IX Zeitenchaos

Sie ritten eine Weile durch den Wald der sich etwas weiter von Vallendor erstreckte. Bisher gab es jedoch keine Spur von der Hüterin und ihren Wächter. Auch Jack machte sich Sorgen. Immer wieder sah er sich um doch finden konnte er nichts. Schließlich erreichten sie ein Dorf das etwas hinter dem Wald lag. Sailin begann sofort die Bewohner nach der Hüterin und dem Wächter zu befragen doch niemand von ihnen hatte die beiden gesehen. Bis zum Abend blieb ihre Suche erfolglos so das sie sich schließlich in einen Wirtshaus niederließen um zu übernachten.

Gleich am nächsten Morgen fragte Sailin noch einmal ein paar Händler ob sie die Hüterin gesehen hatten, doch auch über die Nacht hinweg war diese mit ihrem Wächter nicht in das Dorf gekommen. Während es anfing zu regnen sattelte die junge Frau das Pferd und wartete auf Jack. Gleich nachdem der junge Mann mit etwas Proviant angekommen war, machten sich die Beiden gleich weiter. Denn ganzen Tag suchten sie in der näheren Umgebung und anliegenden Dörfern nach der Hüterin und ihrem Wächter. Doch keine Spur. Da der Regen kurz vor Abend zu stark wurde hielten Sailin und Jack in einem weiteren Dorf und betraten das Wirtshaus. Der junge Mann kümmerte sich um das Zimmer und Sailin verließ das Gebäude noch einmal kurz. Die wenigen Menschen auf der Strasse fragte sie ob die Hüterin durchgekommen war, doch auch hier war nichts. Als sie eine Bewegung in einer Gasse sah legte die junge Frau den Kopf schief, doch als sie nachsah war nichts zu sehen. So lief Sailin wieder zurück zum Wirtshaus und trocknete sich erst einmal ab.
Als der nächste morgen anbrach wussten die Beiden nicht wirklich wo sie noch suchen sollten. Sailin entschied sich da nun die Sonne ein wenig rauskam die Händler zu fragen. Meistens waren diese länger unterwegs und hatten vielleicht etwas gehört. Jack schloss sich ihr an. gemeinsam würde es schneller gehen. Auf dem kleinen Markt des Dorfes trennten sie sich. Sailin fragte mehrere Händler und auch noch ein paar Bewohner, doch immer noch wusste niemand etwas. Langsam wurde die Sorge immer größer und Sailin überlegte ob sie nicht vielleicht nach Sanctaris reisen sollten. Vielleicht waren sie ja bereits dort oder Flamir wusste Rat. Gerade als die junge Frau zu Jack laufen wollte winkte ihr jemand zu. Du suchst nach der Hüterin?, fragte die männliche Stimme. Sailin nickte nur knapp und trat zu dem Mann an die Gasse. Haben sie die Beiden gesehen? Der Mann lief an der jungen Frau vorbei und schaute kurz zu dem markt, dann drehte er sich zu der jungen Frau um und nickte. Ja das habe ich. Er hob seinen Arm. Doch anstatt auf etwas zu zeigen ließ er eine Magie los. Sailin wurde von einer Druckwelle getroffen und fiel in die Gasse. Keuchend richtete sie sich etwas auf und rutschte nach hinten. Der Mann kam ihr hinterher und zog ein längeres Schwert. Die Beiden dürften nicht mehr lange dein Problem sein., knurrte der Fremde und schlug mit der Klinge zu. Sailin konnte mit einer Rolle zur Seite ausweichen. Vor ihr war nun jedoch die Wand und so konnte sie nun nirgends hin. Der Mann baute sich vor ihr auf. Er hob das Schwert um zuzuschlagen. Was? Warum?, rief Sailin auf. Ich hab doch nichts...Die junge Frau schrie auf.

