Der schwarze Engel

Ich weiß es nicht, gestand Orson. Der Mann blickte kurz neben sich. Fiana hockte neben ihm und zitterte etwas. Sie hatte ihre Arme um seinen linken Oberarm geschlungen. Sailin?, fragte sie dann aber vorsichtig nach. Die Grünhaarige hing einfach in der Umarmung Orsons und schaute geradeaus auf die Strasse. Blut breitete sich auf dieser aus. Überall lagen tote Leute herum. Ihre Körper waren durch die Fänge und Krallen der Wölfe entsetzlich entstellt. Es herrschte fast eine Totenstille nachdem sich nun die Wölfe ebenfalls zurückzogen. Erst jetzt konnte man jemanden Jammern hören. Was zuerst nach einem klang kam schließlich doch von mehreren. In dem Dorf lebten noch Leute, auch wenn die meisten wohl tot waren. Sailin rührte sich nicht wirklich. Die junge Frau blieb einfach da hocken selbst als Orson sie losließ um sich Fiana zuzuwenden, welche sich übergeben musste. Was machen wir jetzt?, fragte der Braunhaarige während er Fiana etwas über den Rücken strich.

Wir müssen nach Sanctaris zurück kam es von Jack und er stemmte sich nach oben. Der Bund muss von Wahns Verhalten erfahren. Ich fürchte von ihm geht die größere Gefahr aus als von diesem Untergrund. Er kann sich nicht erinnern. Deswegen werden wir nicht zu ihm durchdringen können.

Fiana richtete sich etwas auf und nickte Orson zu. Ihr war noch immer schlecht, doch der Brechreiz war nicht mehr so stark. Aber wir können diese Leute hier doch nicht so zurücklassen, kam es von Fiana. Hört doch da sind noch welche am Leben. Sie brauchen Hilfe. Orson stand nun ganz auf. Das können wir wirklich nicht. Müssen wir ja auch nicht. Der Mann blickte zu Fiana. Du und ich bleiben hier. Nun sah er in Jacks Richtung. Ihr Beide riest so schnell ihr könnt zurück nach Sanctaris. Orson beugte sich runter und zog Sailin auf ihre Füße. Doch die junge Frau schien nicht zu wollen, denn kaum stand sie und Orson ließ sie los sank Sailin wieder zu Boden. Ihr Blick war weiterhin auf die vielen Toten gerichtet.

Jack sah betrübt zu Sailin. Dann wandte er sich ab. Ich hole die Pferde. Sieht so aus als muss Sailin bei mir mit reiten. Etwas später half Orson Jack Sailin auf das Pferd zu bekommen. Die Stute der jungen Frau zog Jack an den Zügeln mit sich während er seinen Pferd den Befehl zum losgehen gab. Das Ziel war Sanctaris.

Die Tore des Stadt Sanctaris öffneten sich als Jack dort zusammen mit Sailin und ihrer Stute einige Tage später ankam. Der junge Mann hielt bei den Ställen und gab die beiden Tiere ab, nachdem er Sailin von dem Hengst gehoben hatte. Die junge Frau hatte auf der Reise kein Wort gesagt. Sie hatten sich nur wenige Pausen gegönnt und so waren auch die beiden Pferde fertig. Kaum war Jack fertig lief er los, Sailin folgte ihm weiterhin wortlos. Ihr Blick war die meiste Zeit gen Boden gerichtet.
Da ist sie ja wieder, kam es von einem Mann. Er hatte die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Nun stieß der Mann dem Anderem in die Seite. Los wir krallen sie uns jetzt. Das ist unsere Chance bevor sie wieder verschwindet und Seth wieder einen Anfall bekommt.
Was will er eigentlich von ihr?, fragte ein dritter Mann. Ich mein sie ist doch ebenfalls ein Mensch. Der Mann mit der Kapuze seufzte. Du hast doch auch die Geschichten gehört. Über die Morde in den Dörfern. Seth ist seitdem dieses Kind fliehen konnte aufgebracht und seit diese Morde geschehen läuft er unruhig herum. Er denkt wohl sie kann mehr dazu sagen. Also los jetzt. Die drei Männer liefen in eine Gasse.
Gerade als Jack zusammen mit Sailin an einer andern Gasse vorbeilaufen wollten traten die drei Männer aus dieser heraus. Stehen blieben, kam es von dem Hochgewachsenen mit der Kapuze.

Jack maß die drei Männer und trat vor Sailin. Seine Hand legte sich auf den Schwertgriff und er zog die Waffe aus seiner Schutzhülle. Was wollt ihr kam es von ihm.

Steck deinen Zahnstocher weg, kam es von dem hochgewachsenen Mann. Kurz hob er seinen Kopf und offenbarte so den Blick unter die Kapuze. Ein ernster Ausdruck machte sich in seinem kantigen Gesicht breit. Zieh du deines Weges von dir wollen wir nichts. Aber die Lady wird kurz mit uns kommen.

Und was wollt ihr von ihr verlangte Jack nun zu wissen. Ich lasse nicht zu das ihr jemand etwas antut. Verschwindet. Wir haben echt schon genug Probleme.

