Das verlorene Reich

Der Junge ignorierte Wahn und dachte nicht einmal daran von der Hüterin abzulassen. Bevor Sailin vor lauter Schmerz das Bewusstsein verlieren konnte wurde das Kind plötzlich gepackt. Jemand zog den Jungen nun von ihr weg, so das Sailin schlaff in den Ketten hin. Das reicht, sagte Margaroth und schaute in Wahns Richtung. Das Blut lief weiterhin an seinem Arm runter und die Flügel hingen einfach nur noch da. Ihr wollt das doch nicht übertreiben oder? Bedenkt das wir ihn brauchen. Wenn er sich hier noch zu sehr schadet weil er meint ihr oder anderen zu helfen wäre das ungünstig. Nun sah der Mann zu dem Jungen. Gedulde dich doch einfach. Seine Strafe wird er schon noch bekommen. Ein hinterhältiges Grinsen machte sich im Gesicht des Mannes breit, dann wand er sich Belphegor zu. Sieh nach ob die Magie noch richtig wirkt. Der Magier nickte und hockte sich hin, während das Kind etwas beleidigt dreinschaute. Sie tut ihre Arbeit, kam es nach einem Moment von Belphegor so das Margaroth zufrieden nickte.

Wahn sah betroffen zu Sailin. Die Situation spietzte sich mehr und mehr zu und so allmählich würde er diese Umgebung auch nicht einfach ausblenden können. Der junge Mann senkte den Kopf und schloss die Augen. Er hörte noch wie Belphegor und Margaroth gingen.

Sailin hing mit geschlossenen Augen in den Ketten. Ihr tat alles weh. Was auch immer das Kind getan hatte es war schlimm gewesen. Die Hüterin wusste nicht wie lange sie da so hing, doch irgendwann hörte sie aus den vielen Schreien Schritte näherkommen. Langsam hob sie ihren Kopf und sah zu Wahn. Auch dieser hatte sein Haupt wieder erhoben. Als die Hüterin seinem Blick folgte zog sich alles in ihr zusammen. Dort stand nun nicht nur Margaroth oder Rusalka. Es waren fast alle da. Margaroth wurde von mehreren Seelenjägern umgeben. Auch Boyd und Mepheistos waren da. Belphegor stand ebenfalls wieder hier, sowie der Junge. Astraia trat hinter Margaroth vor und lächelte etwas. Mach ihn etwas los, befahl der weißhaarige Mann, während er die Dämonin ansah. Diese nickte und hob einen Arm an. Kaum leuchtete die Magie auf wurden die Ketten, welche Wahns Arme hielten länger. Haltet ihn fest, kam es noch von Margaroth.

Als die Ketten locker wurden schlug Wahn nach vorne auf den Boden. Doch er kam nicht einmal dazu sich aufzurichte. Die Seelenjäger packten ihn udn hielten ihn fest. Der schwarzhaarige wunderte sich was nun los war. Irgendwie war ihm das nicht geheuer.

Sailin wusste nicht was da los war. Erschrocken und ängstlich sah sie zu Wahn. Dieser wurde von den Seelenjägern am Boden festgehalten. Astraia lachte auf, während Belphegor nun vortrat. Sieh sie dir noch einmal genau an, lachte die Dämonin und deutete auf die Hüterin. Es wird das letzte Mal sein das du sie siehst. Sailin weitete die Augen als die Dämonin nun Platz machte und den Blick für sie auf Wahn zuließ. Belphegor stand bei ihm und ging nun in die Hocke. In seiner Hand erblickte die junge Frau eine Nadel mitsamt Faden. Nein, rief sie auf und auch Wahn starrte nun entsetzt drein. Boyd und Mepheistos halfen den Seelenjägern nun Wahn am Boden festzuhalten, während sich Belphegor über ihn beugte. Noch einen kurzen Augenblick sah die Hüterin Wahn, dann war ihr Blick verdeckt. Wahn, rief sie weinerlich und ängstlich auf. Nana, kam Astraia an und ging bei ihr in die Hocke. Ihre kühlen Hände strichen der Hüterin über die Wangen, während Sailins Tränen liefen. Wer wird denn weinen? Sei doch froh das es nicht dein hübsches Gesicht trifft. Sailin schaute kurz die Frau an, dann aber versuchte sie einen Blick auf Wahn zu bekommen. Als sie jedoch sein Stöhnen und die unterdrückten Laute hörte kniff Sailin die Augen zusammen. Die Hüterin zitterte am ganzen Leib und hatte Angst.
Als dann nur noch die Schreie der Seelen zu hören waren öffnete die junge Frau wieder ihre Augen. Wahn, schrie sie entsetzt auf als Belphegor nun Platz machte und sie den jungen Mann am Boden liegen sah. Der Weißhaarige hatte ihm einfach die Augen zugenäht. Blut lief Wahn über die Wangen. Es trat aus den Einstichwunden.

Schieb nicht so ne Panik höhnte nun Mepeistos. Ich glaube das da ist echt noch harmlos gegen dinge die vieleicht noch kommen könnten. Er grinste etwas udn sah zu Wahn. Dessen Ketten wurden wieder stramm gezogen so das er aufkeuchte als er wieder in eien kniende Position gezwungen wurde. Doch dieses Mal blieb der junge Mann ruhig. Kein spitzer Kommentar oder anderes der Art war zu vernehmen.

