Der schwarze Engel

Llael packte Trin und riss die Elfe gerade so noch aus dem Weg als einer der Schatten mit der Klinge ausholte. Der Braunhaarige keuchte auf als er dafür die Klinge in die Seite getrieben bekam. Llael, rief Trin erschrocken auf doch der Mann schüttelte nur kurz den Kopf. Zwar hielt sich der junge Mann kurz die Seite nahm dann aber die blutbesudelte Hand weg und griff nach seiner Klinge. Er hatte auch nicht wirklich Zeit sich um die Wunde zu sorgen denn keinen Augenblick später wurden sie erneut angegriffen. Metall klirrte als die beiden Klingen aufeinander trafen. Trin drehte sich etwas zur Seite. Ein Bild des Grauens lieferte sich ihr. Die Schatten kamen zu überraschend. Nun waren sie es die aufgerieben wurden. Als ein Pfeil auf sie zugeflogen kam konnte Trin geradeso noch einen Zauber wirken der das Geschoss wegschleuderte.

Die Schatten wüteten unter den Krieger. Diablo und Wolf kämpften Seite an Seite. Wären Wolf immer wieder einen Pfeil abschoss um einen der Reiter zu Fall zu bringen. Hielt Diablo ihn mit zwei Dolchen den Rücken frei. Plötzlich rief Wolf auf das Diablo sich ducken sollte. Dies tat der Mann sofort und ein Pfeil raste über ihn hinweg und fällte einend er Schatten welcher sich angeschlichen hatte. Wolf hatte versucht ihn nicht allzu stark zu verletzen, was die Folge hatte das er sich schnell wieder aufrichtete. Wie sollen wir nur gegen sie kämpfen wenn wir ihnen nicht schaden dürfen.

Der Kampf zog sich, während die Schatten auf beiden Seiten kämpften. Ein Teil mit dem Lord höchstpersönlich gegen die Männer Drakars und den Andersartigen, während der andere Teile die Männer Sanctaris in Schach hielten. Ein großes Problem kam für die Freunde hoch. Wie sollten sie sich richtig gegen die Schatten wehren wenn sie ihren Freunden nicht allzu großen Schaden zufügen wollten? Die Krieger Sanctaris schossen unbeirrt ihre Pfeile und Magien gegen die Angreifer. Vorallem aber versuchten sie weiterhin unablässig die Dämonen aufzuhalten welche die Mauern angriffen. Risse bildeten sich bereits in den Mauerteilen wo die großen Wesen draufhämmerten. Als ein Teil der Mauer zusammenbrach stürmten die Krieger Sanctaris nach draussen. Mit aller Macht versuchten die Männer die Schatten aufzuhalten in die Stadt zu drängen. Zwischen den Männern schlichen sich auch Sailin, Jack und Ariya auf das Schlachtfeld. Durch die Dunkelheit und die Unmengen an Kämpfenden fiel es ihnen jedoch schwer Wahn ausfindig zu machen. zumal sie nicht einfach von vorne zu ihm gehen konnten. Für ihr Vorhaben brauchten sie den Überraschungsmoment.
Die Schlacht zog sich mittlerweile mehrere Stunden. Viele Krieger waren ihr bereits zum Opfer gefallen. Selina stand zusammen mit einigen Magiern auf einem Teil der Mauer der standhielt. Die junge Frau gehörte zum Rat, doch sie wollte nicht einfach nur zusehen hatte beschlossen den Männern auf der Mauer zur Hand zu gehen. Und wenn es nur damit war ein Schild für sie zu errichten oder den Verwundeten von der Mauer zu helfen. Kurz blickte sie in die Strassen der Stadt. Die Schatten welche es geschafft hatten einzudringen wurden von den Kriegern aufgehalten. Selbst Seth kämpfte mit. Als Selina ihren Blick wieder zu dem Schlachtfeld vor der Stadt richtete erblickte sie einen Schatten. Der Mann hielt sein Schwert fest in der Hand und schlug nach einem Krieger Sanctaris aus. Kaum fiel dieser deutete der Mann auf die Stadt. Er hatte braune Haare und eine silberne Kette baumelte an seinem Hals. Selina musste schlucken. Diesen Mann kannte sie. So wie er die Befehle gab und die Schatten horchten war dieser ein Kommandant. Al, murmelte die junge Frau.
Llael und Trin kämpften nicht weit voneinander gegen die Schatten. Oder eher verteidigten sich. Die Elfe brachte gerade mit einem Zauber einen Schatten zu fall, während Llael sich unter einem Angriff hindurchbückte. Verflucht, murrte er auf. Er hatte einen Gegner den er wohl kannte, jedenfalls kam es ihm so vor. Der Schatten mit den kurzen zotteligen roten Haaren griff immer wieder mit seinem Schwert an. Da Llael ihm nicht wirklich schaden wollte wich er zurück oder blockte nur den Schlag. Pass auf, schrie Trin als sie die Bewegung hinter Llael sah. Ein weiterer Schatten war aufgetaucht. Der Braunhaarige schaute nur kurz dann sprang er einfach zur Seite. Gerade rechtzeitig. die Klingen der beiden Schatten trafen gegeneinander. Während diese sich trennten und Llael sich wieder aufrichtete sah der Mann in den Augenwinkeln wie Trin zu Boden ging. Ihr Angreifer hatte sich es nicht nehmen lassen zuzuschlagen als die Elfe abgelenkt war. Schwer einatmend und mit der Hand auf seiner blutenden Wunde stand Llael da. Das war doch Irrsinn. Wenn es so weiterging würden sie alles verlieren. Und so sah es im Moment einfach aus.

