XI Fänge der Schlange Teil 2

Am nächsten Morgen sammelte sich die Gruppe um den Weg fortzusetzen. Fayt verzichtete darauf den Söldner erneut zu fesseln. Shaitan benahm sich wegem diesem ohnehin seltsam. Sailin schien deswegen schon sehr geknickt zu sein. Er hoffte nur das der Hengst endlich ruhe gab.

Während die Gruppe angeführt von Rogna ritt schaute Sailin ab und an nach hinten. Shaitan lief ziemlich dicht an dem Pferd auf welchem Vaikesh sass. Der schwarze Hengst schien wieder ruhiger zu sein, jedenfalls machte er nichts mehr. Wahrscheinlich war er schon damit zufrieden das der Söldner keine Fesseln mehr trug. Sailin schaute wieder weg und einfach stur gerade aus. Vor ihnen war nichts als verschneite Landschaft. Immer mal wieder ragte so ein merkwürdiger Kristall aus der Erde doch bei weitem nicht so viele wie in Porto Drakos Nähe.
Es dauerte noch einen ganzen weiteren Tag dann erreichte die Gruppe einen Wald. Sailin legte den Kopf schief, doch sagte nichts während sie langsam durch diesen ritten. Nach einiger Zeit kamen sie an einem zugefrorenen Fluss vorbei. Diesem folgten sie etwas nur um dann auf eine größere Lichtung zu stossen. Was?, brachte die Hüterin erstaunt hervor als sie den weißen Tempel mitten auf der Lichtung sah. Er war umgeben von einem größeren zugefrorenen See. Eine weiße aus Stein errichtete Brücke führte über diesen. Das gibt's nicht, meinte Sailin und sprang vom Pferd. Dann lief sie einfach zu dem Ufer und starrte zu dem Gebäude weiter hinten.

Dann ist das wohl der Ort wo Rumina sich aufhält fragte Wolf und sah dann zu Sailin. Mir kommt es so vor als kennst du es bereits? Nach und nach stiegen sie von ihren Pferden. Fayt lief hinter Vaikesh. Dann los lasst uns gehen.

Sailin sah Fayt an, dann aber wand sie ihren Blick zu Wolf und nickte. Ja ich kenne es. Sehr gut sogar, fügte sie leiser an. Rogna welcher näher an die Hüterin trat legte den Kopf schief. Wie du kennst diesen Ort? Sailin drehte sich und lief zu der Brücke. Dieser See wurde immer der heilige See genannt. In seiner Mitte war ein Tempel des Lichts und Mönche lebten in diesem. Die Hüterin lief langsam und sah sich um. Die Brücke war noch völlig intakt. Und auch der Tempel sah von weitem gut erhalten aus. Hier soll wirklich Rumina sein? Sailin sah den Jungen an, welcher daraufhin nickte. Das wusste ich nicht. Ich war oft hier, doch das. Hier waren immer nur Mönche. Selbst wo ich das letzte Mal hier war zusammen mit... Sailin stoppte im Satz und schaute zu Boden. Das gibt es nicht. Wer hätte gedacht nach alldem was war. Wenn er das sehen könnte...hier... Die junge Frau blieb mitten auf der Brücke stehen. Wie konnte sie weitergehen in dem Bewusstsein das hier die Frau war, welche Wahn das Leben genommen hatte. Dieser Ort war immer besonders für sie gewesen als sie noch hier in Ismaelia gelebt hat, doch nun. Sailin musste plötzlich an so vieles denken. Was geschehen war als sie das letzte Mal hier gewesen war. Und vorallem wer bei ihr war. Damals hatte sie ihn nur kurze Zeit vorher kennengelernt gehabt. Hier hat unsere Reise angefangen könnte man sagen, meinte die junge Frau plötzlich und lief einfach weiter.
Weiter hinten am Eingang des Tempels erschienen bereits zwei in weiße Kutten gehüllte Männer.

