Der schwarze Engel

Die junge Frau sah zu ihrem Freund. Er würde mir nie verzeihen wenn ich zulasse das dir soetwas geschieht, kam es schluchzend von ihr. Und ich mir auch nicht. Sailin senkte den Kopf und schaute zu Boden. Nun was wolltest du sagen?, fragte Seth und trat nun zu ihr. Rede oder soll er weitermachen? Sailin schwieg noch einen Moment, dann schluckte sie bitteren Speichel herunter. Was sie nun tun würde wäre ein Verrat an Wahn. Der Speer, sagte sie dann aber erneut. Es ist der Wächterspeer, Wahns Waffe. Mit diesem Speer ist es möglich ihn zu...zu... Sailin stoppte kurz als sie nach Worten suchte. Es wird den Fluch lösen. Kaum hatte Sailin dies gesagt klatschte es. Jemand schlug Hände aneinander und klatschte. Das ich das noch erleben darf, sagte eine Männerstimme aus der dunklen linken Ecke des Raumes. Was?, brachte Seth hervor. Wer ist da? Ein Mann trat aus dem Dunklen. Er hatte mittellange blonde Haare. Gelbe Augen sahen sie alle an. Der Oberkörper des Mannes war frei, während ein langer Stoff um seinen Hals hing. Eiserne Platten verdeckten die Schultern, während er eiserne klauenartige Handschuhe trug.

Jack legte den Kopf schief. Der Mann der nun aufgetaucht war, war ihm definitiv fremd. Er hatte ihn auch nie in der Nähe von Seth gesehen und dessen verwunderter Blick verriet auch, das er ihn nicht kannte.

Wer bist du?, fragte Seth. Wie kommst du hier rein? Der Mann drehte sich zu seinen Begleitern. Diese schüttelten den Kopf. Oh ich habe mich alleine hereingelassen, sagte der Fremde. Oder eher gesagt mein Freund hier. Neben dem Mann tauchte nun noch ein Zweiter auf. Er hatte lange schwarze Haare und trug eine ebenso dunkle Kleidung. Ein Mundschutz verdeckte die Hälfte vom Gesicht. Gelbe Augen blickten kurz zu Seth, dann drehte der Mann seinen Kopf und schaute zu dem Blonden. Ich ziehe mich nun zurück, du hast was du wolltest. Der Blonde nickte. Tu das Zabine. Ich danke dir. Zabine zuckte mit den Schultern, dann verschwand er einfach wieder im Schatten. Was?, brachte Seth hervor. Nana mein Freund, grinste der Blonde. Ich habe sicher nicht vor dir etwas anzutun. Um ehrlich zu sein finde ich es ziemlich interessant was du hier tust. Ich bin sogar bereit dir zu helfen, wisse das wir einen gemeinsamen Feind haben. Man merkte das Seth ziemlich überrascht war denn der Blonde lief einfach an ihm vorbei zu dem Stuhl auf welchem Sailin sass. Die Augen der jungen Frau waren geweitet. Panik lag in ihnen. Nein, brachte sie stockend und ziemlich flehend hervor als der Mann seine Hand ausstreckte. Sailin zog ihren Kopf zurück und zitterte schlagartig am ganzen Körper. Du hast mir gefehlt Schätzchen, grinste der Blonde und berührte Sailin an der Wange. Diese jammerte nur auf. Mein Name ist Ilian wenn dich das beruhigt, kam es von dem Mann als er den Kopf zu Seth drehte.

Was brachte Jack hervor. Er hatte diesen Namen gehört. Wahn erzählte ihm einst was geschehen war und das dieser Mann eine Gefahr darstellte. Er wusste auch was Ilian Sailin angetan hatte und wie Wahn es ihm vergalt. Das er nun hier auftauchte hieß nichts gutes.

