XI Fänge der Schlange Teil 2

Nein Wahn, rief Sailin nun auf, während alles um sie herum verschwamm. Bleib da. Bitte geh nicht. Sailin schaute sich um. Alles wurde einfach wieder dunkel um sie herum. Wahn bitte. Ich liebe dich. Bleib bei mir, rief sie nochmal, doch der junge Mann war nicht mehr zu sehen. Wahn!, schrie sie noch einmal weinend auf.
Hüterin, hörte Sailin leise und noch etwas entfernt als sie wieder aufwachte. Langsam öffnete sie die Augen und starrte auf die braune Tischplatte, auf welcher ihr Kopf lag. Sailin richtete sich auf. Kurz sah sie sich um. Fayt und auch Wolf waren da. Sowie der Älteste. Der Blick der jungen Frau wanderte jedoch wieder zu dem Tisch. Auf diesem lag noch immer Schattensang. Es leuchtete grünlich, doch es verblasste schon. Eine Träne tropfte auf die Hand Sailins als sie das Schwert so ansah. Er war wieder weg. Eingesperrt in diesem Schwert und für immer unerreichbar.

Es scheint also zu stimmen seufzte Fayt. Wahn agiert aus dem Schwert heraus. Du hast ihn gesehen habe ich recht. Wolf blickte Sailin besorgt an. Es musste er ihr schwer fallen, das Wahn für sie unerreichbar war. Was sollen wir nun tun fragte er besorgt.

Sailin sah zu Fayt hoch. Die beiden Männer standen direkt neben ihr. Langsam nickte sie und wand ihren Blick wieder zu dem Schwert. Er ist fort und wird nie wiederkommen. Sailin stand nun auf und griff nach dem Schwert. Schattensang hat seine Seele und wird sie nicht freigeben. Er ist nun einmal an diese Klinge gebunden. Vorsichtig hob sie die Klinge vom Tisch und betrachtete sie. Dann sah sie wieder zu Fayt und Wolf. Wahn kontrolliert das Schwert und hilft soweit es ihm möglich ist. Unsere Aufgabe ist es Astraia aufzuhalten. Egal wie. Er sagt Schattensang ist mein bis ich es nicht mehr brauch. Irgendwie bekam sie ein komisches Gefühl dabei. Wahn war da aber auch irgendwie nicht. Wenn sie es schaffen sollten Astraia zu besiegen was war dann? Würde seine Seele dann ganz verschwinden?

Dann sollten wir seine letzte Hilfe nutzen und ihn nicht entäuschen meinte Fayt. Stellen wir Astraias und vernichten sie endgültig. Auch wenn ich nicht weiß wie. Wolf gab neben Fayt ein en schmerzverzerrten Laut von sich und lies sich auf einen Stuhl neider. Mit seinen Händen rieb er sich über das Bein.

Sailin sah Wolf etwas betrübt an. Ihr Blick wanderte zu dem Bein. Es war das Verletzte. Die junge Frau hatte wie auch Fayt keine Ahnung wie sie Astraia besiegen sollten. War es überhaupt möglich? Sie wusste es nicht. Wahn und die Kinder waren neben ihren Freunden alles was ihr so viel bedeutete. Wie es um die Kinder stand konnte hier keiner sagen. Und Wahn? Er war weg. Für immer gefangen in dem Schwert. Doch obwohl ihm dieses Schicksal nun blühte gab er nicht auf. Mit seiner letzten Kraft wollte er ihnen helfen. Noch immer hatte er Hoffnung.
Sailin lief etwas zu Wolf und ging vor ihm in die Knie. Schattensang legte sie neben sich auf den Boden. Vorsichtig und darauf bedacht Wolf nicht noch mehr weh zu tun legte Sailin ihre Hände auf das Bein. Ich möchte und will ihn nicht enttäuschen, sagte sie und atmete tief ein. Er zählt auf uns. Auf uns alle. Ein helles Leuchten bildete sich um die Hände der jungen Frau. Es strahlte eine angenehme Wärme aus.

Wolf legte den Kopf schief. Sailins Berührung fühlte sich gut an. Behaglich und warm. So würde man es sich bei einer Hüterin vorstellen. Sie linderte mit ihrer Magie seinen Schmerz. Wolf betrachtete das Ereigniss aufmerksam, dann zuckte er mit den Schultern. Gut wir geben nciht auf aber wir brauchen einen Plan.

Sailin sah zu Wolf hoch. Ja. Doch vor allem brauchen wir Hilfe. Nur wir können sicher nicht fiel ausrichten. Wahn erwähnte etwas in unserem Gespräch was uns vielleicht helfen könnte. Die Dragoniker. Hier in Ismaelia ist ihre Heimat. Ich bin mir sicher wenn wir ihnen alles schildern werden sie uns helfen. Wenn sie nicht sogar schon etwas wissen. Die junge Frau wand ihren Blick wieder dem Bein zu. Dann nahm sie die Hände weg nachdem das Leuchten aufgehört hatte. Besser?, fragte sie daraufhin einfach.

Besser antwortete Wolf. Danke dir. Das tut richtig gut. Er lächelte etwas. Fayt lief mit verschränkten Armen im Zimmer auf und ab. Nun Astraia ist ohnehin ihr Feind. Ich glaube kaum das sie uns ihre Hilfe verweigern würden. Wir sollten bald aufbrechen. Das ist wohl der einzigste Plan den wir haben. Alleine werden wir sie nicht stellen können. Die frage ist nur was ist mit Keith.