Du wirst gleich Probleme bekommen wenn du nicht dein Schwert wegsteckst, knurrte der blonde Mann neben dem Hochgewachsenen. Hast du vielleicht Bohnen auf den Ohren. Die Lady wird mitkommen. Ihr wird doch gar nichts geschehen. Nun grinste der Dritte, während der Blonde näher zu Jack trat. Los zieh Leine bevor ich ungemütlich werde.

Wenn ihr schon so anfängt, werde ich gleich mal ungemütlich knurrte Jack. Er ging in Kampfessstellung über. Wenn ihr nur etwas zu reden habt. Redet hier oder verzieht euch.

Sie kommt mit uns. Ob du willst oder nicht ist mir gleich. Der Mann mit der Kapuze sah nun zu dem Blonden. Dieser zog sein Schwert und griff nun Jack einfach an. Sailin welche hinter diesem stand sah einfach weiterhin in Richtung Boden.

Jack blockte den Hieb des Schwertes udn stieß den Angreifer zurück. Er hatte lange genug bei der Legion den Schwertkampf trainieren können, um nun nicht ein leichtes Opfer zu sein. Als er erneut angegriffen wurde schlug der langhaarige mit seiner Hand aus. Er hinterließ tiefe Furchen auf der Brust seines Gegners. Etwas erschrocken sprang Jack zurück und starrte auf seine Hand. Krallen waren aus dessen Fingerspitzen getreten. Als er zum dritten Mal angegriffen wurde drang ein tiefes Knurren aus seiner Kehle.

Was haben wir denn da?, kam es von dem Mann mit der Kapuze. Kurz sah er zu dem Mann der sich die Brust hielt. Oh Junge du hättest dich verkrümeln sollen als du die Chance hattest. Nun wirst du uns wohl ebenfalls begleiten. Der Mann zog ebenfalls sein Schwert. Zusammen mit dem Blonden attackierte er nun Jack. Während sich der Dunkelhaarige nun verteidigen musste schnellte der Dritte nach vorne und schnappte sich Sailins Arm. Mit einem kräftigen Ruck zog er die junge Frau zu sich und legte ihr den Arm über den Oberkörper. So drückte er sie näher an sich heran.

Jack versuchte noch Sailin zu erwischen scheiterte aber dran. Schmerzen durchzogen seinen Körper. Er erinnerte sich daran was Wahn ihm einst gesagt hatte Es wäre nur eine Frage der Zeit bis der Körper sich dem Dämonischen Blut anpassen würde. Nun war es also soweit. Die Tatsache lies Jack schwächeln. Schließlich fiel sein Schwert zu Boden. Alles verschwamm vor seinen Augen.

Jack, kam es leise von Sailin. Die Augen der jungen Frau wandten sich dem Dunkelhaarigen zu der nun zu Boden ging. Die beiden Männer sahne sich verwirrt an, dann aber deutete der Hochgewachsene auf Jack. Wir nehmen ihn mit, genauso wie sie. Beeilung sonst wird der Herr noch ungeduldiger. Der Blonde wie auch der Hochgewachsene packten nun jeweils einen Arm von Jack und zogen ihn mit sich in die Gasse. Der dritte Mann folgte ihnen mit Sailin im Griff.
Natürlich war diese Auseinandersetzung nicht ganz unbemerkt geblieben doch kam sofort eine der Wachen an und beruhigte die paar Anwohner. Der Schwarzhaarige wäre wohl nicht ganz zurechnungsfähig gewesen. Kaum hatte er die Leute besänftigt folgte er den Dreien in die Gasse.
Eine ganze Weile und mehrere Gassen und verwinkelte Strassen später fand sich Sailin auf einem Stuhl sitzend wieder. Ihre Arme lagen auf den Lehnen und waren durch Seile an diese gebunden worden. Ihre Beine hatte man ebenfalls an den Stuhl gebunden. Sailin starrte einfach auf den Boden vor sich. Nichts war in diesem leicht erhellten Raum. Absolut nichts bis auf Jack. Den jungen Mann hatte man seitlich von ihr an die Wand gekettet. Der Kopf des Schwarzhaarigen hing nach unten, während die Arme über diesem hingen. Eiserne Reifen waren an seinen Handgelenken angebracht worden. Die Ketten hatten sie gestraft so das Jack unfreiwillig stand und das obwohl er noch immer ohne Bewusstsein war.
Dann aber öffnete sich plötzlich die Tür welche sich irgendwo hinter Sailin befand. Es traten mehrere Personen ein. Sailin hörte nur wie jemand hinter ihr stehen blieb. Ihr Zwei bleibt dort, sagte eine andere Männerstimme. Es folgten noch einmal eine Bewegung dann trat jemand vor sie. Sailin schaute weiter zu Boden. Das Einzige was ihr ins Sichtfeld drang waren die dunklen Schuhe. Kurz darauf bewegten sich diese wieder weg. Der Mann mit der Kapuze über dem Kopf trat von Sailin weg und zu Jack. Man hatte dem Schwarzhaarigen seines Oberteils entlädigt. Mit der flachen Hand schlug der Mann nun Jack auf die Wange.