Der Zeitenwanderer

Fiana und Orson sahen sich verwirrt an. Brüderchen?, fragte der Braunhaarige dann aber und wand seinen Kopf zu Wahn. Der da ist dein Bruder? Wirklich?

Der Imperiale zog nun die Kapuze vom Kopf. Ein junges Männergesicht kam zum Vorschein. Die schwarzen Haare waren etwas kürzer als die von Wahn und auch er hatte einen kleinen Kinnbart. Das Linke Auge des Mannes funkelte komplett rot, während das andere zwar ebenfalsl die gleiche farbe aufwies aber noch etwas normaler ausah. Hier war es lediglich nur die Iris. Eine Narbe verlief über das Linke. Scharfe Fänge funkelten in seinen Mundwinkeln. Das gibt er nicht gerne zu grinste der Mann.

Du bist kein normaler Mensch, kam es schlagartig von Orson. Die Augen des Mannes weiteten sich. Eine Ähnlichkeit mit Wahn war nicht zu leugnen. Der Blick Orsons wanderte nun automatisch zu dem Schwarzhaarigen. In ihm keimte gerade die Frage auf was Wahn dann war. Wenn die Beiden wirklich Brüder waren, dann würde das ja bedeuten das Wahn auch kein normaler Mensch war. Sie wussten er war anderes, aber das? Orson schüttelte den Kopf. Das musste doch noch nichts heißen. Das Nutzen von Magie sagte nichts aus. Lunacina konnte das schließlich auch und sie war ein Mensch. Vielleicht war mit diesem Mann auch etwas geschehen das er nun so aussah. Was hast du angestellt das man dich so verflucht hat?, fragte Fiana.

Verflucht? lachte der Mann auf. Ich persönlich nenne es einen segen. Ich wurde nie verlucht. Ich bin schon von anfang an kein Mensch. Mein Brüderchen redet nur ungerne über diese Tatsache. Was glaubt ihr denn habt ihr hier vor euch. Er hat euch nichts gesagt habe ich recht. Hohn lag in der Stimme des Imperialen dann lachte er nochmals. Oh das tut er nie.

Orson und Fiana sahen sich an, dann blickten sie zu Wahn. Das kann nicht stimmen, sagte der Braunhaarige und schüttelte den Kopf. Wie sollt ihr Beide keine Menschen sein? Wahn ist doch ein Nachfahre von Lunacina und Avon. Fiana sah ebenfalls zu dem Schwarzhaarigen. Luna ist zur Hüterin des Landes geworden um die Dunkelheit zu schlagen und Dämonen an ihrem Vormarsch zu hindern. Sie sollte das Licht in die Welt tragen. Niemals hatte sich ein Nachfahre von ihr mit einem Dämon eingelassen.

Seid ihr euch da so sicher grinste der Mann hinterhältig. Wundert ihr euch nicht warum er dunkle Magie berherrscht? Genau das Gegenstück das Lunacina benutzt hat. Jene die von einen Dämon vernichtet werden wird in etwas ferner Zeit. Welch ein Schicksal. Fragt ihr euch wirklich nicht mit wem ihr heir zusammen reist?

Fianas Augen weiteten sich. Was sagst du da über Luna? Nein. Die junge Frau schüttelte den Kopf. Luna würde nie gegen einen Dämon verlieren. Nie. Während die Rothaarige den Bruder Wahns erschrocken anstarrte blickte Orson erneut zu dem Angeketteten. Sag doch mal etwas dazu. Es kann doch nicht stimmen was er sagt oder? Wer bist du? Was bist du?

Wahn senkte kurz den Kopf und sah zu Boden. Kurz schloss er die Augen. Dann zog er das Tuch von seinen Mund und sah zu Orson und Fiana. Spitze Fänge funkelten in seine Leicht geöffneten Mund. Die Augen des Mannes hatten nun einen rötlichen Ton angenommen.

Fiana keuchte auf, während Orson den Kopf schüttelte. Er konnte es nicht fassen. Wahn war wirklich kein Mensch. Was soll das?, fragte der Braunhaarige ziemlich ruhig, doch man konnte raushören das er mit der Fassung rang. Du hast uns angelogen?, kam es von Fiana. Die junge Frau war geschockt. Wahn hatte zwar nie gesagt was er war, doch verhielt er sich die ganze Zeit wie ein Mensch. Für sie war dies im Moment einfach nur eine Lüge. Du hast gelogen, kam es noch einmal von Fiana. Wieso?

