Der schwarze Engel Teil 2

Sicher könnte ich mich diesem Kind annehmen, doch will ich nicht. Dich hat nichts interessiert. All unsere Warnungen und Bitten hast du in den Wind geschlagen. Erneut blickte die junge Frau zu dem Kind, welches sich an das Bein seiner Vaters klammerte. Du hast dich die ganze Zeit um ihn gekümmert. Jetzt plötzlich hast du Angst etwas falsch zu machen und willst ihn abschieben. Soll ich dir mal was sagen? Das gehört zum Eltern sein dazu. Du hast dich doch die ganze Zeit damit gerühmt alles richtig zu machen. Nun dann mach doch genau das weiter was du die ganze Zeit tust. Ich musste mich auch um Ariya und Aiden alleine kümmern als sie in diesem Alter waren. Was soll sich plötzlich geändert haben das du ihn nun loswerden willst? Denn das ist es was du hier tust.

Kapierst du es nicht? brachte Wahn hervor. In meinen Kopf hängen Erinnerungen und Bilder die ich nicht mehr zusammen bekomme. Von einen Leben das ich nicht mehr kenne. Ich kann es nicht mehr auseinander halten. Sehe Dinge die nicht jetzt geschehen sondern irgendwann einmal geschehen sind. So habe ich keine Kontrolle mehr über mein Handeln. Vor einiger Zeit war das noch nicht so schlimm wie jetzt. Vermutlich ist es genau das was ich mir nicht eingestehen will. Mein Verstand bricht und nicht nur das. Ich kann spüren das etwas großen bevorsteht. Eine Gefahr die ihr noch nicht einmal sehen könnt. Ja ich habe angst um das Kind und ich will ihn sicher nicht abschieben. Ich will ihn schützen. Damals machte ich Fehler doch jetzt will ich es richtig machen. Er ist ein Kind und er kann nichts dafür, für das was ich getan habe.

Sicher kann er nichts dafür, sagte Sailin und blickte zu dem Kreuz hinter Wahn. Du hast Angst um ihn?, fragte Sailin plötzlich. Und was war mit Sharoon? Wir haben dich angefleht zu helfen, doch dir war es egal. Dich hat es nicht ein bisschen interessiert das Ilian unser Kind entführt hat. Du hast nichts getan. Er konnte ihr dies antun weil du einfach untätig geblieben bist. Du hast diesen Kerl erst laufen lassen. Meine Kleine hat keine Hilfe bekommen. Sailin schüttelte den Kopf. Ich habe gerade meine Tochter verloren. Du hast ja so schön gesagt das du keine Kinder hast. Da habe ich sicher keinen Kopf dafür dein Kind aufzunehmen. Und ich betone es für dich gerne noch einmal. Dein Kind.

Moment. Wahn schüttelte den Kopf. Du gibst mir die Schuld das Sharoon tot ist? War ich denn zugegen als all das passierte. Sie wurde doch bereits entführt bevor ihr überhaupt bei mir aufgeschlagen seid. Ich war nicht da als es passierte. Aber natürlich ihr Menschen braucht immer einen Sündenbock. Ich schätze es war falsch hier her zukommen. gerade benimmst du dich doch nur wie die meisten. 

Und da tust du es schon wieder, kam es nun von Sailin. Ihr Menschen...ihr Menschen. Es kotzt mich langsam an das du immer so von uns redest. Diese Menschen waren dir mal wichtig. Isaac hielt sich weiter an dem Bein von seinem Vater fest. Der Kleine klammerte sich regelrecht an Wahn. Als er die Tränen sah welche Sailin plötzlich in den Augen hatte schaute der Junge allerdings auf. Du hast doch gar keine Ahnung wie es in mir aussieht also vergleiche mich nicht mit Anderen. Ich habe dir vertraut.

Ich habe keine Ahnung was mir einmal etwas bedeutet hat gab Wahn zu verstehen. Es wurde ausgelöscht aus meinen Kopf. Ich weiß nicht einmal warum ich noch hier bin. Anscheinend war ich ja tot und hätte es wohl auch besser bleiben sollen. Wie soll man schon mit einen kranken Kopf klarkommen. Bevor er noch etwas sagen konnte verdunkelte sich plötzlich der Himmel. Auf einmal begann es zu Beben. Wahn weitete die Augen. Er hatte das Gefühl als reiße etwas einfach einen Teil von ihm heraus. Der junge Mann ging in die Knie weil er plötzlich keine Kraft mehr hatte. Sein Körper begann zu zittern. Doch nicht einmal mehr zum abstützen reichte seine Kraft. Ein dunkles Lachen hallte wie aus der Ferne zu ihm. Die Sicht des Mannes verschwamm langsam doch er klammerte sich ans Bewusstsein.