Ilian lachte nun auf und sah wieder zu Sailin. Das ich erleben darf wie du diesen elenden Bastard verrätst ist einfach göttlich. Wirklich das versüßt mir noch mehr den Tag als die bloße Tatsache dich mal wiederzusehen. Der Blonde drehte sich wieder um und sah nun Seth an. Da das ja geklärt wäre und sie dir die Antwort gegeben hat welche du wolltest können wir ja zum geschäftlichen kommen. Was willst du Clown eigentlich und wer bist du? Seth war noch immer wie überrumpelt, doch seine Hände ballten sich zu Fäusten. Ilian zuckte mit den Schultern. Ich sagte doch wie sind keine Feinde. Wir zwei haben einen gemeinsamen Feind und ich wette es wird uns beiden ein besonderes Vergnügen bereiten ihn leiden zu lassen. Ich habe etwas mit dir zu bereden, doch am besten nicht hier. Der Blonde sah zu Jack und dann wieder zu Sailin. Von mir aus, kam es nun von Seth. Ich habe was ich wollte. Doch eines sage ich dir wenn mir nicht passt was du mir erzählst.... Jaja, unterbrach Ilian den Mann. Geh einfach vor ich folge. Seth sah nicht sehr begeistert aus wies aber die beiden Männer an zu gehen. Er lief vor, doch drehte sich an der Tür um und schaute zu Ilian. Dieser beugte sich zu Sailin herunter. Die junge Frau zog den Kopf nach hinten, doch weit kam sie nicht da dann die Lehne folgte. Keine Sorge wir sehen uns noch wieder, grinste der Mann dann küsste er Sailin einfach. Als der Mann zusammen mit Seth ging schluchzte die junge Frau auf.

Immer wieder lief der junge Mann auf und ab. In seiner Hand hielt er eine Kerze. In der anderen ein Buch. Er las die Zeilen immer wieder. Versuchte zu verstehen was die Worte aussagten. Schließlich stellte er die Kerze auf den Tisch und setzte sich auf den Stuhl. Das Buch platzierte er schließlich auf den Tisch. Die Linke des Mannes ballte sich zur Faust. Missmutig blickte er sich um. Er befand sich mitten in den unteren Gewölben einer Bibliothek. Dutzende Bücher hatte er bereits durchsucht um Antworten zu finden auf seine Frage. Sie plagte ihn und störte sein Denken. Das Schattenmal und der damit verbundene Fluch. Er musste einfach nur eine Möglichkeit finden ihn zu brechen. Das Mal loszuwerden. Wahn hob die Hände an den Kopf und krallte sie in die Haare. Ein Knurren entrann seiner Kehle. Er wurde einfach nicht fündig.

Keine Sorge, kam es von Ilian in Seth Richtung. Unsere Zusammenarbeit wird sich für uns Beide lohnen. Du wirst sehen. Das Einzige was wir tun müssen ist warten. In der Geduld liegt auch der Erfolg. Und du musst wirklich lernen geduldiger zu werden. Deine Ansätze stimmen, ich muss sagen ich bin beeindruckt wie du dieses kleine Geheimnis aus ihr gekitzelt hast. Seth sass auf einem Stuhl und schaute den Blonden an. Dennoch müssen wir noch rausfinden wo sie diesen Speer haben. Dieser ist schließlich ein Schlüssel. Vielleicht sollte ich das Verhör an der gleichen Stelle wieder ansetzten. Das könntest du mein Freund, kam es von Ilian. Doch ich glaube das machen wir anders. Da ich dir meine Dienste zur Verfügung stelle möchte ich auch etwas als Gegenleistung. Mein Preis wird die Frau sein. Nun hob Seth eine Augenbraue. Was willst du mit ihr? Sagen wir einfach das ich mit ihr noch eine Rechnung offen habe. Seth richtete sich auf und nickte. Zusammen mit Ilian verließ der Mann den Raum.

Ich will hier weg, jammerte Sailin auf. Die junge Frau versuchte ihre Arme aus den Seilen zu bekommen. Und auch mit den Beinen versuchte sie es. Doch beide Male klappte nichts. Sailin zitterte und hatte Panik. Ihre Gedanken überschlugen sich förmlich. Seid Ilian sie geküsst und berührt hatte lag sein Geruch irgendwie in ihrer Nase. Sailin konnte nicht verhindern das die Tränen liefen. Sie kam auch nicht drum herum sich daran zu erinnern was Ilian ihr angetan hatte. Erneut spürte sie förmlich seinen Körper auf ihrem. Sein Stöhnen drang in ihre Ohren. Die Erinnerungen an die Geschehnisse waren so frisch als wären sie gerade erst geschehen. Wahn, jammerte Sailin auf.

