Der Zeitenwanderer

Fiana schaute den Schwarzhaarigen entsetzt an. Aber das will sie doch gar nicht, brachte die junge Frau hervor. Das wissen wir, antwortete Orson und schaute bedrückt. Doch das ist nun Teil ihrer Abmachung das der Elf leben darf. Sie wäre so oder so nicht drum herumgekommen. Der einzige Unterschied ist nun das ihr Bruder leben darf. Das scheint diesem Khaine wohl egal zu sein. Solange wie er sie haben kann. Fiana schüttelte den Kopf. Aber das können wir nicht zulassen. Wahn wir müssen ihr helfen. Niemand sollte zu so etwas gezwungen werden.

Und wieder kann ich nur sagen. Das ist nicht unsere Geschichte. Wir müssen uns weiterhin raushalten. Wahn sagte nicht weiter dazu. Ihn missviel der Gedanke das Khaine dies wirklich getan haben sollte. Jedoch hatte gerade er kein Rechtd azu ihn dafür zu verurteilen.

Während sich Fiana nun niedergeschlagen niederließ und immer mal zu dem Eiselfen schaute, führte Khaine gefolgt von einigen der Wachen Lucia aus dem Gebäude. Die Eiselfe konnte sich nicht dagegen wehren und schaute sich immer wieder um. Du wirst genug Zeit bekommen die Stadt kennenzulernen, sagte Khaine neben ihr. Dies hier wird zum Zeitpunkt unserer Vermählung deine Heimat werden. Die Weißhaarige sah den Elf kurz an, dann aber wand sie ihren Kopf weg. In ihrem Blick konnte der Dunkelelf etwas sehen was ihn grinsen ließ. Dein Stolz wird dir hier nichts bringen. Du solltest dich damit abfinden das du bald mir gehören wirst. Ich verfüge dann über dich und deinen Körper. Niemand sonst wird dich anrühren dürfen. Sei gewiss als meine Frau wirst du auch meinen Schutz genießen. Doch auch wenn das so ist darfst du keine Schwäche zeigen. Khaine blieb stehen und legte seine Hand an das Kinn der Eiselfe. So zwang er diese das sie ihn ansah. Du wirst heute bei diesen netten Damen schlafen. Lucia schaute erst ihn an dann auf die Elfe. Sie stand vor einem großen Gebäude. Khaine grinste und wand sich den Dunkelelfen zu. Nun meine Damen ich möchte das ich meine zukünftige Frau für morgen vorbereitet. Denn schon im laufe des nächsten Tages wird die Hochzeit stattfinden. Sie sind ein Teil der Feierlichkeiten zu unserem glorreichen Sieg. Die Angesprochenen nickten. Lucia wurde in das Gebäude geführt und Wachen davor positioniert.

Fiana wusste nicht wie lange sie da sass, doch es musste bereits der nächste Tag angebrochen sein als wieder Schritte ertönten. Ein paar Dunkelelfen tauchten auf und machten sich an dem Schloss der Zelle zu schaffen in welcher Nerversis sass. Und auch bei den drei Gefangenen wurde die Tür geöffnet. Einer der Dunkelelfen zeigte auf Wahn. Komm mit, sprach er rau. Dir wird wie diesem Eiself die Ehre zuteil an den Feierlichkeiten teilzunehmen. Orson wand seinen Blick zu Wahn und auch Fiana schaute verwundert. Sie verstand nicht. Warum du?, fragte sie leise.

Das ist teil meiner Geschichte murmelte Wahn leise. Wenn alles gut läuft bringen sie uns zum Tempel. Mehr sagte er nicht sondern folgte den Dunkelelfen. In der anderen Zelle fluchte Nerversis auf. Nur Wirderwillig lies auch er sich schließlich fortbringen. Die Dunkelelfen brachten die beiden Gefangenen zu einem Großen Platz. Dort hatten sich viele ihrer Art versammelt. Die Festlichkeiten wie sie es nannten hatten bereits begonnen.

Es dauerte nicht lange da tauchte auf dem Fest Khaine auf. Der Dunkelelf war in festliche lederne dunkle Sachen gekleidet. Ein dunkel purpurner Umhang hing an seinen Schultern herunter. Ihn begleiteten ein paar Dunkelelfen. Khaine blieb mitten auf dem Platz stehen. Etwas weiter hinter ihm führten mehrere Stufen nach oben. Dort ragte ein großes Gebäude empor, was einem Tempel ähnelte. Ich freue mich besonders darauf euch heute unseren Sieg über die Eiselfen bekannt geben zu dürfen. Nach Jahrzehnten des Krieges ist es mit dem heutigen Tage endlich vorbei. Die Dunkelelfen jubelten auf. Khaine deutete nun auf Nerversis, der zwischen zwei Wachen stand. Seht einen Letzten der Eiselfen. Ich weiß ihr hättet heute gerne eine Hinrichtung gesehen doch er soll leben. Diese ehrlose Kreatur soll in Schande weiterleben. Niemals wird er den Tag vergessen an dem wir ihn und sein Volk schlugen. Der Blick des Dunkelelfen zeugte von Hass als er den Eiselfen ansah. Doch wir sind heute nicht nur zusammengebkommen um diesen großartigen Sieg zu feiern. Ein Teil der Feierlichkeiten wird meine Hochzeit mit der letzten lebenden Eiselfe sein. Wir haben sie geschlagen und mit diesem Bund soll ihre Unterwerfung entgültig gemacht werden. Einige der Elfen wirkten erst etwas irritiert, doch dann jubelten sie auf. Khaine selbst trat nun zu Wahn und Nerversis. Der Blick des Dunkelelfen blieb bei dem Schwarzhaarigen hängen. Ich hoffe dies ist eine kleine Abwechslung für dich mein dämonischer Freund. Es muss ziemlich langweilig in der Zelle sein.

