Der schwarze Engel Teil 2

Scheiße, brachte Keith hervor. Dem jungen Mann wurde schlagartig anders. Auch er musste daran denken was Ilian damals in Gang gesetzt hatte nachdem er Nero öffentlich hingerichtet hatte. Damals wurden zum ersten Mal seit langer Zeit Andersartige aus der Stadt gejagt oder vielmehr mitten auf den Strassen ermordet. Sharoon war nun in der Hand des Mannes der dafür verantwortlich war das sie ihre Eltern verloren hatte. Keith liebte dieses kleine Mädchen wie seine Schwester und so zog sich in ihm alles zusammen. Schon der Gedanke daran was Ilian mit ihr machen könnte ließ den jungen Mann erschaudern. Der Schwarzhaarige packte Sailin nun einfach an der Hand und zog die junge Frau auf die Füße. Los wir müssen uns beeilen. Ich will nicht das dieser schleimige Bastard ihr auch nur ein Haar krümmt. Lass mich los, schrie Sailin urplötzlich auf als der Mann sie mitziehen wollte. Die junge Frau riss ihre Hand aus seiner und legte den Arm eng an ihren Körper. Ich...ich, stotterte sie und blickte Diablo etwas hilflos an. Es wirkte als wollte sie etwas sagen, doch tat sie es nicht. Sailin ich weiß du hast es nicht leicht, aber könnten wir jetzt Sharoon suchen?, fuhr Keith die junge Frau nun ungehalten an.

Versuch die Ruhe zu bewahren Keith. Es scheint viel passiert zu sein versuchte Diablo den Mann zu beruhigen. Dann beugte er sich zu Sailin herunter. Hast du eine Ahnung wo wir anfangen sollen zu suchen? Ich meine wir wissen nichts. Wo könnte Ilian sein.

In Gotaria liefen die Wachen umher und verkündeten das ein neuer Lord über diese Stadt nun wachen würde. Die Diener Astraias welche weigerten sich ihren neuen Herren zu fügen wurden aus der Stadt verbannt.

Sailin schüttelte den Kopf. Ich weiß nichts, stammelte sie. Aber du musst doch etwas wissen, knurrte Keith nun. Als er den Blick Diablos sah atmete der Schwarzhaarige tief durch. Wie kann es sein das nur Sharoon mitgenommen wurde? Ilian muss was gesagt haben. Sailin ließ die Schultern senken. Ich hab es doch versucht, stammelte die junge Frau. Als ich sie erreichte war Sharoon schon ohnmächtig und Ilian wollte gerade Aiden und Ephraim in die Mangel nehmen. Ich sagte ihnen sie sollen fliehen, während ich Ilian versuchte festzuhalten. Keith schnaubte. Und dich hat er einfach laufen lassen? Sailin nickte nun zögerlich. Ihr Blick wanderte wieder zu Diablo. Dieses mal sammelten sich Tränen in ihren Augen. Eine dieser lief über die Schnittwunde an Sailins Wange. Sofort brannte diese so das die junge Frau sich die Tränen wegwischte. Ich hab Angst. Er sagte er will das wir noch viel mehr leiden.

Diablo blieb noch etwas bei Sailin sitzen. Sie entschieden sich dafür erst einmal im nahe gelegenen Dorf nach Sharoon zu suchen. Während Sailin mit den Kindern unterwegs waren lief Diablo zusammen mit Keith durch das Dorf. Überall fragten sie nach ob jemand das Kind gesehen hatte. Der Erfolg blieb jedoch aus. Sie fanden einfach keine Spur. Zwei Tage zogen durch das Land. Immer noch waren sie auf der Suche. Nun auch etwas außerhalb des Dorfes und im Wald. Doch auch hier blieben sie erfolglos.

George stand angelehnt an einer Wand und unterhielt sich mit dem Schmied. Der Blick des Mannes wanderte dabei jedoch immer wieder zur Festung. Auch zu ihm war die Verkündung vorgedrungen das es einen Machtwechsel gegeben hatte. Zuerst war ihm das ziemlich egal gewesen die Sorge um seine Frau war allgegenwärtig. Doch als er den neuen Lord Gotarias gesehen hatte war es das plötzlich nicht mehr. Dieser schwarzhaarige Dämon war der Mann gewesen der so an seiner Frau gehangen hatte. George hatte im Moment keine Chance näher an diesen Kerl heranzukommen, doch eines wusste er. Dieser Lord war mit Sicherheit für das Verschwinden seiner Frau verantwortlich. Irgendwie musste George einen Weg finden in die Festung zu kommen um seine Lana zu finden. Doch nur wie?

