wahn, brachte Kara währenddessen heraus. Wehleidig schaute sie zu ihm. Die Kinder kamen nun an. Die beiden Mädchen umarmten Wahn. Es tat ihnen Leid das es ihrem Vater nun so schlecht ging.
Selina seufzte. Geh wieder ins Bett Wahn. Ruh dich aus. Auch wenn du es mir sicher nicht glauben wirst du bist im Moment sicher hier. Du hast deine Familie. Ihr seid wieder vereint. Gegen Baal wird uns noch etwas einfallen aber nun musst du erst einmal wieder zu Kräften kommen.
Die Tür hinter der jungen Frau ging nun auf und die Priesterin kam heraus. Kurz flüsterte sie Selina etwas ins Ohr. Daraufhin nickte die Weißhaarige und sah wieder zu Wahn und den Anderen. Wie geht es ihr?, fragte Rogna. Selina sah den Jungen an. Sie schien kurz zu überlegen. Es geht, meinte sie dann nur und wand sich ab. Verzeiht aber ich muss mit der Priesterin noch etwas erledigen. Können wir zu ihr?, fragte nun Aiden und trat vor. Selina sah den Jungen an. Ich denke es ist besser wenn ihr sie erst einmal alleine lasst. Sailin braucht Ruhe. Aiden sah der jungen Frau nach während sie mit der Priesterin ging. Nach einem Blick auf Wahn und seine Geschwister machte er einfach die Tür auf und trat in das Zimmer wo Sailin lag.
Die Hüterin lag auf dem Bett und war wach. Ihren Kopf hatte sie etwas seitlich liegen. Aiden ging zu genau dieser Seite und sah seine Mutter an. Diese blickte kurz zu ihm, sagte aber nichts.

Wahn lies sich wieder auf sein Bett sinken. Da die Tür offen stand konnte er in das andere Zimmer sehen. Er schwieg jedoch und machte sich Gedanken. Was war mit Sailin geschehen. Hatte Baal etwas damit zu tun oder war es wirklich llael.

Mir geht es gut, sagte Sailin etwas kratzig als nun auch die beiden Mädchen zu ihr ans Bett kamen. Was ist passiert Sailin, fragte Rogna und trat näher. Sailin sah zur Tür und in das andere Zimmer. Die Blicke der Beiden trafen sich. Nach einem Augenblick sah sie wieder weg. Betrübt starrte sie auf ihre Hände, welche sie auf die Decke gelegt hatte. Wie sollte sie Wahn überhaupt noch gegenübertreten? Die Hüterin wusste einfach keinen Rat. Hatte sie den Mann, welchen sie mehr liebte als alles Andere doch so sehr verraten. Llael kann nichts dafür, meinte sie schließlich. Auch wenn er mich ziemlich erschrocken hat. Es war wohl einfach nur etwas zuviel. Rogna legte den Kopf schief. Das sah aber alles andere aus als einfach nur Erschöpfung. Du hast übelst gekrampft und dann dieser Schaum. Sailin verschränkte nun die Arme vor der Brust und sah zur Seite. Es ist so wie ich sage, meinte sie schließlich. Als sie den besorgten Blick ihrer Kinder sah atmete die Hüterin tief durch. Mir geht es gut. Wirklich. Geht ruhig zu eurem Vater.
Ariya schüttelte den Kopf. Selina meint Papa soll sich ausruhen und da stören wir sicher nur. Während Sailin sich nun mit verschränkten Armen nach hinten sinken ließ seufzte Aiden. Sowohl seine Mutter als auch der Vater waren beide ziemlich bedrückt.
Hey kommt ihr drei, meinte Rogna nun und sah die Kinder grinsend an. Wir lassen eure Eltern etwas ruhen. Wie wär es ihr könnt mir ja mal die Stadt zeigen oder einen Ort wo ich etwas gescheites zu Essen bekomm. Als ob du so etwas nicht selbst findest Rogna, meinte Aiden nur zu dem Jungen und grinste. Dann aber winkte er seiner Mutter kurz, während die beiden Mädchen sowohl Sailin als auch Wahn im gegenüberliegenden Zimmer einen Kuss auf die Wange gaben. Man merkte das es die Drei doch ziemlich mitnahm.

Wahn sah noch etwas zu Sailin bevor er sich wieder ins Bett legte. Er wusste nicht so recht was er tun sollter. noch was da geschehen war. Eine Priesterin schloss nun die Türen. Eine weile lag er da dann gab er einen wütenden Laut von sich und fegte einfach den Teller und das Glas vom Beistelltisch herunter.

