Der Zeitenwanderer

Nun stand Wahn einfach nur da und sah auf das Bild. Die Prophezeiung des Fial Dark sagte er schließlich. Die Elfische Überlieferung die man sich auch in meiner Zeit erzählte. Niemand wusste wie sie zu stande kam. Man sagte einfach die Eflen wussten was geschehen würde. All das geschieht erst Jahrzehnte, oder aber Jahrhunterte später nach der Entstehung dieser Zeilen. Dann wenn der Träger des Schattenmals geboren wurde. Er sah nun zu Lauriel. Du hast in mich hineingeblickt und gesehen was ich hinter mir gelassen habe. Dadurch das ich in Ismaelia auftauchte habe ich wohl meine eigene Prophezeihung entstehen lassen. Unbewusst. Selbst wenn mein Leben hier enden würde, so würde in ferner Zunkunft denoch das Kind der Dunkelheit geboren werden und alles wieder so verlaufen, wie ich es durchlebt habe. Der Kreislauf der Zeit und das rad des Schicksals dem niemand entkommen kann. Es ist merkwürdig nun hier zu stehen und auf meine eigene Geschichte zu blicken und fühlt sich einfach irgendwie falsch an. 

Wenn du damit sagen willst das so auch deine Entscheidung falsch war diese Reise anzutreten dann ist es das wohl, sagte Lauriel und sah den jungen Mann nun ihrerseits an. Alles ist miteinander verknüpft. Jede Entscheidung von uns, so klein sie auch sein mag.

Wahn schüttelte den Kopf. Nein ich denke nicht das es falsch war. Es kommt darauf an wie es endet. Aber egal wie. Ich habe dann wenigstens alles versucht und muss mir nicht vorwerfen nur zugesehen zu haben. Das würde ich mir nie verzeihen. Kurz hob er sienen Arm an. Zumindest solange ich dann noch Erinnerungen habe.

Fiana und Orson sahen sich gegenseitig an, dann blickten die Zwei zu Wahn und Lauriel. Was meinst du damit Wahn? Wieso erinnern? Die Rothaarige war verwirrt und doch erstaunt diese Bilder zu sehen. Sie zeigten das über was sich Wahn mit ihnen in der Zelle unterhalten hatte.

Der schwarzhaarige seufzte und wand sich von dem Gemälde ab. Schatten sind dazu verdammt alles zu vergessen was sie ausgemacht hat außer ihre Kraft. Jede Erinnerung an vergangene Zeit wird durch den Fluch einfach ausgelöscht. Es gibt nichts was dies verhindern kann.

Fiana war nun doch erschrocken. Ich hab gedacht das es nur diese Veränderung da ist, aber auch noch alles vergessen? Orson seufzte. Du kennst doch die Geschichte über die Schatten. Die Dunkelheit hat sie geknechtet und ihnen die Frauen genommen. Sie dienen diesem Monstrum. Fiana blickte wieder zu dem Bild. Das ist nicht fair. Du tust soviel und das ist dann der Dank? Diener der Dunkelheit.

Die Dunkelheit hat diese Veränderung in Gang gesetzt damit ich aufhöre ihre Pläne zu durchkreuzen. Damit ich zögere und aufgebe. Aber ich werde nicht aufgeben. Ich ziehe das durch und wenn ich danach zum Schatten werden dann sei es so. Wahn ballte die Hand zur Faust.

Fiana sah kurz zu Orson, dann fiel sie einfach nach vorne und umarmte Wahn. Wir werden dir weiter helfen, sagte sie. Daraufhin nickte Orson und legte Wahn eine Hand auf die Schulter. Soweit es in unserer Macht steht. Es ist alles deine Entscheidung und die Dunkelheit darf nicht siegen.

Nun lockerte Wahn die Faust als Fiana ihn einfach umarmte. Es verwirrte ihn etwas doch dann lächelte er. Ich danke euch sagte er leise.

Obwohl sie nicht wirklich Zeit hatten mussten die Freunde auf die Wächter warten. Zwei Tage zogen ins Land, in denen sich die Gruppe ausruhen konnte. Auch wenn sie es nicht ganz zugaben diese Pause brauchten sie einfach. Lauriel kümmerte sich immer persönlich um Wahn. Sie versorgte seine Wunden und legte ihm neue Verbände um. Doch auch Fiana und Orson wurden umsorgt. Die Wunden heilten wenn auch langsam.
Trin und Athal blieben neugierig, die Beiden waren öfters da und versuchten Wahn und die Anderen etwas auszuquetschen. Immer wieder scheuchte Lauriel die Beiden schließlich weg.
Etwas später am Abend sass Orson schließlich auf seinem Bett. Wahn war gerade nicht da. Orson hielt sich etwas den Kopf so das Fiana ihn besorgt ansah. Auf den Blick hin schüttelte der Braunhaarige den Kopf. Nein ich mache keinen auf Wahn. Sind nur ein paar Kopfschmerzen. Fiana lächelte. Na wenn du das sagst du Brummbär. Hey, rief sie auf als plötzlich ein Kissen geflogen kam. Das war für das Brummbär, grinste der Mann. Nun schnaubte die junge Frau und setzte sich mit einem schmollenden Blick auf ihr Bett. Orson grinste und richtete sich auf. Dann lehnte er sich über ihr Bett und starrte sie von nahem an. Jetzt sei nicht so, lachte er. Fiana sah auf. Ihre Blicke trafen sich. Eine ganze Weile stand Orson einfach so da. Nah bei ihr. Ich...ähm... Der Mann kratzte sich am Kopf und stellte sich wieder hin. Ich werde wohl besser mal, fing er an spürte dann aber Fianas Hand an seinem Handgelenk. Die junge Frau sah ihn fragend an. Plötzlich zog Orson seinen Arm zurück, beugte sich runter und küsste Fiana. Die junge Frau war völlig überrumpelt. Sie rührte sich nicht, auch als Orson sich wieder von ihr löste. Verzeih, murmelte er dann aber und verließ das Gebäude. Fiana sah ihm irritiert und mit einem komischen Gefühl hinterher. Langsam führte sie ihre Finger zu ihren Lippen.