Beruhige dich Sailin seufzte Jack. Er machte sich gerade große Sorgen um die junge Frau. Niemand wird zulassen das er dir etwas antut. Wirklich niemand. Niemand den du Freund nennst. Versuch dich zu beruhigen

Niemand wird es verhindern können das ich ihr etwas antue, kam es plötzlich von der Tür. Ilian trat in den Raum, gefolgt von zwei anderen Männern und Seth. Sailin drehte ihren Kopf etwas und sah Jack an. Angst und Panik lag in ihrem Blick. Ihr ganzer Körper zitterte. Plötzlich wurde ihr Blick zu Jack von jemandem versperrt. Als sie ihren Kopf nun etwas anhob schaute die junge Frau in das Gesicht Ilians. Der Mann trat zu ihr. Er beugte sich vor und legte beide Hände auf ihre Arme. Du solltest diesen Worten deines Freundes nicht glauben. Dir hat schon einmal jemand so etwas gesagt. Und konnte er es verhindern? Ilian schüttelte den Kopf, dann blickte er zu Jack. Ich wäre mit meinen Worten nicht so schnell wenn ich an die Wand gekettet wäre.

Von Jack kam nun ein Schnauben. Du solltest froh sein das Wahn dich vergessen hat murrte er. Andererseits fürchte ich tut er nun seinen Feinden noch viel schlimmeres an als zuvor.

Dann kann ich ja froh sein das er mich vergessen hat und nicht mehr weiß das ich sein Feind bin, kam es nun einfach nur von Ilian. Und er wird es wohl noch eine ganze Weile nicht wissen. Der Mann drehte sich wieder zu Sailin. Plötzlich lag ein hinterhältiges Grinsen in seinem Gesicht. Nun aber Schluss mit den kleinen Gesprächen, kommen wir zum Geschäft. Die beiden Hände Ilians leuchteten auf, plötzlich löste sich der Stuhl einfach auf und auch die Fesseln an den Händen der jungen Frau waren weg. Sailin fiel nach hinten auf den Boden. Die junge Frau versuchte sich noch umzudrehen damit sie wegkriechen konnte, doch Ilian packte sie einfach und drehte sie wieder auf den Rücken. Nehmt ihre Arme, sagte er. Die beiden Männer kamen sofort an, während sich der Blonde auf die Beine Sailins setzte. Panik lag in ihren Augen. Verzweifelt versuchte sie ihre Arme zu befreien. Denn Mann so nah bei sich zu haben ließ sie nun einfach nur aufschreien.

Jack zog an den Ketten auch wenn er wusste das würde nichts bringen, schließlich hatten Seth und seine Leute schon mehrere Dämonen hier festgehalten. Vielleicht sollte ich es ihm sagen oder jemand der anderen, mal sehen wie er dann über dich denkt. Lass sie in Ruhe.

Ilian schaute kurz zu Jack. Der Mann grinste nur kurz dann aber wand er sich der jungen Frau wieder zu. Diese lag panisch unter ihm. Tränen lagen in ihren Augen und noch immer versuchte sie ihre Arme freizubekommen. Ilian saß ziemlich locker auf ihr und zog nun etwas aus seiner Hosentasche. Es war ein silberner etwas dreifingerbreiter Reif. Fremdartige Schriftzeichen waren auf diesem zu sehen. Weiß du Schätzchen ich habe unsere gemeinsame Zeit vermisst. Ilian schaute den Reif in seiner Hand an, dann aber blickte er zu der jungen Frau. Wahn war immer stolz darauf dich zu haben. Er hat mir so einiges nicht gegönnt. Es tat so gut als ich ihm zeigte das er dich nicht schützen kann. Zu Schade das er sich nicht erinnern kann, aber weißt du das ist auch egal. Der Mann beugte sich vor und strich der jungen Frau die längeren Haare vom Hals. Dabei kam auch eine größere Narbe zum Vorschein, welche dir junge Frau zwischen Hals und linker Schulter hatte. Bei seiner Berührung zuckte Sailin zusammen so das er grinste. Ich habe dich nicht vergessen und du mich wohl auch nicht. Da bin ich ja glatt erfreut. Weißt du wozu dieses nette Teil ist?, fragte er nun und hielt der jungen Frau den Reif vors Gesicht. Diese schüttelte panisch den Kopf. Es ist ein nettes Spielzeug welches ich auf meiner Reise gefunden habe. Nun zuckte Ilian mit den Schultern. Eigentlich ist es nichts besonderes, nur das es den Träger an denjenigen bindet der ihm den Reif umgelegt hat. Du bist mein Eigentum und das seid unserer ersten Zusammenkunft. Dieses nette Teil hier wird es einfach nur offiziel machen. Sailins Augen weiteten sich. Nein bitte, brachte sie jammernd hervor. Nein. Erneut grinste Ilian, dann beugte er sich einfach vor. Sailin schrie auf und versuchte erneut sich zu befreien als der Blonde den Reif um ihren Hals legte. Es klackte als er diesen schloss. Nimm ihn ab, stammelte Sailin unter Tränen. Sie hatte einfach nur Angst. Mach ihn wieder ab. Die junge Frau starrte zu Ilain als dieser plötzlich einen Dolch hervorzog. Mit diesem schnitt er sich selbst in den Finger. Kaum trat etwas Blut aus der Wunde strich Ilian mit dem Finger über den Reif. Lasst sie los, kam es nur von ihm in Richtung der Männer. Diese horchten sofort. Kaum ließen sie Sailins Arme los und Ilian nahm den Finger weg glühten die Zeichen auf dem Reif rötlich auf. Die junge Frau schrie auf und verkrampfte sich, während unter ihr und Ilian ein runder Zirkel auftauchte. Dieser pulsierte einen Moment, dann drang die Magie in Sailin ein und auch über die Füße des Mannes in Ilian. Die Grünhaarige schrie weiter. Es tat einfach nur weh. Gedanken schossen ihr durch den Kopf, doch irgendwie waren dies nicht nur ihre Eigenen. Sailin konnte sie nicht schnell genug fassen, da diese zu schnell wieder weg waren. Als die Magie verschwand hörte auch Sailins Schrei auf. Die junge Frau lag schwer atmend und zitternd  unter Ilian.