Durchaus, durchaus meinte Wahn nun. Gratuliere zu euren Sieg. Der schwarzhaarige hoffte das diese Farce bald vorbei war. Niemals würde er solch eine Sache unterstützen. Zumindest nicht solange er bei klaren verstand war.

Khaine wand seinen Blick einen Moment später zu Nerversis. Etwas abschätzend musterte er diesen. Dich brauche ich sicher nicht zu fragen, kam es nur kalt von ihm. Nun mein fast Schwager. Ich fürchte du bist nicht richtig für diese Festlichkeit gekleidet. Du willst doch sicher gut aussehen wenn deine Schwester hier zu ihrem großen Tag erscheint. Khaine sah zu einem Dunkelelf neben sich. Er trug ein Bündel mit Kleidung bei sich. Ich würde dich ja glatt in einen Raum bringen lassen wo du dich umziehen kannst, allerdings so fürchte ich fehlt uns die Zeit.

Nerversis sah Khaine mit einen vernichtenden Blick an. Die Sachen waren Schwarz jedoch etwas mitgenommen. Ein einfaches Oberteil und eine Stoffhose die ab den Knien abgerissen war. Seine bläuliche Lederrüstung hatte man ihm bereits abgenommen. Nun musste er auch noch ein helles Oberteil und die braune Hose durch die Sachen ersetzen welche die Dunkelelfen ihm gaben. Auch dabei lies man ihn nciht aus den Augen. Wieder fluchte der Eisself in sich hinein. Seine eigene Kleidung reichte er schließlich dem Dunkelelf. Nerversis Handgelenke wurde nun wieder in die Ketten gelegt. Diesesmal hatte er die Arme nach vorne.

Khaine sah Nerversis einfach ausdrucklos an. Genieß es einfach und lass deiner Schwester ihren bezaubernden Tag. Der Blick des Dunkelelfen wurde schlagartig ernst. Vergiss nicht warum dies hier stattfinden. Du solltest am besten nichts versuchen, sonst könnte es deine Schwester treffen. Als ein kurzes Raunen durch die Dunkelelfen ging wand sich Khaine um. Ein paar Priesterinnen kamen nun die Strasse herunter gelaufen. Sie waren in dunkle mit ein paar Edelsteinen besetzte Gewänder gekleidet. Zwischen ihnen lief jemand. Man konnte es erst nicht richtig sehen, doch dann blieben die Dunkelelfen stehen. Die vorderste Priesterin machte nun einen Schritt zur Seite und offenbarte den Blick auf Lucia. Die langen weißen Haare der Eiselfe waren hochgesteckt worden. Ein schwarzer Kopfschmuck hielt diese zusammen. Ein paar ihrer weißen Haarsträhnen hingen an der Seite ihres Gesichtes herunter. Der schlanke Körper der Elfe steckte in einem dunklen Kleid. Es schmeichelte ihren Körper sehr und war in Höhe der Brust etwas freizügiger. Ein purpurner Gürtel hin um ihre Hüfte. An den Handgelenken trug Lucia schwarze mit Edelsteinen besetzte Reifen. An ihrem linken Oberarm hing ebenso einer dieser.

Wahn lehnte sich an der Wand an. Das viele Stehen bekam seinen Bein nicht sonderlich, also verlagerte er das Gewicht etwas. Er konnte ohnehin nichts tun außer zusehen und warten. Nerveris sah einfach nur Traurig zu seiner Schwester. Hin und wieder klirrten die Ketten.

