Der schwarze Engel

Jack riss die Augen auf als er den Schrei hörte. Dann blickte er erschrocken zu Sailin. Was zum brachte er hervor und richtete sich auf. Schnell zog er seine Kleidung an. Zusammen mit Sailin verließ er dann das Gasthaus und trat auf die Straße. Eine kleine Ansammlung von Menschen standen um zwei Personen herum.

Was ist los?, fragte Orson als er sich durch die Leute gekämpft hatte. Der Mann stockte und starrte zu Boden. Dort hing eine junge Frau. In ihren Armen lag ein Mann. Sein Gesicht war etwas verzerrt, die Augen starr geöffnet, während seine Glieder verkrampft wirkten. Sailin trat sofort zu der jungen Frau. Was ist geschehen?, fragte sie diese. Die Frau wimmerte auf, dann gab sie einen Schrei von sich. Er hat ihn getötet, er hat ihn getötet. Sailin versuchte die junge Frau zu beruhigen. Sanft strich sie ihr über den Arm. Der schwarze Engel hat ihn getötet, kam es hysterisch von der Frau. Wir waren nur auf dem Friedhof. Wir wollten unsre Ruhe, doch dann kam er. Er hat Jeff einfach...er hat ihn ausgesaugt. Überall war dieses grünliche Leuchten. Die Frau vergrub ihr Gesicht in dem toten Körper des Mannes. Schwarzer Engel....schwarzer Engel, kam es immer wieder von ihr.

Ein schwarzer Engel brachte Jack hervor. Er starrte einfach zu den Toten. Au der Brust von diesem pulsierte eine grünliche Magie noch schwach. Als Jack sich aufrichten wollte stürzte Sailin bereits los. Hey warte rief er ihr nach. Er wusste bereits wo sie hin wollte.

Sailin stürmte einfach die Strasse runter. Sie hörte wie Jack und auch die anderen Beiden ihr was nachriefen doch es war ihr egal. Die Drei folgten etwas entfernt das konnte sie hören. Es dauerte nicht lange und die junge Frau durchschritt das eiserne Tor, welches zum Friedhof führte. Dichte Nebelschwaden hingen über diesem Ort. Sailin lief an mehreren Grabsteinen vorbei. Sie blieb weitestgehend auf dem Weg, dann aber blieb die junge Frau stehen. Nicht weit von ihr tauchte jemand in dem Nebel auf. Zuerst konnte sie nur die Silhouette von jemandem sehen. Die Person war etwas größer als sie. Es war ein Mensch oder jedenfalls jemand mit zwei Beinen, Armen und einem Kopf. Was jedoch nicht ganz zu dem Bild passte waren die beiden Flügel.
Sailin blieb nur kurz stehen, dann aber lief sie weiter durch den Nebel direkt auf die Person zu. Je näher sie kam umso mehr konnte sie erkennen. Dort stand von der Statur her ein Mann. Das Gesicht konnte sie nicht erkennen, da er eine Kapuze tief in dieses gezogen hatte. Diese hing an einem schwarzen ärmelfreien Oberteil. An beiden Oberarmen trug er einen eisernen Beschlag, welcher mit ledernen Riemen festgemacht worden war. Die linke Hand steckte ein einem ebenso schwarzen Handschuh. Um die Hüfte trug der Mann einen längeren Stoff, welcher an der linken Seite abfiel. Unter diesem befand sich eine schwarze Hose. Zwei lederne Gürtel hingen ebenfalls um seine Hüfte. In höhe des rechten Oberschenkels hing ebenfalls eine eiserne Platte. An den Füßen trug der Mann dunkle lederne Schuhe. Die Schienbeine waren durch eiserne Platten geschützt. Nun konnte Sailin auch sehen was dort am Rücken des Mannes war. Es waren zwei schwarze Flügel. Die dunklen Federn bewegten sich etwas im Wind. Die junge Frau bekam ein paar Tränen in den Augen als ihr Blick auf die rechte Hand der Person fiel. Die Finger fehlten. Stattdessen befanden sich eiserne Klauen an dieser. Wahn, brachte Sailin hervor. Plötzlich war die junge Frau einfach nur froh. Er war es. Hier stand Wahn vor ihr. Auch wenn sie sein Gesicht nicht sah so wusste sie es einfach das er es war. Nun rannen ihr die Tränen aus den Augen während Sailin einfach zu ihm lief. Wahn, rief sie noch einmal.