Es war bereits später Vormittag des nächsten Tages als Kara den Flur entlanglief. Die junge Frau hatte ein Glas mit roter Flüssigkeit in den Händen und bog nun in den Gang wo sich das Zimmer Wahns befand. Lass sie nicht aus den Augen. Noch darf sie nicht gehen, sagte eine Priesterin, während sie im Flur zwischen dem Zimmer von Wahn und Sailin stand. Als die beiden Frauen Kara sahen fingen sie gleich an leiser zu reden und wanden sich ab. Langsam liefen sie den Flur entlang. Die Schwester hob eine Augenbraue, dann aber zuckte sie mit den Schultern. Als sie an Wahns Zimmer ankam konnte sie einen Blick zu Sailin reinwerfen. Die Hüterin sass etwas aufrecht in dem Bett und hatte die Arme verschränkt. Ihr Blick war aus dem Fenster gerichtet. Sie wirkte sehr in Gedanken versunken. Die Beiden schweigen sich an, kam es nun von Keith. Der Mann trat in den Flur und sah die junge Frau an. Keiner der Beiden macht Anstalten den Anderen zu besuchen. Die Priesterinnen sagten sowohl den ganzen gestrigen Tag als auch heute schon. Und Wahn hängt auch total mitgenommen im Zimmer. Kara nickte seufzend und trat in das Zimmer ihres Bruders. Die Tür schloss sie hinter sich. Als sie zu dem Bett sah legte die junge Frau den Kopf schief. Neben diesem am Boden waren einige getrocknete Blutspritzer zu sehen. Hier für dich, sagte Kara und lief zu dem Bett. Dachte du brauchst es vielleicht. Während sie das Glas nun Wahn reichte ah sie diesen fragend an. Sag mal was ist los zwischen euch Beiden? Du hast keine Mühe gescheut die Kinder und Sailin dort rauszuholen und nun schweigt ihr euch an?

Ich fühl mich einfach gerade wie ein Versager. Letzten endes habe ich Sailin nicht vor Baal bewahren können so einfach ist das meinte Wahn und sah etwas auf seine Rechte.

Aber Wahn, sagte Kara nun und schüttelte den Kopf. Das hätte wohl niemand verhindern können. Wie solltest du es auch wenn du doch um dein Leben fürchten musstest? Du warst nicht in der Lage dazu. Denkst du wirklich Sailin würde dir so etwas vorwerfen? Das würde sie nie tun. Kara seufzte. Sailin hängt da drüben weil sie denkt du würdest sie hassen und du hältst dich für einen Versager? Ich mein warum solltest du sie hassen? Wir sind alle auf Baal reingefallen, aber jetzt ist das doch aufgeklärt. Ich versteh euch zwei nicht.

Wahn ballte seine linke zur Faust welche er auf seinen Knien ruhen hatte. Baal hat sie geschwängert kam es einfach trocken von ihm. Sie bekommt ein Kind von ihm.

Karas Augen weiteten sich nun. Ohne großartig etwas zu sagen sank sie auf die Bettkante und starrte den jungen Mann einfach an. Kurz wanderte ihr Blick zu der Hand. Wahn wirkte gerade sehr angespannt. Einen längeren Augenblick sagte Kara gar nichts. Sailin war schwanger und das noch von Baal. Plötzlich sprang Kara auf und schaffte es gerade noch sich einen Eimer zu schnappen der im Raum stand. Ihr war mit einem mal so schlecht das sie sich übergeben musste. Diese Nachricht war nicht leicht zu verdauen. Wie es Wahn nun ging konnte sich Kara gut vorstellen, doch was war mit der Hüterin? Jetzt weiß ich was Sailin gemeint hat, brachte sie nur hervor, während sie am Boden hockte. Nun wusste sie auch warum sich Beide aus dem Weg gingen. Was soll jetzt werden?, fragte Kara und sah ihren Bruder an. Ich mein ihr muss es doch genauso dreckig gehen wie dir.

Das streite ich auch nicht ab bemerkte Wahn nun etwas betrübt. Ich weiß nicht wie es weiter gehen soll. Dann aber richtete er sich auf. Vieleicht sollte ich ihr sagen das ich sie dafür nicht hasse weil so wie ich sie kenne denkt sie das nähmlich weider einmal. Kurz sah er Kara mit schräg gehaltenen Kopf an. Dann aber lief er einfach los zum anderen Zimmer. An der Tür blieb er stehen und sah zu Sailin. Kann ich mal mit dir reden?

Sailin sah nun auf. Wahn, brachte sie etwas leise hervor. Das Herz der jungen Frau fühlte sich an als würde es gerade mehrere Aussetzer bekommen. Ihre verschränkten Arme nahm sie nun runter, nur um mit ihren Fingern in die Decke zu krallen. Sie fragte sich schlagartig was er wollte. Würde er nun wissen wollen was los war und warum sie ihn so mied? Wie sollte sie ihm sagen das sie schwanger war? Und das auch noch von Baal.
Sailin sah nun auf die Decke und nickte kurz zustimmend. Auf kurz oder lang würde sie ihm das sagen müssen.