Der schwarze Engel Teil 2

Varresh zuckte mit den Schultern. Ich hatte nie Zwist mit euch oder etwas ähnliches. Alles was hier geschah vor vielen Jahren war der Verdienst meines Vaters. Außerdem wollte ich weder ihn noch Trin alleine lassen. Wo ist sie eigendlich?

Lauriel drehte sich nun zu dem Halbdämon. Ja es ist lange her. Es ist auch nicht so das wir einen Zwist haben, doch ich muss ja nicht erklären wie mein Volk zu anderen Rassen steht. Was Trin angeht. Sie wurde eingesperrt. Wieso?, brachte Sailin erschrocken hervor so das die Elfe zu ihr schaute. Sie hat eine verbotene Magie benutzt um euch hierher zu bringen. Das hätte ziemlich schlimm enden können, zumal das Gleichgewicht zerstört ist. Für diesen Tat wird Trin bestraft werden. Lauriel sah wieder zu Varresh. Ich sehe warum sie dies tat, doch sag warum sollten wir euch helfen? So hart es vielleicht klingen mag was geht uns sein Schicksal an?

Varresh nickte. Ich verstehe eure Bedenken Hohepriesterin, doch er ist ein Teil des Gleichgewichts wie ihr alle auch. Er ist das Kind der Dämon aus euren Prophezeiungen. Der Fial-Dark. Der Zeitenwanderer der scheinbar auch euch traf. Woher sonst sollte die Prophezeiung stammen.

Die Augen der Elfe weiteten sich für einen Moment, dann aber wand sie ihren Blick von Varresh ab und sah zu dem Schwerverletzten. Wahn?, fragte sie doch recht betonungslos. Bitte ihr müsst ihm helfen, kam es flehend von Sailin. Er darf...er hat... Die junge Frau blickte zu Wahn. Ich hab einen Fehler gemacht, stammelte sie dann. Lauriel drehte sich und schaute Sailin fest an. Du trägst Zweifel in dir und bist unsicher. Die Elfe trat zu der jungen Frau. Ihre Hand berührte den Reif an ihrem Hals. Es scheint noch mehr geschehen zu sein als ich im Moment erahnen kann. Du solltest das Kind nehmen und zusammen mit der jungen Dame dieses Gebäude verlassen, sagte Lauriel dann aber plötzlich und drehte sich wieder Varresh zu. Ich werde jemanden kommen lassen der euch eine geeignetere Unterkunft zeigt. Und nimm diese Krähe mit. Nun deutete die Elfe auf das Fensterbrett.

Ich bezweifle das der Vogel mitkommt gab Varresh zu verstehen. Dann aber lief er zum Fensterbrett und versuchte ihn zu greifen. Sofort hackte ihm die Krähe in die Hand. Aua murrte der Halbdämon. Arax gab ein empörtes Krächzen von sich. Der wird nicht mitkommen er gehört zu Wahn.  

Lauriel trat zu dem Bett in welchem Isaac lag und hob den Jungen auf. Diesen trug sie nun einfach zu Varresh und drückte ihm das Kind in die Arme. Dann bleibt sie halt hier. Schaff das Kind hier raus bevor es noch aufwacht und Wahn so sieht. Na los Bewegung.

Ist ja gut konterte Varresh und nahm das Kind in die Arme. Zusammen mit ihm verließ er den Raum. Draußen wartete er auf den besagten Elf der ihnen eine Unterkunft zuzuweisen sollte. Er versuchte es erst gar nicht Sailin zu überreden mitzukommen.

Was ist?, fragte Lauriel und sah Sailin an. Die junge Frau stand weiterhin einfach in dem Raum und rührte sich nicht. Mit Tränen in den Augen sah sie zu der Elfe. Bitte ich möchte hier bleiben. Ich...er... Sailin schaute wieder zu Wahn. Schon einmal war sie in dieser Lage. Wahn so schwer verletzt zu sehen. Damals war er durch Magie so verbrannt gewesen das sein Leben ebenfalls am seidenen Faden hing. Noch immer trug sie dieses entsetzliche Bild in sich. Du solltest dir dies nicht antun, kam es von Lauriel, doch die Grünhaarige schüttelte den Kopf. Die Mutter Trins seufzte. Nun gut. Während die Elfe Verstärkung bekam um Wahn nun zu versorgen trat ein männlicher Elf zu Varresh. Er forderte auf ihm zu folgen. Mit einem etwas abwertenden Blick führte er den Halbdämon zu einem anderen Gebäude. Denk daran das du hier nur geduldet wirst Dämon, sagte der Elf dann ernst als er sich abwand. Stell nichts an.

