Das verlorene Reich Teil 2

Ariya schüttelte den Kopf. Das wollte sie mit Sicherheit nicht. Du hattest aber gar keine Maske, sondern diesen Reif. Warst du dann trotzdem an Mama gebunden? Ist es schlimm ein Wächter zu sein?

Doch ich hatte eine Maske. So wie jeder Wächter. Nur sagt man mir nach das ich zu sturr für die alten Regeln war. So hab ich es geschafft die Maske zu den Reif zu verwandeln. Wahn wusste nicht genau was er sagen sollte. Sagen wir einfach es ist nicht leicht ein Wächter zu sein. Man erwartet viel von einen und wenn die Hüterin einmal in große Gefahr gerät und dabei verletzt wird, heißt es der Wächter hat versagt. Viel fällt auf ihn zurück.

Ariya schaute zu Boden. Das Mädchen wusste nicht wen sie als ihren Wächter nehmen sollte. Im Grunde hatte sie nur ihre Familie. Und die paar Freunde, mit welchen sie immer gespielt hatte, konnte man nicht um so etwas bitten. Ariya stieß einen tiefen Seufzer aus. Dann aber viel ihr etwas ein was sie auf der Strasse vernommen hatte. Papa?, fragte sie vorsichtig und sah nun wieder auf. Glaubst du die Leute geben dir die Schuld an Mamas Tot? Glauben sie wirklich du würdest uns beeinflussen?

Wahn hob eine Augenbraue. Ach tun sie das ja? Er verzog schließlich die Lippen zu einen zynischen Grinsen. Natürlich. Immer sind die bösen Dämonen an allen Schuld. Lass sie denken was sie wollen. Sie haben Angst und brauchen jetzt schuldige. Klar trifft es zuerst uns. Ich beeinflusse hier niemanden.

Ariya sah Wahn noch einen Moment an, dann schaute sie zur Seite. Während sie dies tat spielte sie mit ihren Fingern. Die Leute sind so froh darüber eine neue Hüterin zu bekommen, fing das Mädchen dann schließlich erneut an. Man sieht wie sie nicht mehr nur an das Kommende denken. Doch die Leute sagen auch das ich noch ein Kind bin und naja manche schauen mich so komisch an. Ich habe gehört das manchen denken ich könne es wegen diesem Umstand nicht weit bringen. Ariya sah nun auf ihre Finger. Aiden hat mir erzählt was du damals im Imperium bei ihm gemacht hast. Du hast ihn von diesem Zeitfluch erlöst. Es wieder richtig gestellt. Würdest du das bei mir vielleicht auch machen Papa?, fragte Ariya nun und wand ihren Blick etwas zögerlich zu ihrem Vater.

Wahn atmete tief durch. Damals war ich auch nicht ganz bei SInnen. Oder sagen wir ich tat dinge die ich sonst nicht getan hätte. Ich denke mir immer seid froh das ihr eure Kindheit noch habt und sie genießen könnt wenn das hier alles vorbei ist. Allerdings hast du wohl recht. In diesem Alter werden viele Denken du bist unreif. Um ehrlich zu sein weiß ich jetzt nciht was ich tun soll. Auf der einen Seite will ich dir helfen auf der anderen dich schützen.

Papa, sagte Ariya und wand sich dem Mann wieder ganz zu. Nun umarmte sie ihn einfach. Du bist der beste Papa der Welt weißt du das? Ich hab dich so lieb. Seid du endlich zu uns gestoßen bist hast du nicht einen Moment gezögert um Aiden und mir zu zeigen wie wichtig wir dir sind. Du hast uns ein Versprechen geben. Soweit wie es dir möglich war hast du es nicht gebrochen. Ohne Mama haben wir nur noch dich. Und so schön ich es finde einfach nur Kind zu sein wird das wohl nicht mehr ganz möglich sein. Ich habe es wirklich genossen. Die Zeit mit Aiden und Sharoon zusammen, doch nun muss damit wohl etwas Schluss sein. Mama ist nicht mehr da um ihre Aufgabe weiter zu führen und so möchte ich diese nun übernehmen. Ich möchte die Leute nicht enttäuschen, welche nun auf mich zählen. Gegen das Kommende möchte ich ihnen helfen, doch allem voran will ich etwas für dich und die Anderen tun. Ariya sah ihren Vater an, während sie ihn weiter umarmte. Doch kann ich das nicht machen wenn ich weiterhin in diesem Körper stecke, bei dem mir niemand etwas zutraut. Ich möchte einfach zeigen das ich dazu bereit bin diese Aufgabe anzunehmen.

Wahn genoss die Umarmung einfach und legte schließlich seine Hand auf den Kopf des Mädchens. Wenn das dein Wunsch ist werde ich dir keine Steine in den Weg legen. Glaub mir Aryia ich werde alles tun was ich kann um euch weiterhin zu schützen. Eine purpurne Magie umspielte seine Linke, dann zog er sie wieder zurück. Wenn du morgen aufwachst sollte sich das erledigt haben. Pass aber bitte auf dich auf.

Das werde ich Papa, sagte das Mädchen und lächelte ihn an. Danke, fügte sie leise hinzu. Einen Moment umarmte Ariya den Mann einfach schweigend.
Hey ich will auch, kam es plötzlich von der Tür. Sharoon und Aiden standen dort zusammen mit Diablo. Der Bruder Wahns hatte die Beiden in das Haus begleitet. Das braunhaarige Mädchen lief nun ebenfalls in das Zimmer und kam auf das Bett von Wahn. Mach mal Platz, grinste sie Ariya an. Das Mädchen schüttelte den Kopf und streckte die Zunge raus. Nö, kam es nun einfach von ihr. Ich war zuerst da. Sharoon verzog den Mund und schaute beleidigt. Papa, rief sie nach einem Moment auf. Mädchen, schüttelte Aiden nur den Kopf.