Plötzlich ertönten Fanfaren. Der Schattenlord wandte seinen Blick gen Hügel im Norden. Eine weitere Armee raste nun auf die Schatten zu. Was zum knurrte Anima. Er erkannte das Wappen Drakars und ein anderes unter den herannahenden. Kurz darauf prallten sie den Schatten auch schon in die Flanke. Diablo richtete sich mühsam auf. Er war zu Fall gekommen nachdem ein Schatten ihn attackiert hatte. Das ist Varresh. Er ist zurück und hat Verstärkung mitgebracht.

Varresh, brachte Trin am Boden liegend hervor als sie das Diablo rufen hörte. Die Elfe schloss die Augen als sie den Schatten über sich bemerkte den der Angreifer auf sie warf. Sie erwartete jeden Moment den tödlichen Schlag. Es kam auch einer, gefolgt von einem Keuchen und einem dumpfen Schlag. Einen Augenblick später wurde die Elfe am Arm gepackt und hochgezogen. Llael blickte sie besorgt an, so das Trin ihre Hand an die Schläfe legte. Etwas Blut klebte daran. Na komm, meinte der Mann nur und umfasste seine Klinge fester. Bei ihnen standen noch immer zwei Schatten, der Rothaarige mit eingeschlossen.

Damit hat er wohl nicht gerechnet, grinste Khaine als er die andere Armee nun erblickte. Diese trieb sich einen Weg durch die kämpfenden Schatten. Der Dunkelelf ließ eine seiner beiden Klingen kreisen dann griff er erneut an.
Varresh. Was für ein Glück, kam es leise von Selina. Miss, rief plötzlich jemand zu ihr. Die junge Frau drehte sich um und erblickte einen Krieger Sanctaris unten an der Mauer neben einem Verwundeten knien. Die Weißhaarige überlegte nicht lang und wollte schon loslaufen als ein pfeifender Ton erklang. Gefolgt von einem Ruck und einem anschwellenden Schmerz. Der jungen Frau gaben die Beine nach so das sie zu Boden sackte.

Varresh Vizzar bahnte sich einen Weg durch die Menge. Er hatte jemanden zwischen den Kriegern von Sanctaris eindeckt. Etwas verwirrt blieb er vor den Frauen und dem jungen Mann stehen. Sailin was macht ihr denn hier fragte er nach.