Mir hätte niemand zugeöhrt wenn sie gewusst hätten was ich bin kam es nun von Wahn. Warum verberge ich es wohl. Weil meine Art gehasst wird. Er verhielt sich weiterhin ruhig und wirkte nun auch eher resigniert. Und es liegt in usnerer Art alles erdenkliche dafür zu tun um gehasst zu werden sprach sein Bruder nun. Ihr habt ihm doch nicht allen ernstes seine ich-bin-ein-Mensch-Nummer abgekauft. Das war er nie und wird er auch nie sein. Wahn schnaubte nun. Halt einfach deinen Mund Mepheistos kam es von ihm.

Fianas Blick blieb auf Wahn haften. Er hatte die Schultern gesenkt und schien nicht gerade glücklich zu sein. Ich verstehe nicht. Warum dies alles? Ihr Blick wanderte zu Mepheistos. Was macht ihr hier das er versucht aufzuhalten? Ist das ein Krieg zwischen euch Dämonen? Oder was soll das hier werden? Orson war völlig verwirrt. Wahn versuchte die Taten seines Bruders zu verhindern. Doch warum? Stimmt es überhaupt was du gesagt hast?, fragte der Mann nun an Wahn gewandt. Was ist das Ziel von all dem hier?

Bevor Wahn antworten konnte tat es Mepheistos. Wir haben seine Kräfte mitgenutzt um die Tempel zu verderben. Mit jeden Tempel holt er sich seine Macht zurück. Jetzt vertraut ihr ihm, doch wozu wenn er doch nur wieder ein anderes Mal versuchen wird alles zu vernichten. Er ist ein Dämon durch und durch. Mepheistos machte eine Handbewegung so das sich die Ketten von Fiana und Orson einfach lösten. Von euch beiden will ich nichts aber er wird sein ziel hier nicht erreichen.

Fiana starrte fassungslos auf ihre Ketten die am Boden lagen, während Orson hingegen aufstand. Was meinst du damit?, fragte er. Was geht hier vor? Ihr verderbt für finstere Zwecke und er holt es sich für seine eigenen Pläne zurück? Das klingt nicht gerade einleuchtend findest du das nicht? Fiana stand nun zaghaft auf. Was meinst du mit ein anders Mal?

Kommt zu mir sagte der Mann nun. Ich will euch etwas zeigen. Die Dunkelheit weiß alles und hier befinden wir uns in ihren Tempel. Er deutete auf das große Becken. Als die beiden etwas zögerlich näher traten zog Wahn an seiner Kette. Nicht geht nicht auf ihn ein versuchte er es. Mepheistos stützte sich nun an dem Rand es beckens ab. Mit der anderen fuhr er über die Oberfläche. Etwas verschwommen zeichnete sich nun ein Bild ab das sich bewegte. Erst undeutlich dann immer deutlicher. Eine junge Frau mit langen blonden Haar begann sich gerade zu verwandeln. Sie nahm die Gestalt eines Wesens aus Licht an. Ätherische Schwingen breiteten sich aus. Ein Wesen das aus purer Dunkelheit zu bestehen schien kaum auf sie zu. Mehrere gewundende Hörner ragten aus seinen Kopf. Ein Maul mit messerscharfen Fängen schnappte nach dem Lichtwesen. Zwei paar gewaltige Schwingen hielten den Dämon ind er Luft. Ein Kampf entbrannte. Er tobte etwas länger. DIe Bilder im Wasser schwenkten hin und her. Dann aber fiel das Lichtwesen. Der in Schatten verhüllte Dämon siegte und setzte zum Gnadenstoß an. Lunacina wird vernichtet sagte Mepheistos einfach nur.

Fiana weitete die Augen. Nein, brachte sie hervor und fing an zu zittern. Orson nahm sie in die Arme und drückte sie an sich, während sein Blick auf dem Becken haften blieb. Auch wenn der Mann sie festhielt so hatte Fiana ihren Kopf so gedreht das sie ebenfalls noch in das Becken sehen konnte. Das Lichtwesen wurde einfach so getötet. Der helle Schein erstarb und zum Vorschein kam erneut die Frau mit den langen blonden Haaren. Luna, jammerte Fiana auf als sie den mitgenommenen Leib ihrer Freundin sah. Blut breitete sich aus. Schlagartig sammelten sich Tränen in den Augen der Rothaarigen. Orson schüttelte entsetzt den Kopf. Die Dunkelheit, brachte er hervor. Hatte er doch zusammen mit den Anderen gesehen wie Avon in dieses dunkle Wesen verwandelt worden war und dann in der Dunkelheit verschwand. Was hat das mit Wahn zu tun?, fragte er. Das ist die Dunkelheit. Dieses Monster hat Luna... Der Mann brach ab und sah zur Seite.