Papa, brachte Isaac ängstlich hervor. Der Junge kniete neben seinem Vater und rüttelte an ihm. Papa. Papa bitte. Tränen sammelten sich in den Augen des Kindes. Als er kurz zu Sailin blickte sah er das auch die junge Frau am Boden war. Jedoch kniete sie. Die ehemalige Hüterin blickte zu Himmel. Auch ihre Augen waren geweitet. Etwas war gerade geschehen das ganz und gar nicht gut war.

Schwesterchen, rief Aiden auf als die Hüterin plötzlich vor seinen und Diablos Augen umkippte. Noch bevor die junge Frau am Boden aufschlug wurde sie von einem Licht umgeben. Es flackerte kurz auf. Kaum lag Ariya am Boden verschwand es wieder. Statt der jungen Frau befand sich dort nun jedoch das weißhaarige Mädchen in viel zu großen Sachen.
Genau im gleichen Moment ging auch Selina in die Knie. Die junge Frau war auf der Strasse zusammen mit Sengerath. Entsetzt blickte sie zum Himmel.

Flamir der sich gerade mit einer Wache unterhalten hatte brach ebenfalls kurzzeitig zusammen. Was zum.. brachte er hervor.

Diablo sah entsetzt zu Aryia. Er konnte es nicht so recht glauben. Entweder ist gerade etwas mit Wahn passiert oder aber was noch schlimmeres kam es von ihm als er die junge Frau wieder als Kind vor sich liegen sah.


Das Gleichgewicht keuchte Wahn. Etwas stimmt mit dem Gleichgewicht nicht. Ein ohrenbetäubender wütender Schrei hallte nun durch seinen Kopf. Wahn riss die Hände an die Ohren. Dann hörte er das Gebrüll auch so und nicht nur über die Gedanken. So musste es jeder vernommen haben.

Geht es ihr gut?, brachte Aiden schlagartig erschrocken hervor. Der Junge ging neben seiner Schwester in die Knie. Diese lag völlig regungslos da. Man konnte sehen das Wahns Sohn große Angst um seine Schwester hatte.

Die Dunkelheit, keuchte Sailin auf. Ihr Blick wanderte zu Wahn der nach wie vor am Boden lag. Sailin richtete sich nun einfach auf. Widererwarten trat sie nun doch neben Wahn und ging in die Hocke. Jedoch nicht um dem Mann irgendwie zu helfen. Stattdessen legte sie ihre Hand auf en Rücken des Jungen. Ihm geht es gut, sagte die junge Frau als sie merkte wie der Kleine zitterte. Ihr Blick wanderte nun zu Wahn. Gut du hast gewonnen, sagte sie und richtete sich wieder auf. Ich nehme den Jungen mit mir. Doch glaube nicht das ich das für dich mache. Hier geht es nur um sein Wohl. Isaac schüttelte den Kopf und klammerte sich an Wahn. Ich will nicht. Bitte Papa ich möchte bei dir bleiben. Ich mach auch keinen Unfug mehr. Der Kleine weinte.

Selina blickte zu dem jungen Mann neben sich. Etwas wacklig richtete sie sich auf. Die Leute schauten panisch umher. Auch ihnen war das Geschrei nicht entgangen. Etwas stimmt nicht, brachte Selina hervor. Ich hab es tief in mir drinnen gespürt. Wir sollten zu Flamir. Sofort.

Geh mit ihr brachte Wahn etwas mühsam hervor. Sie wird sich gut um dich kümmern. ich komme sobald ich das kann. Zu Sailins Kommentar sagte er nichts. Er konnte sich denken das er nun sich selbst überlassen wurde. Der ganze Körper des Mannes zitterte. Jedoch blieb er einfach liegen.

Sengerath eilte zusammen mit Selina zum Tempel. Flamir saß dort etwas schief im Herrscherstuhl. Bevor ihr fragt begann der rothaarige. Ich fürchte der gefallene hat etwas mit dem Gelichgewicht angestellt. Ich kann es aber nicht genau sagen.

Sailin schaute zu dem Kleinen, dann hob sie ihn einfach hoch. Dieser blickte seinen Vater ängstlich an, während er weiter weinte. Keine Angst, kam es sanfter von der jungen Frau in seine Richtung. Er muss sich etwas ausruhen. Wenn er soweit ist dann kannst du ihn besuchen gehen in Ordnung? Wir kommen wieder hierher. Die junge Frau drehte sich nun um und lief etwas vor. Halt dich aus Sanctaris fern, kam es dann aber doch noch von ihr. Und vor allem bleib von meiner Familie weg. Du hast im Moment eh andere Probleme. Diese ganze Situation hier ändert nichts, absolut nichts. Die junge Frau blickte von dem Mann zu dem schwarzen Hengst. Schön das es dir gut geht Shaitan, sagte sie noch und verließ zusammen mit dem jammernden Kind den kleinen Park. Sie lies Wahn einfach dort am Boden liegend zurück.