Wahn verbrachte den Abend noch mit seinen Kindern bis er einfach vor Müdigkeit fast einschlief. Denoch hielten ihn die Sorgen wach. Sorgen um Ariya. Sorgen vor dem was kommen würde. Hatte er das richtige getan indem er ihren Wunsch nachkam. Es dauerte noch eine ganze Weile bis er wirklich einschlief.

Die Sonne stieg auf und schien durch das leicht geöffnete Fenster. Ihr Licht fiel auf das Bett, welches an einer der Wände stand. Der Raum wurde von diesem erfüllt und erhellt. Ein Schrank stand in der Ecke. Daneben befand sich eine Kommode. An der Wand hing ebenfalls ein Spiegel. Ein Rascheln ertönte als sich jemand unter der Bettdecke regte. Ariya zog die Decke weg. Ihre braunen Augen starrten zur Decke als sie diese aufschlug. Langsam richtete sich das Mädchen auf. Lange weiße Haare fielen ihr über die Schultern. Etwas verschlafen rieb sich Ariya in den Augen. Diese weiteten sich als sie an sich herunter sah. Das Nachthemd welches sie trug lag eng am Körper. Die Hände des Mädchens wanderten zu ihrem Kragen und zogen diesen etwas nach vorne. Vorsichtig schaute sie in diesen und betrachtete ihren Oberkörper. Schlagartig ließ sie den Kragen los und sah einfach nur auf die zwei Beulen, welche an dem Kleid hervorragten. Sie konnte es nicht glauben. Ihre Brüste waren da. Ariya stand auf und starrte nach unten. Sie war auch plötzlich viel größer als wie sie es gewöhnt war. Das Nachthemd ging ihr noch bis etwa zur Hälfte ihrer Oberschenkel. Langsam lief Ariya zu dem Spiegel und starrte in diesen. Das Gesicht einer jungen Frau schaute sie an. Ihre Züge waren nicht mehr kindlich, sondern erwachsener. Selbst im Spiegel konnte sie die beiden Beulen an ihrem Oberkörper erkennen.
Als plötzlich die Tür aufflog wand die junge Frau ihren Kopf. Ariya du Schlafm..., begann Sharoon noch zu rufen verstummte dann aber schlagartig. Die Augen des Kindes weiteten sich, dann kam einfach nur ein Schrei aus ihrem Mund.

Eine Hand legte sich auf die Schulter von Sharoon. Beruhige dich sprach Wahn der nun hinter ihr im Türrahmen stand. Es ist alles in Ordnung. Ariya kann als Kind keine Hüterin werden deswegen musste sie etwas wachsen. Nun sah er zu seiner Tochter. Das Nachthemd das sie trug war fast schon viel zu knapp so das er etwas schmunzeln musste. Am besten du gehst mal in das Zimmer deiner Mutter und schaust was dir dort an Kleidung so passt. Mach dich fertig Süße. Dieser Seth will mit dir reden. Ich werde dann mit dir kommen.

Ariya sah ihren Vater an und nickte. Während sie an ihm vorbeilief zupfte sie immer wieder das Nachthemd zurecht. Es war ihr doch etwas peinlich in so einem knappen Teil vor Wahn zu stehen. Uns so verschwand sie schnell in dem Zimmer ihrer Mutter. Da sie bisher nichts dort verändert hatten fand die junge Frau auch genügend Klamotten. Nun musste sie sich nur entscheiden. Es dauerte ein wenig doch als Ariya wieder aus dem Zimmer kam trug sie ein langes Kleid. Dieses war weiß und am Ende von den Ärmeln und des Saumes konnte man eine feine Spitze erkennen. Der Rock ging Ariya bis etwas unter die Knie. Die Ärmel hörten in der Mitte der Oberarme auf. In dem Oberteil des Kleides war zusätzlich ein grüner Stoff vernäht. Dieser umgab die junge Frau wie eine Art Korsette. Am Rücken verliefen über Kreuz laufende Schnüre. In der Spitze am Saum und an den Ärmeln waren feine grüne Fäden eingewoben. Um die Hüfte hatte Ariya einen dünnen hellbraunen Gürtel hängen. Feine grüne pflanzliche Ornamente waren in diesen eingearbeitet. Den Gürtel hatten die drei Kinder ihrer Mutter einmal geschenkt. Das Kleid schmeichelte dem schlanken Körper der jungen Frau genauso wie es bei ihrer Mutter gewesen war. Ariya sah ihren Vater an. Es ist ungewohnt, sagte sie in einer nicht mehr ganz so kindlich klingenden Stimme. Schließlich sind das Mamas Sachen. Denkst du es ist wirklich in Ordnung das ich sie einfach nehme?

Wahn maß seine Tochter kurz. Ich glaube kaum das Sailin etwas dagegen hätte wenn ihre Tochter ihre Kleider trägt. Schaut gut aus. Nur solltest du jetzt versuchen die etwas kindliche Sprache abzulegen. Nicht das sich die Leute dann das Maul zerreisen. In diesen Falle wäre es dann deine Mutter.

Ariya starrte Wahn nun böse an und verschränkte die Arme vor der Brust. Dann sah sie kurz an sich runter. Es war ungewohnt das da plötzlich noch etwas im Weg hang, so das sie ihre Arme doch wieder unternahm. Ihr Blick blieb jedoch so. Sharoon gab einen Seufzer von sich. Muss ich dann etwas auch anfangen dich Vater zu nennen? Das klingt schon bei Aiden komisch. Und wenn Ariya das jetzt auch noch macht.