Varresh legte Isaac vorsichtig in das Bett und setzte sich daneben auf einen Stuhl. Wie beliebt Dämonen doch immer wieder sind. Da spielt es scheinbar auch wie immer keine Rolle was man zuvor getan hat. Diese Worte sagte er eher leise zu sich selbst. Er machte sich sorgen. Um Wahn und auch um Trin.

Sailin hatte sich etwas abseits hingestellt um den Elfe nicht im Weg zu sein. Lauriel und zwei weitere Elfen kümmerten sich um Wahn. Vorsichtig zogen sie erst einmal die Decke weg. Die Grünhaarige verschränkte die Arme vor der Brust. In ihrer Hand lag die Kette, welche sie für Wahn anfertigen ließ. Egal wie wütend sie gewesen war irgendetwas hatte sie davon abgehalten die Kette ebenfalls wegzuschmeißen. Sailins Griff um den Anhänger wurde fester bis sie etwas den Mund verzog und ihn lockerte. Noch immer trug die junge Frau die leichten Verbände an den Händen. Ihr Blick blieb weiterhin auf Wahn. Lauriel und die beiden Elfen reinigten Stück für Stück die Wunden. Dabei wurde auch ein Großteil der verbrannten Haut entfernt. Die Elfe arbeitete mit Magien und Salben, aber auch eine klare Flüssigkeit wurde auf die Wunden des Schwerverletzten geträufelt. Sailin spürte das es eine Lichtmagie war, doch diese war anders. Es war eher so etwas wie eine Naturmagie. Wahn war sehr mit dieser und dem Gleichgewicht verbunden. Vielleicht würden die Elfen ihm ja wirklich helfen können. Sailin blieb einfach stehen und sah zu. Erneut brannte sich dieses Bild in ihr Gedächtnis. Vor allem da sich Wahn immer wieder bewegte. Er bekam dies alles mit.

Der kleine Junge öffnete die Augen. Verschwommen sah er in seiner Nähe jemanden mit schwarzen Haaren sitzen. Papa, brachte Isaac leise hervor und richtete sich etwas schlaftrunken auf. Er rieb sich über die Augen und schaute erneut zu dem Mann. Du bist nicht mein Papa, sagte der Kleine als er nun Varresh erkannte. Wo ist Papa?

Es wird sich gerade um ihn gekümmert sagte Varresh dem Kind. Wir sollen hier warten. Wenn wir nun da rein platzen können die Elfen nicht richtig arbeiten. Deswegen bleib bitte hier. Das hilft deinen Vater gerade am meisten.

Isaac schaute betrübt, nickte dann aber. Wo sind wir? Meinst du Elfen so wie die mit den lila Haaren? Können wir uns umsehen? Ich hab noch nie richtige Elfen außer sie gesehen. Können wir was essen? Ich hab Hunger. Genau als er das sagte knurrte der Magen des Kleinen. Wann können wir zu Papa?

Varresh deutete ein achselzucken an. Das kann ich dir nicht sagen. Wir müssen warten bis wir eine Nachricht bekommen wie es ihm geht. Und ja es sind Elfen wie Trin. Dein Vater kennt sie bereits. Varresh richtete sich nun auf und ging zu der Tür. Dann klopfte er an diese. Könnten wir vielleicht etwas zu essen und zu Trinken bekommen, der kleine ist wach.

Isaac sah zu der geschlossenen Tür. Er verstand nicht so Recht warum der Mann nicht einfach nach draußen ging und selbst etwas holte. Es dauerte nicht lang da öffnete sich die Tür. Eine junge Elfe mit langen blonden Haaren trat ein. Sie trug ein weißes Kleid mit grünen pflanzlichen Verzierungen und hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit Trin. Ihre blauen Augen sah den Mann einfach an. In ihrer Hand hielt sie ein Tablett. Varresh Vizarr, lächelte die Elfe und trat ganz ein. Das Tablett stellte sie ab. Hab ich mich also nicht verhört als es hieß das der Lord Drakars selbst hier erschienen ist? Du weißt schon das dies nicht gerade klug ist? Die Ältesten können dich nicht leiden.

Hallo Lin. Es ist lange her sprach Varresh. Aber sind wir doch mal ehrlich. Die Elfen konnten noch niemanden ausstehen der Dämonisches Blut in seinen Adern trägt. Es wundert mich das sie Wahn helfen. Ich werde hier nichts anstellen du hast mein Wort. Warum sollte ich auch.