Nebel bildete sich plötzlich in der Gasse. Hinter dem Mann wurde er dichter. Plötzlich kam eine Klaue aus diesen und packte Sailins Angreifer um ihn in die Nebelwand zu ziehen. EIn brüllen folgte und ein kurzes Knacken. Kurz drauf fiel der Mann leblos zu Boden und im Nebel erschien nun der Nebeldämon. Er stand auf allen vieren und sein dämonischer Schwanz peitschte auf den Boden. Er drehte sich herum und knurrte bedrohlich als ein weiterer Schatten aus der Gasse huschte. Dann wurde es ruhig.

Sailin starrte auf den leblosen Körper des Angreifers. Die junge Frau zitterte am ganzen Leib und sah schließlich zu dem Dämon. Er hatte sie gerettet. Warum? Ich hab doch nichts getan, murmelte sie und sah nochmals auf den Toten. Wieso hast du mir geholfen?, fragte Sailin nach einer kleinen Weile. Ich dachte du wärst weg.

Der Dämon richtete sich auf udn ging etwas vom EIngang er Gasse weg. Dabei zog er sich ein wenig in die Schatten zurück. Ich gab dir ein längeres Leben. Warum sollte ich dich nun sterben lassen. Um deine zweite Frage zu beantworten. Es hat ohnehin keinen SInn mehr. Vieleicht ist es besser ich bleibe wo ich bin. So kann nicht noch mehr zu Grunde gehen. Der Rat wird mir ohnehin nicht helfen. Deswegen habe ich nciht mehr geantwortet.

Sailin richtete sich auf und sah den Dämon an. Langsam legte sie ihren Kopf schief und betrachtete ihn. Du hast dich nicht gemeldet weil du meinst es ist besser wenn es so bleibt wie es ist? Die junge Frau wirkte verwirrt. Schließlich seufzte sie. Ich werd echt nicht schlau aus dir. Was soll ich denn glauben? Das was Flamir sagt oder du? Ihr war fest davon überzeugt dir zu helfen. Alles zu tun um dich aus dem Nebelreich zu holen. Doch dann redete Flamir so auf mich ein und du hast geschwiegen. Sailin sah den Dämon weiter an. Ich danke dir für deine Hilfe, doch was ist jetzt? Nun bin ich ehrlich gesagt noch verwirrter.

Ich weiß nicht wie es weiter geht gestand der Dämon mit etwas gesenkten Kopf. Eigendlich dürfte ich nicht einmal hier sein. Für dich gilt nun einfach: Suche den Wächter um ein schlimmes unheil zu verhindern. Wenn die Hüterin stirbt wird er verflucht. Das darf nicht geschehen. Das Volk würde die Hoffnung verlieren. Der Wächter hat sich hinter dem Wald in den Höhlen versteckt etwas weiter weg von hier. Er wandte sich etwas ab Finde deinen Weg Sailin. Wohin er dich auch führen mag. Ich habe nur wieder versagt. Vieleicht ist meine zeit auch einfach vorbei und es ist die Strafe für meine Fehler. Letzten endes konnte ich meine Hüterin nie wirklich beschützen. Der Dämon verschwand im Nebel.

Warte, rief Sailin und machte einen Schritt nach vorne. Was meinst du damit das du deine Hüterin nicht schützen konntest? Die junge Frau schaute auf den Nebel, doch dieser verschwand nur und keine Antwort kam zurück. Sailin blieb nun noch verwirrter zurück. Dieser angeblich böse Dämon war ein Wächter? Gib nicht auf, murmelte die junge Frau leise. Bitte gibt dich nicht auf. Sailin stand noch eine Weile da und starrte auf den leeren Fleck, dann aber schaute sie auf und lief aus der Gasse. Auf dem Markt sah sie etwas weiter hinten Jack stehen so dass sie sofort zu ihm rannte. Jack er ist hier. Hier in der Nähe in dem Wald bei den Höhlen. Wir müssen sofort zu ihm, ich glaube er hat ziemlichen Mist gebaut.

Jack seufzte. Schon wieder musste er auf das Pferd stiegen. Ich glaube ich sollte reitunterricht nehmen. Kam es von ihm. Also los suchen wir den Wächter. Kurz fragte er sich woher Sailin nun wieder wusste wo sie suchen mussten. Dann schüttelte er jedoch den Kopf. In letzter Zeit kam dies ständig vor.

