Der schwarze Engel

Flamir sah zu Selina. Würde es dir etwas ausmachen mit dem Jungen zu reden. Ich muss mich nochmal an die Wachen wenden. Sie suchen immer noch nach ihm. Der Drachenkrieger verschwand erst mal im Seitengang nachdem Selina genickt hatte.

Ariya öffnete die Tür als es klopfte. Verwundert legte sie den Kopf schief als es Selina war. Hinter der jungen Frau stand Ephraim. Hallo Ariya, kam es von der Weißhaarigen. Ariya ließ die Frau vom Bund rein und schloss die Tür. Wo ist denn Sailin? Ich würde gerne mit Wahn sprechen wenn es für sie in Ordnung ist. Mit der rechten Hand zeigte sie auf den Wohnbereich, bedeutete aber gleich leise zu sein. Mutter schläft. Ich hab sie endlich dazu bekommen sich mal auszuruhen. Sie ist fertig. Ich denke nicht das sie etwas dagegen hat wenn du mit Wahn redest. Daraufhin nickte Selina. Nach einem kurzen Bick in das Wohnzimmer zu Sailin lief die beiden Frauen die Stufen hoch in Richtung Zimmer von Wahn. Ariya klopfte erst an, dann öffnete sie die Tür etwas. Wahn? Selina würde gerne mit dir sprechen.

Wahn zuckte einfach mit den Schultern. Er saß auf den Bett und war nach vorne gebeugt. Den Kopf hatte er auf die Hände gestützt. Von mir aus. Kam es schließlich einfach von ihm.

Selina trat nach einem Blick auf Ariya ein. Hallo Wahn. Die Weißhaarige erschreckte doch etwas als sie den verbundenen Oberkörper des Jungen sah. Langsam trat sie näher und setzte sich schließlich neben Wahn auf das Bett. Wir alle sind unglaublich froh das du wieder da bist. Sag wie geht es dir denn?

Das fragt jeder und jeder bekommt die gleiche Antwort entgegnete Wahn fast schon genervt. Es geht schon.

Selina schaute etwas bedrückt zu dem Kind. Dann aber atmete sie tief durch. Hör mal Wahn. Wir wollen diesen schrecklichen Männern endlich das Handwerk legen. Das was sie da tun darf nicht ungestraft bleiben. Ich weiß du hast viel durchgemacht die letzten Tage, doch glaubst du es wäre dir möglich uns zu sagen wo diese Kerle ihr Versteck haben?

Die bekommt ihr eh nicht kam es von Wahn. Dann stand er auf. Sie haben ihr Versteck in der Gasse mit dem kaputten Baum. Sailin kennt den Ort glaub ich. Hinter der Mauer. Man kann darüber klettern. Dort gibt es einen alten Keller. Geht nur suchen und fragt mich nicht dauernd.

Selina schaute den Jungen nun wehleidig an, dann aber stand sie auf. Danke Wahn für deine Hilfe. Ich werde dich wieder in Ruhe lassen. Die junge Frau blickte einen Moment noch den Kleinen an, dann lief sie zur Tür. Wahn wenn etwas ist, fing sie dann aber an kaum das sie den Türgriff in der Hand hatte. Zögere nicht. Du kannst mit uns allen reden. Wir werden dir zuhören und wie es in unseren Kräften steht helfen. Du bist uns allen sehr wichtig, vor allem aber deiner Familie hier. Mit diesen Worten verließ die junge Frau den Raum.

Wahn lies sich wieder auf das Bett sinken. Das sagen sie immer seufzte er und sah zu Arax der sich auf seine Schultern gesetzt hatte. Und wenn man dann jemanden braucht ist niemand da.

Das ist die Art der Menschen, kam es plötzlich zischend unter dem Bett von Wahn hervor. Einen Augenblick später schlängelte sich eine kleine schwarze Schlange vor. Sie versprechen einen viel doch wenn es darauf ankommt denken diese Menschen nur an sich.

Fenrir welcher sich auch noch im Zimmer befand legte die Ohren an und knurrte los. Der Blick seine gelben Augen fixierten die Schlange. Wahn hob seine Hand und bedeutet den Wolf ruhig zu blieben. Fenrir setzte sich daraufhin wieder hin. Der Blick blieb jedoch misstrauisch. Ich verstehe die Menschen nicht murmelte Wahn zu dem Tier. Manche von ihnen sind gut aber viele sind schlecht. Ich fühle mich hier so falsch am Platz.

Weil du das bist, kam es nun von der Schlange. Das Tier kam näher zu dem Fuß des Jungen und regte seinen Kopf nach oben. Sieh dich doch nur einmal in der Stadt um. Schau was da geschieht. Die Andersartigen werden gejagt, gefoltert und ermordet. Diese Stadt stinkt vor Lügen und Feigheit. Die Menschen sagen sie respektieren andere, doch nichts wird je von ihnen mehr geachtet als ihre eigene Rasse. Man hat dich gequält und das weil du anders bist. Du gehörst nicht hierher. Hier wird dich niemals einer so verstehen als jemand der wie du ist. Sie sagen du bist einer von ihnen, doch das ist einfach nicht war. Sieh nur was sie mit dir machen. Zwingen dich hier in der Stadt zu leben welche dir körperlich schadet. Sie sperren dich jeden Tag ein. Nur kurz darfst du raus. Das ist nicht gut.

Aber wie sollte es sonst sein fragte Wahn etwas irritiert. Ich kenne es doch nicht anders. Schon immer war ich hier.

Das kleine Wesen schlängelte sich nun am Bein von Wahn hoch. Aber du merkst doch selbst das dir das Licht schadet. Es ist unverantwortlich dich hier leben zu lassen. Es gibt Orte wo du dich frei bewegen kannst. Egal ob am Tag oder in der Nacht. Und vor allem Orte wo du dich nicht fürchten musst für das was du bist. Es ist doch kein Wunder das du es nicht anders kennst. Sie halten dich wie ein Tier hier in dem Haus. Hast du überhaupt schon jemals die Stadt verlassen?

Nein habe ich nicht gestand Wahn. je mehr er darüber nach dachte um so mehr wurde ihm das eigentlich bewusst. Auch wenn Sailin immer für ihn da war. Sich um ihn gesorgt und gekümmert hatte so blieb er dennoch ein gefangener in diesen Wänden. Aber ich weiß nicht was ich tun soll murmelte Wahn vor sich hin.