Lord, kam es von einer Wache, welche nun in den Saal der Festung von Gotaria trat. Die Kissen auf denen Astraia gesessen hatte waren weg. Stattdessen stand dort ein Thron, auf dem der Schwarzhaarige saß. Die Wache verneigte sich etwas vor dem Mann. Verzeiht die Störung, doch es hat uns eine Nachricht erreicht das es in dem Dorf etwas südlich von hier zu Problemen gekommen ist. Wir wissen nichts genaues, doch anscheinend versucht Astraia dort einen Aufstand oder etwas in der Art anzuzetteln. Der Bringer dieser Informationen konnte nur noch Bruchstücke seiner Nachricht kundtun. Er ist bereits verstorben. Jemand hat ihn ziemlich übel zugerichtet.

Wahn richtete sich vom Herrschersitz auf. Ich werde mir die Sache selbst ansehen. Letzten endes habe ich diese Frau gewarnt. Seht zu das während ich weg bin der Stadt keine unanehmlichkeiten blühen. Ich habe keine Interesse an einer List dieser Schlange.Die Wachen nickten hastig. Als er ein paar Anweisungen gegeben hatte, verließ Wahn Gotaria. Er ging alleine.

Zur gleichen Zeit lief Sailin durch das kleine Dorf. Die junge Frau wusste nicht weiter. Wie und vor allem wo sollten sie nur Sharoon finden? Das Kind war spurlos verschwunden. Niemand hatte sie hier gesehen. Sailins Angst wuchs immer mehr. Sie wollte ihre Tochter einfach nur wiederhaben.
Die junge Frau sah zu Boden, als sich plötzlich jemand vor sie stellte. Hallo Schätzchen, kam es von Ilian als Sailin aufsah. Schlagartig zuckte die ehemalige Hüterin zusammen. Was sehe ich denn da?, fragte der Blonde und streckte seine Hand aus. Diese umfasste den Schal um Sailins Hals. Erneut hatte die junge Frau diesen angelegt um den Reif zu verstecken. Das finde ich aber nicht schön. So sieht doch niemand mein Geschenk an dich. Der Blick Ilians wurde ernst. Bitte Ilian, brachte sie unter Tränen hervor. Gib mir meine Tochter wieder. Bitte. Ich mach alles was du willst nur gib Sharoon zurück. Oh ich weiß das du das tun wirst. Leg den Schal ab. Es soll jeder sehen. Vor allem dein Gedächtnis gestörter Freund. Kaum nahm Ilian seine Hand weg wanderte Sailin ihre zu dem Schal. Die junge Frau wickelte diesen einfach ab. Wahn erinnert sich nicht es ist ihm egal. Es wird ihn nicht stören. Lass ihn in Ruhe. Ilian lachte kurz auf. Wir werden sehen. Oh ja wir werden sehen. Die Hand des Mannes legte sich um das Kinn der jungen Frau. In den Augen Sailins konnte man die Angst sehen. Am liebsten wäre sie davongelaufen, doch konnte sie nicht. Hör zu Schätzchen. Du wirst etwas für mich tun. Verlass dieses Dorf in Richtung Südwesten. Lauf einfach immer weiter in die Richtung und du wirst auf ein anderes Dorf stoßen. Ich erwarte dich dort. Du weißt was geschieht wenn du meinem Befehl zuwider handelst.

Keith, der gerade mit Diablo und den beiden Jungs die Strasse runtergelaufen kam, blieb schlagartig stehen als er Ilian bei Sailin sah. Der Mann ließ gerade die junge Frau los. Er hob etwas den Kopf an und schaute grinsend zu ihnen. Sie waren ihm also nicht entgangen. Ilian, brüllte Keith auf und stürmte los. Der Blonde wand sich jedoch zur gleichen Zeit um und lief die Strasse runter. Während Keith Ilian hinterherstürmte sank die Grünhaarige zitternd in die Knie. Mutter, kam es von Ephraim.

Inzwischen hatte Wahn das Dorf vor Gotaria erreicht. Es schien verlassen zu sein. Die Bewohner hatten alles stehen und liegen gelassen um scheinbar zu fliehen. Ein paar Wachen lagen auf der Straße. Wahn ging nun zu einen der Männer und fasste an den Puls. Der Mann war noch am Leben. Dann sah er sich etwas um. Er konnten jemanden ausmachen.