Sailin nicht warnte Jack sie laut doch es war zu spät. Gerade als die junge Frau den Mann erreichte zog dieser seinen Arm heran und schleuderte Sailin von sich. Dann senkte er ihn wieder. Ein Knurren drang aus seiner Kehle. Du bist es also sprach Jack nun und lief zu Sailin. Neben ihr ging er in die Knie. Was ist in dich gefahren Wahn? Der Angesprochene zog nun die Kapuze vom Kopf. Die mittellangen schwarzen Haare fielen herab und er funkelte Jack mit seinen roten Augen an. Man konnte in seinen Mundwinkel die spitzen Fänge erkennen. Verschwindet von hier kam es einfach rau über seine Lippen.

Fiana und Orson blieben dort stehen wo sie waren. Das war wirklich Wahn der dort stand. Nicht mehr als Kind, sondern wieder groß. Die Beiden konnten es nicht fassen. Vorallem aber seine Reaktion Sailin gegenüber. Aber Wahn, kam es nun von Sailin. Die junge Frau bekam schlagartig einen Kloss im Hals. Langsam richtete sie sich wieder auf und schaute den jungen Mann an. Er sah so aus wie sie ihn kannte. Jedes Detail bis auf die dämonischen Züge, welcher er normalerweise nicht so zur Schau stellte. Sogar der Kinnbart war wieder da. Wir haben dich gesucht, sagte Sailin einfach nur. Ich hab mir solche Sorgen gemacht als du verschwunden bist. Die ganze Zeit hab ich dich gesucht. Die junge Frau schluchzte auf. Was ist nur passiert. Wo warst du? Ich bin so froh das es dir gut geht.

Wie du sehen kannst geht es mir gut Sailin. Der schwarzhaarige verschränkte die Arme vor der Brust. Neben ihn trat nun ein grauer Wolf. Die gelben Augen funkelten im Dunklen. Wahn legte seine Rechte auf den Kopf des Tieres. Und jetzt verschwindet.

Sailin schüttelte den Kopf und machte einen Schritt auf Wahn zu. Ich will aber nicht gehen. Nicht nachdem ich dich nun endlich wiedergefunden hab. Was machst du hier? Komm wieder mit nach hause. Du weißt gar nicht wie wir dich vermisst haben. Ariya, Aiden, Sharoon und Ephraim werden so froh sein dich wiederzusehen.

Wahn legte nun etwas den Kopf schräg. Bist du so Naiv oder tust du nur so? Glaubst du wirklich alles wird wieder gut wenn ich mit euch komme?. Das ist nicht mein Zu Hause. In dieser Stadt habe ich nichts verloren. Meine Art ist dort nicht willkommen. Sie haben uns getötet nur für das was wir sind. Warum sollte ich es ihnen nicht vergelten. Er machte nun einen Schritt vor und änderte seine Haltung. Der Dämon ballte die Linke zur Faust. Ich weiß bescheid Sailin. Ich habe mir den Arsch für die Menschen aufgerissen. Wurde dafür verflucht und letzten Endes von jenen verdammt denen ich helfen wollte. Noch dazu haben mich die Personen denen ich vertraute ermordet, mit der Hilfe dieses Gott verdammten Bundes. Wofür also habe ich für euch Menschen gekämpft. Sag es mir! Ein knurren folgte.

Sailin zuckte zusammen als Wahn sie so anfuhr. Du tatest es für deine Familie, sagte die junge Frau dann aber. Für alles was dir wichtig war. Nun musste Sailin jedoch musste schlucken. Wir haben dich nicht verdammt. Die junge Frau schüttelte den Kopf. Denkst du wirklich mir hat es Spass gemacht dabei zu helfen dich umzubringen? Es gab keinen anderen Weg. Es war der einzige Weg um die Legion und dich von diesem Fluch zu erlösen. Um euch endlich zu befreien und zu retten. Es hat mir das Herz gebrochen als wir es tun mussten. Ich habe dir versprochen dir zu helfen, doch das Einzige was blieb war dieser Weg. Ich wollte das du frei bist. Das du nicht mehr gezwungen bist Dinge zu tun welche du nie machen wolltest. Ich wünschte so sehr es hätte einen anderen Weg gegeben.