Selina nickte. Ich hab es auch gespürt. Etwas tief in mir. Und dann noch dieser Schrei. Die junge Frau schaute besorgt zu dem Rothaarigen. Gibt es eine Möglichkeit zu dem Bewahrer zu kommen? Vielleicht weiß er etwas. Das macht mir gerade doch ziemliche Sorgen. Flamir, rief plötzlich jemand vom Eingang des Tempels auf. Aiden kam zusammen mit Diablo hereingestürmt. Der Bruder Wahns hielt die bewusstlose kleine Ariya in den Armen. Flamir bitte du musst etwas machen, kam es ängstlich von Aiden. Sie darf nicht sterben. Bitte. Nicht auch noch sie.

Sie stirbt nicht beteuerte Diablo nochmals. Das hatte er allerdings schon öfters getan. Sie ist nur bewusstlos. Er sah sich kurz um dann blieb sein Blick auf Flamir hängen. Und einigen anderen ergeht es wohl genauso. Flamir nickte daraufhin. Wir müssen zum Bewahrer. Wir müssen wissen was dort geschehen ist. Diablo lief zu Flamir. Dieser konnte ihr so an den Hals fassen. Es ist wie Diablo sagt. Sie ist bewusstlos. Warum sie nun wieder ein Kind ist, kann ich dir nicht sagen aber ich habe eine Vermutung. Sengerath legte den Kopf etwas schräg. Du meinst Wahn? Wieder nickte Flamir. Das liege nahe. Wenn ihm etwas zustößt kann sich die Magie nicht mehr halten und wen gerade etwas mit dem Gleichgewicht geschehen ist dann hat es ihn auch getroffen.

Es hat ihn auch getroffen, kam es nun von der Tür aus. Die Anderen blickten sofort in die Richtung. Sailin kam weiter hereingelaufen. Die junge Frau sah etwas abgehetzt aus und hielt ein kleines Kind in den Armen. Was meinst du damit?, fragte Selina und schaute verwundert zu dem Jungen. So wie ich es sage. Es hat ihn genauso von den Füßen gerissen. Er meinte noch das etwas mit dem Gleichgewicht ist bevor ich gegangen bin. Sailins Blick wanderte zu Diablo, der noch immer bei Flamir stand. Wie geht es ihr?, fragte sie besorgt.

Diablo wirkte etwas irritiert. Wie du hast ihn einfach liegen gelassen? Diese Tatsache machte den jungen Mann doch stutzig. Dann fiel sein Blick zu dem Kind., doch sagte er nichts weiter dazu. Sie ist bewusstlos und die Kraft der Hüterin scheint fort zu sein. Wir müssen schnellstmöglich mit dem Bewahrer sprechen.


Wahn stemmte sich etwas wackelig in die Höhe.Der schwarze Hengst trat neben ihm so das sich der junge Mann an den Sattel des Pferdes fest halten konnte. Er musste hier weg. Raus aus den Dorf bevor jemand ihn fand. Zusammen mit dem Pferd arbeitete er sich voran.

Sailin merkte wie die Blicke der Anderen auf ihr lagen. Ja das habe ich, sagte sie dann einfach in Diablos Richtung. Er kann auf sich selbst achten. Und es ist nicht so das er nicht selbst wieder auf die Beine kommt. Ausserdem geht mich das nichts mehr an. Er kann froh sein das ich seiner Bitte nachgekommen bin. Ich will zu Papa, jammerte Isaac wieder los. Ich weiß, sagte Sailin nun wieder etwas sanfter und strich dem Jungen über den Kopf. Die junge Frau seufzte. Hör mal er wollte das du in Sicherheit bist. Im Moment bist du es bei ihm nicht. Er macht sich nur Sorgen um dich. Du möchtest doch nicht das er dies noch mehr tut oder? Nun schüttelte Isaac den Kopf, während für Sailin das gerade gesagte irgendwie schon komisch klang. Sie konnte und wollte wohl nicht mehr glauben das Wahn überhaupt noch zu solchen Gefühlen im Stande war. Doch was sollte sie dem Kind den sonst sagen?
Aiden legte den Kopf schief und sah seine Mutter an. Er verstand nicht so Recht was es nun mit dem Kind auf sich hatte. Nur kurz blickte Sailin zu Diablo dann wand die Frau ihren Blick zu Flamir. Alle schienen doch schockiert zu sein das Sailin dies getan hatte. Diese atmete einfach tief ein. Haben wir nicht etwas wichtigeres zu tun? Denkst du wir können durch das Portal Flamir?