Das dunkle Blut Teil 2

Wahn blieb den ganzen Tag und die Nacht bei Sailin. Sie versuchte so wenig wie möglich nachzudenken. Lieber genoss sie etwas die Zweisamkeit mit ihm, auch wenn diese eher gedrückt war. Beide wussten im Moment nicht wie es weitergehen sollte. Doch entschieden sie sich zum Tempel zu gehen. Sailin tat sich damit etwas schwer. Nachdem was am Vortag geschehen war hatte sie ein flaues gefühl im Magen. Noch immer wusste sie nicht was jetzt eigentlich geschehen sollte. Hatte sie doch sogar schon darüber nachgedacht als Hüterin zurückzutreten. Sie fühlte sich einfach nicht mehr in der Lage dafür. Und dann hatte sie in ihrem Ausbruch gestern auch noch ihre Freunde indirekt mit hineingezogen. Das hatte sie eigentlich nicht gewollt.
Wahn und Sailin standen gerade vor dem Saal und wollten eintreten als sich die Tür von ihnen öffnete und Aldor genau vor ihnen stand. Oh Verzeihung, meinte dieser kurz und schaute die beiden an.

Plötzlich prallte Wahn ruckartig zurück und starrte Aldor mit gweiteten Augen an. Nun konnte er auch einfach nicht verhindern das er leicht anfing zu zittern. Bilder kamen in ihm hoch und er spürte beinahe erneut den Schmerz welcher ihm vor einiger Zeit im Klauenturm zurgefügt worden war. Wahn trat noch ein paar Schritte zurück.

Als Aldor Wahns Reaktion sah machte der Mann vorsichtshalber auch einige Schritte zurück. Er sah den jungen Mann wehleidig an. Es tut mir Leid Wahn. Das sollte eigentlich noch nicht passieren. Sailin drehte sich zu Wahn um. Sie wusste was im Klauenturm geschehen war und das er nun auch noch auf Aldor traf war nicht sonderlich gut. Er wird dir nichts tun Wahn, sagte sie sanft. Aldor schüttelte den Kopf. Ist okay Sailin. Ich kanns ihm nicht verübeln und seine Reaktion ist verständlich. Der Mann sah zu Wahn. Es tut mir Leid Wahn. Das was ich dir antat ist nicht zu entschuldigen.

Wahn maß den Mann nachdenklich. Er fragte sich was er hier wollte. Warum er bei den anderen war. Sailin sagte er würde ihm nichts tun aber sie war ja auch nciht dabei als all das geschehen war. Denoch schien dieser Aldor es ernst zu meinen.
Seine Art wirkte nicht bedrohlich. Wahn zog es jedoch vor ihn nciht zu nah heran zulassen doch er würde sich anhören was der Mann zu sagen hatte. Nun kam der schwarzhaarige etwas näher udn stellte sich neben Sailin. Er lies ihn dabei jedoch nicht aus den Augen. Ganz automatisch führte er die Hand nun zur Brust und legte sie auf die Stelle.

Aldor folgte mit seinem Blick Wahns Handbewegung. Der Mann sah betroffen aus. Es tut mir wirklich Leid. Was ich getan habe kann ich wahrscheinlich nicht wieder gut machen. Aber ich hatte leider keine andere Wahl. Wenn Sato nicht Reynna als Druckmittel gehabt hätte wäre es nie dazugekommen. Konnte ich doch einfach nicht zulassen das er meiner Tochter etwas antut. Nicht nachdem ich sie wieder hatte. Ich will mich nicht rausreden. Möchte ich nur das du verstehst, warum ich dies tat. Wenn es möglich wäre würde ich es gerne ungeschehen machen, aber das geht leider nicht. Wahn, ich weiß du hast Angst vor mir und das verstehe ich. Doch ich muss irgendwann mal diese Platten anschaun. Ich möchte dir kein weiteres Leid antun, doch muss ich wissen ob damit alles in Ordnung ist und ob es sogar vielleicht möglich wäre sie wieder zu entfernen.

Wahn schüttelte einfach ohne weiter zu überlegen den Kopf. Er wollte nicht das irgendwer sich noch einmal daran zu schaffen machte. Auf die Ausage hin Aldor sei Reynnas Tochter schluckte er kurz. Nun kam ihm auch in den Sinn was er versucht hatte der Tochter dieses Mannes anzutun. Er senkte den Kopf.