Sengerath wollte zu Selina als er hörte wie die Männer aufbrüllten. mehrere Schatten stürmten nun in die Stadt. Sie versuchten tatsächliche weiterhin an allen drei Fronten zu kämpfen. Er musste es nun den Männern weiter unten überlassen welche die verwundeten versorgten da die Schatten auch schnell auf die Wehrmauern kamen.

Anima stürzte sich mit einigen der Männer mitten in die Krieger welche dazugekommen waren. Dabei entfesselte er nun auch starke Magien.

Varresh, brachte Sailin hervor. Die junge Frau war froh den Schwarzhaarigen zu sehen. Wir müssen uns einen Weg zu Wahn bahnen. Es gibt einen Weg den Fluch zu lösen, doch dazu müssen wir zu ihm. Gerade als Sailin zu der Waffe in Jacks Armen zeigte flog ein Pfeil dicht an ihrem Kopf vorbei. Und das ohne vorher getötet zu werden, murmelte die junge Frau erschrocken.

Er dürfte jetzt schwer beschäftigt sein. ich lasse ihn als Hauptziel ausrufen. Dann schafft ihr es vielleicht. Er sprach mit erhobener Stimme um den Schlachtenlärm zu übertönen. Selbst Anima kann unmöglich an drei Fronten kämpfen. Folgt mir. Wir bahnen uns einen Weg zu ihm hin und ihr tut was ihr tun müsst.

Sailin nickte schnell. Danke Varresh, meinte die junge Frau. Nach einem Blick auf Jack und Ariya folgte die Grünhaarige dem Mann. Es erschreckte die junge Frau sehr wieviele Leute schon am Boden lagen. So sehr sich viele bemühten keinen Schatten zu töten so war es wohl manchmal nicht mehr abzuwenden. Sailin hoffte einfach das sie es noch rechtzeitig schafften bevor mehr geschah. Auch wenn der Preis dafür auch nicht klein war. Sie würde schließlich denjenigen verlieren den sie mehr als alles in der Welt liebte. Und das wollte sie eigentlich ganz und gar nicht.

Varresh erreichte seine Männer. Mein Bruder der Lord von Shima hat uns Unterstützung mitgeschickt sagte er als er Jacks verblüfften Blick sah. Varresh näherte sich einen seiner Männer. Konzentriert eure Angriff auf den Lord der Schatten. Es muss sein. Lenkt ihn ab so gut es geht. Sofort nickte der Mann und mehrere der Krieger stürmten los. Nutzt den besten Moment der sich euch bietet meinte Varresh schließlich. Ich hoffe es gelingt euch.

Immer mehr der Männer bahnten sich nun einen Weg zu Anima. Die Schatten versuchten ihn zu schützen und er selbst teilte ordentlich aus. Es war offensichtlich das er nun das Ziel war.

Sailin suchte mitten in dem Schlachtgetümmel eine doch etwas ruhigere Stelle. Was sich als schwierig erwies. Gerade als sie etwas sagen wollte tauchten Trin und Diablo auf. Die Elfe sah etwas mitgenommen aus so wie auch Wahns Bruder. Geht es euch gut?, fragte Sailin sofort besorgt so das Trin nur knapp nickte. Was ist hier los?, fragte die Elfe und legte den Kopf schief. Ariya und ich müssen etwas tun. Wahn wird abgelenkt so das wir uns nun beeilen müssen. Können wir etwas helfen? Sailin nickte auf die Frage der Elfe hin. Es wäre schön wenn Ariya und ich nicht unbedingt gestört werden. Nun blickte die Elfe zu Diablo. Bist du dabei ein paar Schatten abzulenken?