Sailin versuchte etwas zu lächeln, doch dann nickte sie nur. Zusammen mit Jack machte sich die junge Frau gleich auf den Weg. Wieder sass der Mann hinter ihr und hielt sich fest. Einige Stunden vergingen bis die zwei den Wald erreichten. Da dieser ziemlich zugewachsen war mussten sie das Pferd zurücklassen und zu Fuß weiter. Als die Nacht hereinbrach schlugen Sailin und Jack ein Lager auf. Während der junge Mann die erste Wache übernahm legte sich Sailin hin und versuchte zu schlafen. Wieder hatte sie merkwürdig wirre Träume. Irgendwie konnte sie mit den Leuten in diesen nichts anfangen, aber irgendwie kamen sie ihr schon bekannt vor.
Gleich am nächsten Morgen liefen die zwei weiter. Hier irgendwo sollten diese Höhlen doch sein, murmelte die junge Frau und seufzte. Ich hoffe es zumindest.

Von Hunger geplagt streifte ein junger Mann mit einer eisernen Maske an den nahegelegenen Felsen vorbei. DIese verhinderte das er etwas essbares zu sich nehmen konnte. Eine Bürde der Wäxchter. Stets an die Magie der Hüterin gebunden um so zu überleben. Er hatte versucht die Maske zu entfernen doch es half nichts. Entweder würde er unter diesem Ding elendlich verhungern oder aber die Männer aus Sanctaris fanden ihn udn brachten ihn zu seiner Hinrichtung für seine Verfehlung udn für das was er war. EIn Dämon. Der Wächter lehnte sich an einen der Felsen und sank an diesen zu Boden. Sein Blick war einfach in Richtung Wald gerichtet.

Sailin kämpfte sich weiter mit Jack durch das Unterholz des Waldes. An einigen Stellen der Arme war sie etwas von den Dornen mancher Sträucher zerstochen. Die junge Frau kratzte sich an einem dieser Stiche und schaute sich um. Geradeaus und rechts von ihnen sah die Weißhaarige weiterhin nur Gestrüpp. Links allerdings tat sich der Wald etwas auf. Vielleicht finden wir dort was, meinte Sailin und lief in die Richtung. Kaum aus dem Unterholz gestolpert sah die junge Frau mehrere Felsen vor sich aufragen. Gott sei dank da bist du ja, rief sie auf als sie den Wächter an der Wand des Gesteins sitzen sah. Sofort lief sie zu ihm. Mensch wir haben dich überall gesucht.

Und wozu? meinte er der junge Mann und schüttelte den Kopf. Wir kennen uns doch nicht mal richtig. Was wollt ihr also von mir. Scheint ja weit gereist zu sein um mich zu finden.

Sailin seufzte und ging neben dem Mann in die Knie. Wir kannten uns auch noch nicht richtig als du uns das erste Mal das Leben gerettet hast. Schon vergessen das Flamir dir und Sashira angeordnet hat auf mich ein Auge zu werfen? Ausserdem ist es nicht nett uns einfach so zurückzulassen. Die junge Frau schaute etwas besorgt auf den notdürftigen Verband welcher um den Oberschenkel des Mannes gebunden worden war. Wir wollten sehen wie es dir und Sashira geht. Jack und ich sind schließlich nicht blind. Keith hat dich in eine Falle gelockt und du musstet etwas offenbaren was nicht sein sollte. Ausserdem haben wir uns Sorgen gemacht.

Mir gehts gut murrte der Wächter. Was mit Sashira ist keine Ahnung. Ich hab die schnautze voll davon immer auf sie aufpassen zu müssen. Vermutlich ist sie jetzt im Dorf und heult sich die Augen aus. Jack sah den Mann etwas irritiert an. Ich dachte du bist ihr beschützer. Warum sonst bist du Wächter geworden. Sein Gegenüber schnaubte verächtlich. Ich habe nicht darum gebeten.