Lucia sah zu ihrem Bruder. Auch sie wirkte nicht sehr froh. Als sich jemand zwischen sie und Nerversis schob blickte die Eiselfe auf. Khaine stand nun bei ihr und reichte ihr seine Hand. Mit hängenden Schultern legte die Weißhaarige ihre Hand in seine. Ihr habt einen wunderbaren Job gemacht meine Lieben, sagte Khaine zu den Priesterinnen und nickte ihnen zu. Meine Auserwählte sieht einfach hinreisend aus. Nun meine Liebe? Wollen wir dann? Die Eiselfe nickte etwas zögerlich. Als Khaine mit ihr die Stufen hochstieg sah Lucia noch einmal kurz zu ihrem Bruder. Sie tat es für ihn. Dafür das er leben konnte. Kaum die letzte Stufe erklommen stellte sich eine Priesterin vor die Beiden. Hier vor dem Tempel und den Augen aller sollte die Heirat vollzogen werden. In der Hand der Priesterin lag ein schwarzes langes Band. Die Dunkelelfe redete zu allen Versammelten und dann schließlich mit den Zweien die den Bund eingehen wollten. So etwas wie Ringe gab es bei den Elfen nicht. Stattdessen legten Khaine und Lucia ihre Hände ineinander, während sie sich zugewandt anschauten. Die Priesterin umwickelte die Hände mit dem schwarzen Band und sprach dabei erneut. Je weiter die Trauung voran schritt umso unwohler wurde es der Eiselfe. Ihr wurde immer mehr klar was hier eigentlich geschah. Sie wurde mit einem Dunkelelfen vermählt. Einer Person die sie nie in ihrem Leben lieben oder trauen würde. Sie hasste dieses Volk. Und doch geschah es. Weil der Prinz es so wollte und damit das Leben ihres Bruders verschont blieb. Der einzige neben ihr der von den Eiselfen noch übrig war. Als sich etwas um ihre Hüfte legte schrak Lucia aus ihren Gedanken. Das Band um die Hände von Khaine und ihr war gelöst worden. Stattdessen stand der Dunkelelf nun ganz dicht bei ihr und hatte seine Hand auf ihre Hüfte gelegt. Mit einem sonderbaren Grinsen im Gesicht kam er ihr nah. In der Eiselfe zog sich alles zusammen als Khaine sie nun einfach nach vorne zog und sich ihre Lippen berührten. Jubel ertönte während Khaine Lucia fest an sich drückte.

Der Eiself neben Wahn senkte nun den Kopf. Die Hände waren zu Fäusten geballt. Wahn musste sich echt beherrschen nicht etwas zu sagen. Sein Helfersyndrom meldete sich protestierend. Er hasste diesen Gedanken gerade. Wusste er doch was auf dem Spiel stand. Denoch taten ihm die zwei Eiselfen einfach nur leid. Wahn hoffte das schnell alles vorbei war und er zusammen mit Orson und Fiana endlich zum Tempel gehen konnte, um seine Aufgabe zu erledigen und von hier zu verschwinden. Kurz sah er zu seinen Arm. Er wurde das Gefühl nicht lso das die schwarze Stelle wieder größer geworden war.

Die Feier lief auf Hochtouren. Khaine lief zusammen mit Lucia etwas herum. Es wirkte als präsentierte er seine neuste Errungenschaft. Wahn und Nerversis ließ man bewacht zuschauen. Dann nach einer ganzen Weile trat der Dunkelelf zu den Beiden. Lucia war dicht bei ihm und hatte den Blick etwas gesenkt. Nun ich fürchte das Fest wird für euch nun langsam zu Ende gehen. Mein Volk wird noch feiern. Doch glaube ich der Eiself braucht eine Auszeit. Und du mein dämonischer Freund wolltest ja den Schein wahren. Khaine sah Wahn an. Ich habe nicht vergessen weshalb du hier bist. Meine Augen waren auf dich gerichtet und du hast dich als würdig erwiesen. Ich werde dir morgen Kunde geben in wie weit ich in der Lage bin dir in dieser Sache zu helfen. Du verstehst das ich heute noch nicht die Zeit dazu finden werde. Das Volk feiert seinen verdienten Sieg und ich werde mich gleich mit meiner Frau zurückziehen. Eine Nacht wirst du die Geduld doch noch aufbringen.

Wahn nickte Khaine zu. Ich werde dich sicher nicht um deinen wohlverdienten Triumph bringen. Diese Nacht bringe ich auch noch über mich. Deine Hilfe nehme ich gerne an Prinz der Dunkelelfen. Der schwarzhaarige verneigte sich kurz. Nerversis sah nur mit einen traurigen Blick zu seiner Schwester. Mitlerweile saß er einfach am Boden.

Lucia hob ihren Kopf etwas damit sie ihren Bruder ansehen konnte. Auch in ihrem Blick lag etwas trauriges. Ihre Lippen bewegten sich und formten seinen Namen auch wenn dabei kein Ton rauskam. Als Khaine plötzlich an ihr vorbeitrat und sich vor den Eiself stellte blickte die Weißhaarige auf. Der Dunkelelf nickte und die beiden Wachen zerrten Nerversis einfach auf die Füße. Prinz der Eiselfen dein Leben sei dir geschenkt. Dieses sollst du in Schande verbringen. Khaine deutete auf die Mitte des Platzes. Bevor du dich zurückziehst habe ich aber noch ein kleines Geschenk für dich. Der Eiself wurde von den beiden Wachen nun in das Zentrum des Platzes gezerrt. Fünf Priesterinnen stellten sich an einen bestimmten Punkt um den Elf herum. In ihren Händen tauchte Magie auf. Ein Zirkel aus purer Magie breitete sich unter dem Eiselfen aus. Was tust du?, brachte Lucia erschrocken hervor. Du hast es versprochen. Khaine sah die Weißhaarige an. Oh keine Sorge meine Liebe. Dein Bruder wird leben.