Vaikesh lief nun sehr langsam über die Brücke. Er schien schwer über etwas nachzudenken das konnte man sehen. Wolf lies seinen Blick noch eine Weile auf ihn ruhen bevor er sich den Mönchen zuwandte. Wir grüßen euch sprach nun Fayt. Die Beschützerin Ruvina lies uns eine Nachricht zukomemn. Wir sollen sie hier treffen. Dies ist die Hüterin aus Antarres Sailin Liam und ihre Begleiter. Er deutete nach und nach auf die anderen. Mein Name ist Fayt und ich bin der Sohn Varresh Vizzar des Lords von Drakar aus Aeon. Vaikesh lies er nun allerdings aus. Was sollte er auch groß über ihn sagen. Wir hatten bereits schon einmal das Vergnügen Rumina zu treffen.

Der Mönch schüttelte den Kopf und sah alle genau an. Er wollte gerade etwas sagen als sein Blick bei der Hüterin landete. Die junge Frau sah ihn verwundert an. Dann aber sah der Mönch den Jungen an. Rogna. Du bist also wieder da, fing er an und trat dann etwas zur Seite. Sie erwartet euch. Sailin legte etwas den Kopf schief und schaute durch den großen Eingang in das Gebäude. Ein langer offener Raum war zu sehen. Geht nur, meinte der Mönch. Sailin sah noch einmal zu dem Mann dann aber lief sie einfach an ihm vorbei in den Tempel. Überall war alles weiß. Länge Gänge führten aus dem großen Hauptsaal ab. Mönche liefen ihnen über den Weg, während Rogna sie durch die Gänge führte. Es sah alles aus wie ein normaler Tempel. Der Junge blieb vor einer Wand stehen. Links und rechts von ihm waren zwei Fackelständer an diese angebracht. Was Sailin wunderte war das diese nicht brannten. Das hier wirst du wohl nicht kennen oder?, fragte Rogna und zog an dem linken Ständer. Ein Klacken ertönte und ein Riss bildete sich in der Wand. Dann mit einem Ruck öffnete sich eine Tür und ein dunkler Weg wurde sichtbar. Sailin nahm ihre Hand an die Brust. Ein magisches Feld oder sowas?, fragte sie und sah in den Gang. Kaum war die Tür offen spürte die junge Frau viel Magie. Rogna nickte. Niemand darf das hier entdecken, deswegen wird alles hier unten abgeschottet. Während der Junge den Gang betrat blieb Sailin stehen. Sie fragte sich warum die angebliche Beschützerin sich so abschottete. Was war so wichtig oder versteckenswert das dies alles so geheim gehalten wurde?

Wolf bekam ein beklemmendes Gefühl bei alledem. Sie wurden imemr weiter nach unten geführt. Die Beschützerin von Ismaelia setzte scheinbar alles daran nicht gefunden zu werden. Nach einer Weile kamen ihnen Männer in silbernen Rüstungen entgegen. Er hatte sie schon einmal gesehen. Dies waren die Männer Ruminas welche auch aufgetaucht waren als sie Wahn das Leben nahm. Vaikesh schwieg weiterhin.

Sailin schaute sich immer wieder um, während sie durch die Gänge und Räume liefen. Es sah aus wie ein riesiges Gebäude unter der Erde. Überall spürte die junge Frau Magie um sich herum. Bevor sie in diese unterirdische Anlage gekommen waren war dies nicht der Fall gewesen. Nach einem weiteren langen Gang blieb Rogna vor einer großen Tür stehen. Silberne Ornamente verzierten diese. Ohne das der Junge die Tür berührte ging diese langsam auf. Ein helles Licht drang nach draussen. Sailin legte den Kopf schief und schaute in den Raum welcher sich nun auftat. Mehrere weiße Säulen hielten die Decke. Ein silberner Läufer führte nach weiter hinten zu einigen wenigen Stufen. Zusammen mit den Anderen lief die junge Frau den Weg durch die Halle. Immer wieder schaute die junge Frau zu den Säulen. Weißliche Kristalle ragten an diesen hervor. Sie waren klein und sahen fast wie Dekoration an den Säulen aus. Kaum die Stufen erreicht blieb die junge Frau stehen und starrte zu der etwas höher liegenden Ebene. Ein größerer Kristall stand dort in der Mitte. Er war weiß und man konnte sehen das etwas in diesem war. Sailin trat die erste Stufe hinauf und legte den Kopf schief. Was auch immer dort in dem Kristall war es stand. Sailin erkannte lange blonde Haare und ein weißes Kleid.