Diablo nickte zustimmend. Wir müssen da wohl durch seufzte er. Wolf stellte sich neben ihn. Dann mal los. Nun stürmten auch die Krieger welche vorher abgeschnitten waren erneut auf die Schatten zu. Man konnte merken das sie sich in Bedrängnis befanden. Anima brüllte wüten drauf und schlug um sich. Immer mehr drangen zu ihm nach vorne. Diablo Wolf und die anderen hielten nun die Schatten von Sailin der Hüterin und Jack ab.

Sailin nickte und nahm die Hand ihrer Tochter. Stell dich hierhin, meinte sie und drehte die junge Frau etwas, dann zog Sailin Jack heran und positionierte den jungen Mann etwas entfernt von Ariya so das er mit dem Gesicht zu ihr stand. Sailin selbst stellte sich hinter Jack. So standen alle drei in einer Linie. Konzentrier dich auf deine Magie als Hüterin und lenke die Kraft zu Jack. Halte deine Gedanken an den Wächterspeer fest. Ariya nickte auf die Worte ihrer Mutter hin und tat was sie ihr gesagt hatte. Sailin selbst schloss die Augen. Nach einem Moment fing ein helles und warmes Licht an die beiden Frauen zu umgeben. Es wirbelte um sie herum. Dann löste es sich und schwebte wie in langen Fäden zu Jack. Nun begann das Licht den jungen Mann zu umkreisen. Immer weiter bis es schließlich nur noch um die Waffe herum schwebte.

Jack konnte die Magie welche in die Wächterwaffe fuhr regelrecht spüren, was ihn doch verwunderte. Die Kämpfe nahmen mehr und mehr zu. Anima geriet stärker in die Defensive. Varresh schoss schließlich nach vorne und verpasste dem Lord der Schatten einen Hieb gegen die Brust. Mit einen schleifenden Geräusch fuhr die Klinge den Brustpanzer entlang und hinter lies schließlich eine Tiefe Wunde an Arm des Lords, so das dieser sein Schwert fallen lies. Der Schatten kam nun tatsächlich ins Taumeln. Jetzt Jack rief er auf. Der junge Mann welchen Varresh zugerufen hatte stürmte los. Die Magien waren in die Waffe geflossen und sie begann sich zu verändert. Anima fuhr herum und wollte eine Magie entzünden als Jack auf ihn zusprang und ihm den nun ausfahrenden Wächterspeer in die Brust rammte. Dieser brüllte laut auf so das auf den Schlachtfeld einige verharrten. Die Magie entlud sich und fuhr in den Schattenlord ein. Dann sackte er in die Knie und hielt mit einer Hand den Speer umklammert. Blut tropfte aus der Wunde hervor. Jack wich zurück. Es tut mir Leid mein Freund sagte er leise.

Ariya weitete die Augen als sie den Lord der Schatten nun am Boden knien sah. Vater, brachte sie hervor. Die Schatten stoppten plötzlich alle mit ihren angriffen und wandten sich dem Lord zu. Mit einem mal leuchtete der Wächterspeer erneut auf. Das Licht das in den Lord der Schatten gedrungen war umgab ihn nun wieder. Es breitete sich sogar noch mehr aus. Wahn, kam es nun schluchzend von Sailin. Die junge Frau lief zu dem Schatten der einfach so am Boden kniete. Bei ihm fiel sie hin und umarmte ihn einfach. Noch immer steckte der Speer in seiner Brust so das die junge Frau aufpassen musste. Es tut mir Leid. Es tut mir Leid. Tränen liefen aus den Augen der jungen Frau. Das es so Enden musste war für sie ein Stich im Herzen. Niemals wollte sie ihn verlieren. Sailin hoffte das es die richtige Entscheidung war. Wahn hätte es sicher nicht gewollt wenn noch mehr Leid entstanden wär. Ich liebe dich, flüsterte Sailin unter Tränen. Sie drückte den Schatten an sich, doch plötzlich sackte dieser einfach zur Seite. Der Anführer der Schatten rutschte aus ihrer Umarmung und landete seitlich am Boden. Der Lord rührte sich nicht mehr, doch das Licht blieb. Es breitete sich einfach über das ganze Schlachtfeld aus.