Jack wusste nicht so recht was gerade geschehen war. Er wusste auch nicht wie er Sailin nun helfen konnte. Erst als die Wachen zu ihm kamen und die Fesseln löste erwachte er aus seiner Gedankenstarre. Dann lief er zu Sailin und nahm die junge Frau in den Arm.

Wahn blätterte in einen anderen Buch weiter. Er wusste nicht wie lange er schon über diesen Werken gehangen hatte. plötzlich fuhr er auf und fegte einfach die Bücher von Tisch. Dann lies er sich schnaubend wieder nieder. Eine Hand hielt er an den Kopf. Dreck verdammter knurrte er. Nach einer Weile richtete er sich erneut auf und sammelte die Bücher wieder ein um sie auf den Tisch zu stapeln. Nun fiel ihm etwas auf. Eine Seite war aufgeschlagen. Auf ihr befand sich eine Zeichnung. Eine Art spiralförmiger Wirbel der wie Nebel wirkte. Das Schattenmal. Wahn schnappte sich das Buch und sah sich die Seite nun genauer an. Im Schein der Kerze konnte man sehen wie sich seine Lippen zu einen Hinterhältigen Grinsen verzogen.

Wahn, jammerte Sailin in den Armen des Mannes auf. Sie weinte einfach nur und legte ihre Arme um Jack. Es war ihr Freund und nicht Ilian der gerade bei ihr war. Es war Jack und doch konnte sie das zittern nicht unterbinden.
Seth trat nun vor und neben Ilian. Ihr könnt gehen schließlich haben wir was wir wollten, kam es nur kalt von dem Dunkelhaarigen in Richtung Jack. Der Blonde neben ihm schaute hinterhältig grinsend zu dem Freund Sailins. Eines noch bevor ihr auf dumme Gedanken kommt. Der Reif kann nicht abgenommen werden. Nun wo es mit Blut besiegelt wurde ist es nicht mehr möglich ihn einfach so zu öffnen. Und solltet ihr auf die Idee kommen Gewalt anzuwenden oder ihn auf einen anderen Weg zu öffnen nun ja... Das solltet ihr euch überlegen wenn ihr mein Schätzchen noch etwas behalten wollt. Ilian blickte direkt zu Sailin. Diese vergrub ihr Gesicht um ihn nicht sehen zu müssen in Jacks Brust. Sie gehört mir und nun wird es jeder sehen. Und du vor allem wissen Sailin. Der Mann drehte sich um, auch Seth wand sich ab nach einem weiteren Blick. Dann verließen die Beiden den Raum einfach. Nur die beiden Wachen blieben zurück. Na los beweg dich, kam es von einem der Beiden.