Wahn näherte sich einem See. Man hatte ihm gesagt wenn er sich waschen wollte könnte er hier her gehen und auch mal ausspannen. Der See lag abseits des Dorfes und war von den Bäumen etwas verborgen. Der Wald fing hinter ihm an. Der junge Mann begann sich die Kleidung abzustreifen und löste dann vorsichtig die Verbände. Bis auf die Hose welche er nun hochkrempelte behielt er nichts an. Dann rutschte er langsam in das Wasser herein und lief ein Stück weiter bis das Wasser bis zu seinen Schultern ging. Schließlich tauchte er einfach mal ab und gleich drauf wieder auf. Schließlich wischte er sich über das Gesicht und strich sich die Haare wieder etwas zurecht. Eine Weile blieb er noch im Wasser bevor er an den Rand des Sees kam und dort am Rand auf einen Felsen sitzen Blieb. Die Beine hing er weiterhin ins Wasser. Er wusste das die Imperiale Technik auch dazu ausgelegt war und keine Komplikationen auftreten würden. Der Schwarzhaarige sah zum Himmel hinauf. Dort stand der volle Mond und schien auf den See. Es war eine beruhigende Atmosphäre. Wahn verharrte so nun einfach. Er musste an sie denken. Die junge Frau welche er so liebte. Wünschte sich gerade nichts mehr als sie einfach in die Arme nehmen zu können. Nach einer Weile fing er einfach an leise eine Melodie zu summen. Seine Stimme kam mitlerweile wieder klar rüber so das aus der Melodie allmählich ein Lied wurde. Während er sang lief ihm eine Träne über die Wange.

Fiana lief etwas durch den Wald hinter dem Dorf. Das Orson sie plötzlich geküsst hatte ließ sie nun nicht mehr zur Ruhe kommen. Der Braunhaarige war aus dem Haus verschwunden und sie brauchte nun etwas frische Luft. Tief in Gedanken versunken lief sie zwischen den Bäumen herum. Dann aber erregte etwas ihre Aufmerksamkeit. Sang da jemand leise? Fiana blieb zwischen zwei Bäumen stehen als sie die Lichtung erreichte. Dort sah sie Wahn am Rand des Sees sitzen. Da seine Verbände ab waren konnte sie die Reste seiner Flügel sehen, sowie den Rest von dem Schwanz. Auch die Veränderung am Arm war sichtbar. Sie war schon soweit fortgeschritten. Fiana sagte kein Wort. Der Gesang kam von Wahn so das sie ihm lauschte. Es war ein leises und trauriges Lied. Der junge Mann sang von einer Frau und das er alles für sie tun würde. Betroffen blickte Fiana zu Boden. Sie konnte nicht verhindern das ihr nun Tränen in die Augen stiegen.

Wahn beendete sein Lied und wichte sich die Tränen aus den Augen. Er spürte das er nicht mehr alleine war und drehte sich schließlich etwas herum. Du kannst ruhig herkommen sagte er schließlich.

Fiana wischte nun ebenfalls ihre Tränen weg bevor sie wieder aufblickte. Die junge Frau trat näher und setzte sich neben Wahn. Ließ ihre Beine jedoch nicht in das Wasser tauchen. Verzeih. Ich wollte dich nicht stören, sagte sie sah den Mann etwas geknickte an. Das klang schön, auch wenn es traurig war.

Wahn verzog kurz die Lippen. Ich glaube nach etwas fröhlichen ist mir wohl gerade nicht zu mute. Aber danke für das Lob. Er wischte sich mit der Linken nochmal über die Augen, als wolle er sicher gehen das man nicht sah, das er geweint hatte. Dann blieb sein Blick auf den Arm hängen. Ich kann ihn jetzt nicht einmal mehr richtig verstecken seufzte der schwarzhaarige udn sah auf die Zacken die sich die letzten Tage gebildet hatten. Noch dazu befanden sich nun einzelne Stellen auf der Rechten linken Seite seines Körpers die sich ebenfalls verändert hatten. Schließlich lies er den Arm wieder sinken udn plazierte ihn auf sein eines Knie. Dann sah er zu Fiana. Ist bei dir alles in Ordung du wirst innerlich so aufgewühlt. Er versuchte kurz zu grinsen auch wenn es misslang. Schau nicht so ich bin ein Dämon. So etwas kann ich spüren.