Ich trau diesem Vogel nicht, murrte Aiden. Der Junge lief neben seiner Mutter und Ephraim. Der Blick des Weißhaarigen wanderte über die leere Strasse welche sich nun vor ihnen auftat. Diablo, Keith sein Bruder und Sailin hatten zusammen mit ihm nun ebenfalls das Dorf erreicht. Die junge Frau hatte sich einfach nicht mehr davon abbringen lassen der Aufforderung Ilians Folge zu leisten. Mir gefällt das ebenfalls nicht, kam es von Keith. Der junge Mann ließ seinen Blick schweifen. Das riecht schon förmlich nach einer Falle. Sailin schaute ihn und Diablo kurz an, dann aber lief sie einfach weiter. Rein in das Dorf und an ein paar Wachen vorbei. Als sie um die Ecke bog in eine andere Strasse blieb die junge Frau schlagartig stehen. Nur ein paar Meter von ihnen entfernt stand jemand und es war nicht Ilian. Wahn, kam es nur von Sailin während sie den Schwarzhaarigen anschaute.

Wahn legte den Kopf schief. Er fragte sich nun was die anderen hier taten. Was sucht ihr denn hier. Solltet ihr nicht schon längst wieder in Sanctaris sein? Astraia ist immer noch hier in der Nähe. Die wird ihre Stadt nicht so einfach aufgeben.

Bevor die Anderen etwas sagen konnten halte ein Lachen durch die leeren Straßen. Oh da muss ich dich aber enttäuschen mein einfältiger Freund. Deine entzückende Bettgenossin ist leider nicht hier. Sie ist auch nie hier durchgekommen. Keith blickte sich um. Seine Hände hatte er zu Fäusten geballt. Rück Sharoon raus du elender Mistkerl, brüllte der Mann nun auf.

Hast du das hier zu verantworten? knurrte Wahn nun und machte eine ausschweifende Handbewegung. Wo sind die ganzen Leute und was willst du hier? Sprech schnell bevor ich dich in Stücke zerreiße.

Die Stimme lachte erneut auf. Es ist wirklich witzig. Ich kann mich daran erinnern das du das schon einmal zu mir gesagt hast. Doch sieh ich bin immer noch hier, auch wenn du mir einen wichtigen Teil genommen hast. Zu dem Lachen kam nun ein klackendes Geräusch. Es hörte sich an als näherte sich jemand, doch dadurch das die Strassen so leer waren halte alles. Ich will ja nicht das du unwissend stirbst. Ja ich war das. Leider musste ich einige Männer aus dem Weg räumen, die Anderen sind vor Panik geflohen. Ich glaube sie haben die Geschehnisse nicht ganz verkraftet. Manche sind einfach zu weich. Sag Wahn was ist dir im Moment wichtig?

Wahn verschränkte die Arme vor der Brust. Was für eine Frage ist das denn. Als würde ich dir meine Gedanken brach legen. Ich sorge dafür das in Gotaria alles läuft so wie ich das will. Ich will das die Menschen für das Zahlen was sie anderen antaten. Um ihre Belange schere ich mich einen Dreck. Mehr brauchst du nicht zu wissen.

Hast du das gehört Schätzchen? Eure Belange interessieren ihn nicht. Sailins Blick wanderte kurz zu Wahn als die Stimme stoppte. Ich fürchte der Spass wird bei dir auf der Strecke bleiben wenn dich das so wenig interessiert, kam es dann aber erneut von Ilian. Anderes sieht es da bei dir aus Schätzchen. Ich werde es genießen dich leiden zu sehen. Besonders da du damit leben musst das es deinen Freund nicht die Bohne interessiert. Ich habe mir nämlich etwas ganz besonderes für euch einfallen lassen. Schade das dieser Eisblock daran kein Interesse hat. Während Ilian sprach kamen die Schritte immer näher. Sailins Augen weiteten sich als sie denjenigen erblickte welcher nun auf die Strasse gelaufen kam. Schlagartig fing die junge Frau an zu zittern. Sharoon, schrie sie auf und rannte los. Ihr Ziel war das Mädchen welches komplett blutverschmiert in ihre Richtung humpelte. Sie schaute Sailin nur mit einem Auge an, das andere hatte sie zugekniffen da ihr über die linke Gesichtshälfte Blut lief. Mehrere Einstiche waren an dem hellen Kleid des Kindes zu sehen. Mama, kam es leise von Sharoon bevor sie auf halben Weg zu Sailin umfiel. Die Grünhaarige lief schneller und auch Keith und die beiden Jungs kamen angerannt. Zitternd hob Sailin den Oberkörper des Mädchens an als sie bei ihr war.