Wolf wusste nicht was er davon haltnen sollte. Die Beschützerin befand sich in einen Kristall. Warum das. Der Halbdämon wandte sich an Rogna. Weißt du wofür das gut sein soll fragte er ihn. Vaikesh trat unruhig von einen auf das andere Bein. Beschützerin Rumina. Wir sind hier du hast gerufen sprach Fayt nun.

Was ist?, fragte Keith und sah zu Vaikesh. Ist dir das zu viel Licht oder was macht dich so nervös? Rogna sah ebenfalls zu dem Söldner, dann aber wand er seinen Blick zu Wolf als auf Fayts rufen hin nichts geschah. Das ist Rumina. Sie ist eingesperrt in diesen Kristall. Ich weiß nicht wofür das gut ist. Sie hat mir nie erzählt wieso das so ist. Sailin trat vor den Kristall und legte vorsichtig ihre Hand auf diesen. Das soll sie wirklich sein? Aber was ist mit der Rumina die Wahn getötet hat? Sie war nicht in dieses Ding gesperrt. Rogna zuckte nur mit den Schultern. Ich weiß auch nicht wie.
Durch viel Kraftanstrengung, kam es plötzlich aus Richtung des Kristalls. Sailin machte erschrocken einen Schritt zurück als aus diesem plötzlich jemand trat. Es wirkte als kam die blonde Frau einfach aus diesem gelaufen. Sie stand vor Sailin und sah alle an. Die Hüterin schaute an der Frau vorbei und musste schlucken. Wie?, brachte sie hervor als sie sah das der Körper in dem Kristall noch immer da war. Vorsichtig streckte die Hüterin ihre Hand aus. Rumina blieb stehen während die Hand der Hüterin einfach durch ihren Arm glitt.

Sie ist nicht wirklich da bemerkte Vaikesh nun. Also sie ist imemr noch in diesem Ding. Gedankenübertragung in einer anderen Form so das man das Bild vor sich hat. Fayt sah etwas irritiert zu den Söldner. Ihn wunderte es das er dies so einfach wusste als Mensch. Vaikesh griff sich daraufhin an den Hinterkopf.

Sailin sah Vaikesh ebenfalls erstaunt an, dann aber sah sie wieder zu der blonden Frau. Diese nickte. Ja genau das ist es. Moment wie ist das möglich? Du lebst obwohl du in diesem Ding eingesperrt bist? Sailin war doch sehr verwirrt. Soetwas war doch nicht möglich. Rumina nickte und wand sich etwas um. Ihre Hand legte sie auf den Kristall. Jedenfalls sah es so aus.
Ja ich lebe in diesem Kristall. Für immer bin ich in diesen gebunden. Mir ist es nicht möglich freizukommen. Dies war der Preis den ich gezahlt habe um dieses Land zu retten. Einen Preis den ich gerne zahlte. Doch einer der es mir auch nicht möglich macht direkt gegen diese Dämonin anzugehen. Rumina nahm ihre Hand runter und sah wieder zu allen. Ich kann nur begrenzt handeln und so schickte ich Rogna aus um Hilfe zu holen. Ich wusste von der Hüterin und ihren Freunden. Wie viele fehlgeleitete Schicksale durch diese schon gestoppt wurden. Ich habe drauf gehofft das sie stark genug wären um Astraia zu stoppen. Doch ich beging damit einen Fehler. Ich brachte ein weiteres Unheil nach Ismaelia. Weiteres Unheil?, fragte Sailin und schüttelte den Kopf. Du redest hier von Wahn. Er ist doch kein Unheil. Du hast ihn einfach eiskalt... Die Hüterin stoppte, während Rumina seufzte. Anima ist ein Teil der Dunkelheit. Schon immer. Nein, rief Sailin. Er ist das nicht mehr. Schon lange nicht mehr. Wahn war ein wunderbarer und guter Mensch. Doch du... Rumina lief an der Grünhaarigen vorbei zu den Stufen. Ich traf eine Entscheidung von der ich dachte sie wäre zum Wohle des Landes. Doch ich weiß nicht ob sie richtig war. Im Grunde habe ich Astraia damit in die Hände gespielt. Das erkenne ich nun. Die Dämonin kommt ihrem Ziel immer näher. Ich werde schwächer und somit das Siegel, welches alles davon abhält auseinander zu brechen. Was für ein Siegel?, fragte Keith verwundert. Ein Siegel was verhindert das grausame dunkle Mächte freikommen. Ihr habt sie gesehen oder? Diese dunklen Kristalle, welche sich aus dem Boden erhoben. Rumina sah kurz zu Boden dann wieder alle an. Sollte das Siegel brechen werden die Beben schlimmer. Die Kristalle breiten sich aus und formen das Land neu. Aus ihnen und den wieder geöffneten Toren würden Heerscharen Dämonen hervorkommen. Lebend doch auch wieder nicht. Finstere totbringende Kreaturen welche über das Land herfallen würden. Nichts könnte sie aufhalten. Alles und jeder wurde ihnen zum Opfer fallen und diesmal wären sie stark und zahlreich genug um die anderen Länder ebenfalls ins Unglück zu stürzen.