Sailin sah Fayt an, dann nahm sie das Schwert in die Hände und richtete sich auf. Nach einem weiteren Blick auf die Männer wand sich die junge Frau der Tür zu. Kaum das Gebäude verlassen war ihr Ziel das Haus in welchem Keith lag. Auf halben Weg jedoch blieb sie stehen. Shaitan stand wieder auf der Wiese und grasste etwas. Die Hüterin drehte sich nun zur Seite und lief zu dem Hengst. Vor ihm bleib sie stehen. Shaitan, sagte die junge Frau und strich dem Tier über den Hals, während sie mit der anderen Hand die Klinge hielt. Im Moment war sie wie immer etwas schwer für sie. Kannst du etwas ganz wichtiges für mich machen? Die junge Frau wand sich dem Rücken des Pferdes zu. Noch immer hing dort die Schnalle dran an welcher Wahn Schattensang immer befestigte. Sailin öffnete sie nun und steckte die Klinge hinein. Dann strich sie Shaitan wieder über den Hals. Pass bitte darauf auf, während ich Keith helfe. Würdest du das für mich tun? Ich weiß bei dir ist es sicher.

Der Hengst hob nun seinen Kopf und senkte ihn wieder. Dies wiederholte er mehmels als wolle er nicken. Dann sah er zu seiner Seite direkt auf das Schwert. Er schien zu wissen was es damit auf sich hatte.

Danke, sagte Sailin, strich ihm nocheinmal über den Hals und wand sich um. Ihr nächstes Ziel war das Gebäude in welchem Keith lag. Betrübt schaute die Hüterin zu dem Mann als sie ihn dort auf dem Bett liegen sah. Sein Oberkörper war nicht bedeckt so das man den dicken Verband sehen konnte. Langsam lief Sailin zu ihm und setzte sich auf die Bettkante. Nachdem sie ihn kurz gemustert hatte legte die junge Frau ihre Hände auf die Brust des Mannes. Nach kurzer Zeit schon leuchteten ihre Hände auf.
So sass die Hüterin eine ganze Weile da. Wolf und auch Fayt befanden sich ebenfalls in dem Raum und sahen zu. Nun müssen wir warten bis er aufwacht, sagte Sailin schließlich und nahm die Hände runter. Dann sah sie zu den beiden Männern. Ihren Kopf legte sie schief. Was ist eigentlich mit Rogna?

Er ist immer noch in dem selben Haus wo die Wolfmenschen ihn festhalten. Wach geworden ist er noch nicht. Wer weiß schon ob diese Magie immer noch auf ihm liegt. Fayt zuckte mit den Schultern. Schätze das wir es bald wissen werden

Sailin nickte und wand sich wieder Keith zu. Sie war besorgt und auch durcheinander. Wahn seine Seele war in dem Schwert. Der Mann den sie so sehr liebte war da aber unerreichbar. Es schmerzte sie das zu wissen. Ein wenig tröstete es die Hüterin zu wissen das er half. Dafür war sie ihm dankbar, doch zurückbringen würde es ihn nicht. Es war wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit bis Wahn seine Seele von Schattensang ganz aufgenommen wurde und nichts mehr von ihm da war.
Sailin sah zum Fenster. Egal wie doch sie würden Astraia stoppen müssen. Mit allen Mittel. Wahn und Schattensang würden dafür wohl eine große Hilfe sein. Die Hüterin hoffte das es bei den Dragonikern auch so wäre. Ein Problem gab es da jedoch noch und es viel der Hüterin gerade wieder ein. Wir wissen nicht wo sie sind, meinte Sailin und stand auf. Die Dragoniker meine ich. Porto Drako ist zerstört. Die junge Frau sah sich um. Etwas weiter hinten stand ein leeres Bett. In dem Moment wünschte sich Sailin sich etwas hinlegen zu können. War sie doch ziemlich müde. Vielleicht weiß der Älteste etwas, fing sie an, brach aber ab als jemand in das Zimmer kam. Es war Rakshar. Euer kleiner Freund ist wach, meinte der Wolfsmensch. Sailin wand sich um und sah ihn an. Er scheint er selbst zu sein. Jedenfalls ist er ziemlich verwirrt in dem Haus gefangen gehalten zu werden. Er fragt nach euch.

Fayt nickte Rakshar zu. Dann lies er sich von dem Wolfmenschen zu Rogna führen. In dem Haus angekommen sah er das Rogna tatsächlich wach war. Noch immer trug der junge Fesseln. Du hast ganz schönen mist gebaut seufzte Fayt und sah ihn fast schon wehleidig an. So wie es ausieht hast du unter Kontrolle Astraias gestanden udn du wolltest Schattensang stehlen.  

Wolf saß auf einen Stuhl im Zimmer und wirkte nachdenklich. Nun die Drakoniker sind hier doch sehr bekannt denke ich. Man dürfte sie doch finden können.

Rogna sass am Boden in einer der Ecken des Zimmers und starrte Fayt ungläubig an. Ach Quatsch erzähl doch nicht, fing er an und bewegte etwas die Hände. Sie waren mit einem dicken Seil zusammengebunden. Genau wie seine Beine. Ich hab doch gesagt ich finde dieses Ding unheimlich. Das würd ich nie im Leben anfassen. Rognas Blick blieb auf Fayt. Dieser sah ihn weiterhin so merkwürdig an. Astraia?, fragte der Junge und schüttelte den Kopf. Ich kann mich nicht an soetwas erinnern. Ich hab doch nur geschlafen oder nicht?

Sailin setzte sich zu Wolf auf einen anderen Stuhl. Ich denke schon, sagte sie und seufzte. Leiana sagte mal etwas vom Norden. Da fällt mir aber gerade etwas anderes ein was es uns vielleicht doch erschweren könnte sie zu finden. Astraia ist dafür verantwortlich das Porto Drako vernichtet wurde. Ich hoffe sie hat nicht dasselbe mit ihrer neuen Heimat vor.