Wahn gab ein Schnauben von sich. Das spielt nun ohnehin keine Rolle mehr. Ich habe mich für meinen eigenen Weg entschieden. Einen Weg unter meines gleichen. Die Menschen fürchten Wesen wie mich und ich bin bereit diese Furcht weiter zu schüren. Denn das ist es was sie in uns von je her gesehen haben, so auch in mir. Ein Monster, Nun gebe ich ihnen das Monster. Ich sag es nun ein letztes Mal. verschwindet von hier. Dieses Dorf erlebt den nächsten Morgen nicht mehr. Ich habe mich entschieden und niemand wird daran etwas ändern. Wahn breitete seine Schwingen aus. Neben ihm tauchten nun mehrere Wölfe auf. Fenrir gab ein Heulen von sich. Mehr und mehr Tiere traten aus den Schatten hervor.

Aber Wahn, brachte Fiana erschrocken hervor. Dies schien wirklich nicht mehr der Mann zu sein den sie kannten. So wie es gerade klang war sogar er für all diese Morde verantwortlich. Wenn man an die Krähen dachte war es einleuchtend. Hatte Wahn nicht eine Krähe als Freund. Und Fiana wusste noch sehr genau was damals mit den Wölfen geschehen war. Sailin, sagte die junge Frau erschrocken als die ehemalige Hüterin erneut einen Schritt auf Wahn zumachte. Fenrir knurrte zwar auf machte aber sonst nichts. Nicht Wahn, bitte, brachte Sailin flehend hervor. Tränen sammelten sich in ihren Augen. Mach das nicht. Tu nicht etwas was du später bereuen könntest und das wirst du ich weiß es. Bitte Wahn. Sie streckte ihre Hand aus da sie ihm am Arm berühren wollte.

Genug jetzt. Dann seht halt einfach zu. Wahn lief nun los. Sailin drückte er einfach zur Seite und näherte sich dem Ausgang des Friedhofes. Jack lief ihm nun hinterher. Wahn lass das brachte er erschrocken hervor. Das Dorf kam in Sichtweite. Wahn zog sich nun die Kapuze über den Kopf. Dann hob er seinen Rechten Arm und deutete zum Dorf. Die Wölfe gehorchten dem Stummen Kommando sofort und eilten los. Dutzende der Tiere stürmten ins Dorf und vielen über die Bewohner her. Kurz wandte Wahn sich den anderen zu. Ihr könnt mich nicht davon abbringen. Versucht es also erst gar nicht. Die Zeiten haben sich geändert. Ich bringe ihnen den Tod. Mit diesen Worten erhob er sich in die Luft und steuerte auf das Dorf zu. Jack sah wie er sich auf einend er Dächer nieder lies. Eine Krähe setzte sich auf seine Schulter. Geschrei wurde laut als die Leute den Dämon auf den Dach entdeckten. Jack konnte die Angst der Menschen spüren. Sie lag einfach in der Luft und das Gefühl war für ihn fast überwältigend. Seine Beine gaben nach und er sackte in die Knie. Fassungslos starrte er zu den schwarzen Engel welchen der Tod so vieler nicht zu kümmern schien.

Nein Wahn, schrie Sailin auf. Die junge Frau wollte losrennen, doch wurde schlagartig von zwei starken Armen gepackt. Tränen liefen ihr über die Wangen als Orson sie einfach an sich heran zog. Nicht Sailin, kam es von ihm. Diesmal hat er dir nichts getan doch reize ihn nicht. Sieh hin, das ist nicht dein Wahn. Hör auf, jammerte Sailin los. Die junge Frau hing einfach nur in den Armen des Mannes. Hör auf Wahn. Bitte hör auf, kam es immer wieder von ihr. Die Schreie der Menschen halten in ihren Ohren. Wie konnte das sein? Wieso tat Wahn nur so etwas? Was hatte sie falsch gemacht?

Als das Geschrei allmählich verstummte. Breitete Wahn erneut seine Schwingen aus. Kurz nachdem er sich erhoben hatte, reckten die Wölfe den Kopf gen Himmel und stießen ein langezogenes Heulen aus. Ein kaltes Lachen mischte sich unter dieses als Wahn davonflog. Jack zitterte etwas. Nun fliegt er wohl zum nächsten Dorf. Verdammt. Wie sollen wir gerade ihn aufhalten. Der schwarzhaarige senkte den Kopf.