Wolf schüttelte den Kopf. Dann hättest du es dir früher überlegen sollen. Es kam jemand extra hier her der das Zeug dazu hatte sich Astraia entgegen zu stellen. Anima war ihr gewachsen und jetzt ist es niemand mehr der uns helfen würde. Du hast um Hilfe gerufen durch Rogna und er kam mit uns. Doch du hast ihn einfach umgebracht. Und jetzt was sollen wir denn jetzt noch tun? Was bleibt uns denn noch. EIne gebrochene Hüterin, ein Bruder der seine Schwester verloren hat, Drakoniker die erneut ihre Heimat verlieren könnten und müde Kämpfer.

Rumina sah Wolf an. Du vergisst den Krieger der seinen Bruder vermisst. Oder den Schwertkämpfer dessen angenommene Schwester fehlt. Nun sah die Frau zu Keith, dann aber seufzte sie und schüttelte den Kopf. Ich will und werde nichts rechtfertigen. Man hat uns alle in eine Falle gelockt und ich bin ebenso bereitwillig hineingetreten wie auch ihr. Rumina trat auf den Kristall zu. Ich musste fast all meine ganze Kraft darauf anwenden es überhaupt zu ermöglichen dort zu erscheinen und den Wächter der Hüterin zu stoppen. Durch das habe ich mich selbst geschwächt und Astraia noch mehr Macht zugespielt. Ich habe sogar die Verbindung zu Rogna und seinem Falken gekappt. Sein Schutzzauber an der Seite ist gebrochen. Doch dieses ganze Risiko bin ich eingegangen. Ihr habt nicht gesehen was ich sah. So etwas wie eine zweite Dunkelheit darf es nicht geben. Die Frau sah wieder zu allen. Astraia muss aufgehalten werden. Und sie kann es auch. Durch Leute wie euch, die bereit sind zu kämpfen. Wenn Astraia Erfolg hat und das Siegel bricht dann wird Ismaelia nicht das Letzte sein was zerstört wird. In ganz Goa würden sich diese Scharen ausbreiten. Alles und jeder den ihr kennt, liebt würde getötet. Die Frau seufzte. Es gibt starke Kämpfer hier. Und die Dragoniker sind sicher nicht die Einzigen die kämpfen wollen. Es gibt noch viel mehr hier in dem Land. Doch die erreichte ich nicht. Das schaff ich nicht. Die Frau sah die Hüterin an. Ich schaffte dies nur bei der Hüterin. Wollt ihr wirklich das Astraia gewinnt?

Nein das Wollen wir nicht, gab Fayt zu verstehen. Aber wie sollen wir es angehen wenn niemand ihr mehr gewachsen ist. Du hast uns die Sache nicht wirklich leicht gemacht also sag usn jetzt auch was wir tun können.