Huch was ist denn mit dir los?, fragte Astraia und sah mit einer gespielten Verwunderung zu Wahn. Sonst hast du doch immer einen Kommentar auf Lager. Das finde ich jetzt aber schade. Ich nicht, entgegnete Boyd und wand sich ab. Endlich hält er mal seine Klappe. Wird ja mal Zeit. Reynnas Onkel sah mit einem vernichtenden Blick zu Sailin, dann ging er. Margaroth blickte direkt Wahn an. Ich hoffe du hast nun eingesehen das es nichts bringt. Deine Gegenwehr ist sinnlos geworden. Der Mann nickte den Anderen zu, welche nun nach und nach wieder gingen. Wahn, brachte Sailin weinerlich hervor. Kurz fiel ihr Blick auf den Jungen, der noch immer etwas entfernt von Wahn stand. Tränen liefen ihr die Wangen herunter als die gleich danach wieder zu Wahn schaute.

Nicht Sailin. Ich komme schon klar versuchte Wahn es. Kurz unterbrach er und schüttelte den Kopf etwas als wolle er den Schmerz so lindern. Ich halte dem ganzen hier stand solange es geht und hoffe das die anderen einen Weg finden, ich fürchte nämlich ich kann es nicht mehr.

Wahn, jammerte die junge Frau. Es entsetzte sie sehr was die Männer nun mit dem Schwarzhaarigen gemacht hatten. Sie machte sich Sorgen und hatte wahnsinnige Angst um ihn.
War doch klar das du keinen Weg finden wirst, sagte der Junge plötzlich und grinste hämisch. Du bist nur mit Worten stark und sonst ein Verlierer. Du bist ein elender Mistkerl der es nicht verdient hat zu leben. Der Kleine trat näher an Wahn heran. Leiden sollst du. Plötzlich legte sich die kleine Hand des Jungen um den Ring, welcher an Wahns Ohr hing. Was ist das eigentlich für ein Dreckteil?, fragte er mit einem merkwürdigen Unterton. Hat dir schon einmal jemand gesagt das dir das echt nicht steht. Nicht, rief Sailin nun auf als das Grinsen des Jungen nun zunahm. Dann riss er auch schon an dem Ohrring des Mannes.

Wahn gab einen schmerzverzerrten Laut vons ich da er damit nun nicht gerechnet hatte. Es riss kräftig an seinen Ohr und der Ring schien nicht mehr an der Stelle zu sein. Stattdessen fühlte es sich klebrig feucht an und tat weh. Wahn senkte wieder den Kopf. Den haben mir meine Kinder geschenkt seufzte er. Es ist ein Geschenk von Kindern wiederholte er etwas. Lass mich bitte in Ruhe meinte er fasst schon resigniert.

Der Junge keuchte plötzlich etwas auf. Kinder?, fragte er verwirrt und sah auf den blutigen Ring in seiner Hand. Er schien überrascht zu sein, doch dies hielt nicht lange. Die Hand in welcher der Ring lag und auch die Andere ballte sich zu einer Faust. Wütend starrte er wieder Wahn an. Du hast so etwas doch gar nicht verdient. Was hast du ihnen für Lügen erzählt das sie dir so etwas schenken? Du bist ein Mörder, ein eiskaltes Biest. So jemand wie du kann keine Kinder haben. Das Kind schrie auf und stapfte wütend weg. Er verstand es nicht. Wie konnte Wahn Kinder haben. Kinder die ihm auch noch etwas schenkten?

Wahn drehte den Kopf nun in Richtung Sailin. Er wirkte etwas verwirrt. Hab ich jetzt irgendwas falsches gesagt fragte er leise.

Nein, sagte Sailin noch immer etwas schluchzend. Er denkt du kannst nur dieses Ungeheuer sein von dem er glaubt das du es bist. Das du Gefühle und sogar Kinder hast kann er sich nicht vorstellen. Wie denn auch? Er ist nie geboren worden und konnte dies nie erfahren. Dieser Junge hat hier doch nur diese Ungeheuer an seiner Seite. Das Einzige was er kennt ist Hass und Zorn. Aber er ist ein Kind.

Wenn er irgendwann leben sollte wird er sehen was er davon hat zu seinen Vater zu halten sprach Wahn. Baal interessiert sich nicht für ihn. Das wird er wohl schmerzlich zu spühren bekommen. Aber mir solls egal sein.

Mir aber nicht, sprach die junge Frau in Gedanken und senkte den Kopf. Sie fühlte sich mies. Obwohl der Junge so grausam zu Wahn war konnte sie einfach nicht anders als sich Gedanken zu machen. Er war doch nur ein Kind und all diese Leute hier so war sich Sailin sicher waren doch für seinen jetzigen Zustand mitverantwortlich. Die Hüterin fühlte sich wie eine Verräterin Wahn gegenüber. Sie liebte ihn und wollte nicht das er so litt und doch war da dieses Kind.
Wieder verging ein wenig Zeit in der die Hüterin und ihr Wächter kurz verschnaufen konnten. Doch der Moment war nicht von langer Dauer da ertönte ein lauter Schrei. Sailin sah erschrocken auf. Diese Stimme kam ihr so bekannt vor. Dann plötzlich klatschte etwas hinter Wahn. Bei dem jungen Mann stand Boyd. Der Mann hatte eine Peitsche in der Hand und grinste. Hörst du sie?, lachte er hämisch. Deine Mutter bekommt wohl gerade von Rusalka die Leviten gelesen. Wirklich zu Schade das du das nicht sehen kannst. Schon der bloße Gedanke daran es zu sehen lässt mich irgendwie innerlich erschaudern. Leider muss ich hier bei dir sein anstatt zusehen zu dürfen. Vielen Dank auch. Boyd verzog die Lippen und umfasste die Peitsche fester, dann schlug er zu.