Aldor nickte. Ich kann dich verstehen Wahn. Nach all dem was war. Doch irgendwann muss ich mir das anschaun. Was Sailin letztens tat war nur oberflächlich nachsehen. Sie kennt sich damit nicht aus. Ich will nur nicht das sich unter den Schutzplatten vielleicht etwas entzündet und das dann Probleme macht. Sailin sah betroffen hin und her. Wahn, es muss sicher irgendwann mal gemacht werden. Und wenn du möchtest bin ich die ganze Zeit dann bei dir. Ich lass dich das nicht alleine durchstehen. Nie mehr.

Wahn sah zwischen Sailin und Aldor hin und her. Nach einer ganzen Weile nickte er schließlich. Kam er ohnehin nicht drum herum und er musste sich auch gestehen das dieser Mann recht hatte. Es konnte nur shclimemr werden wenn nichts dagegen getan wurde. Er sah wehleidig zu Sailin.

Aldor nickte und wirkte erleichtert. Sailin sah Wahn an und lächelte. Sie umarmte ihn einfach kurz. Keine Sorge. Ich bin wirklich die ganze Zeit da. Aldor schaute die beiden an. Am besten wir machen es jetzt sofort. Dann hast du es gleich hinter dir. Ich werde vorsichtig sein und mich beeilen Wahn. So gut wie ich es kann.

Sailin brachte Wahn in ein Zimmer und bat ihn sich auf das Bett zu legen. Als sie mit einer Betäubung kam schüttelte er den Kopf. Er wollte nicht betäubt werden. Nicht jetzt. Als Aldor sich vorbereitete schluckte er etwas. Das Zittern konnte er ebenfalls nicht vermeiden gab sich aber mühe nicht einfach aufzuspringen udn abzuhauen.

Sailin stellte sich zu Wahn ans Kopfende und strich ihm über die Stirn. Als Aldor kam und den Schraubenzieher in der Hand hielt, beugte sich die junge Frau kurz runter und küsste Wahn auf die Wange. Keine Sorge, meinte sie. Aldor nickte. Das dürfte nur etwas unangenehm werden. Der Mann sah das Wahn etwas zitterte. Ich beeil mich, meinte er und fing an die Schrauben der Schutzplatten zu lösen. Der Mann fing mit Wahns Bein an. Dann arbeitete er sich zu dem Arm vor und schließlich löste er die Platten an Wahns Brust. Nach mehreren prüfenden Blicken stellte der Mann fest das einige Stellen leicht entzündet waren. Vorsichtig kümmerte sich Aldor um diese Stellen. Nachdem er dies getan hatte untersuchte Reynnas Vater Wahn von innen. Dafür benutzte er eine bestimmte Magie. Kaum war er fertig nickte der Mann. Er ließ Wahn einen Moment um sich wieder etwas zu beruhigen da dieser doch etwas sehr zitterte. Danach befestigte Aldor wieder die Schutzplatten.
Kaum war er fertig entfernte sich der Mann von dem Bett und setzt sich etwas entfernt auf einen Stuhl. Sailin, welche die ganze Zeit bei Wahn gestanden und ihm über den Kopf gestrichen hatte, lächelte erleichtert. War es sehr schlimm?, fragte sie den jungen Mann, welcher sich nun aufrichtete.

Wahn richtete sich etwas im Bett auf und rutschte nach hinten um sich an die Wand zu lehnen. Dann schüttelte er den Kopf wenn auch zögerlich. Missmutig packte er mit der rechten seine Linke als wolle er sie ruhig halten da sie zu sehr zitterte. Dann sah er zu Aldor. Wollte er nun doch wissen wie die Sache stand.

Sailin setzte sich zu Wahn auf das Bett und legte ihre rechte Hand auf seine Beiden. Dann sah auch sie zu Aldor. Der Mann atmete ersteinmal tief ein. Bis auf die wenigen Entzündungen sieht soweit alles in Ordnung aus. Um die Entzündungen habe ich mich gekümmert, sie dürften bald verschwinden. Die Platten wurden mit Schrauben an deinen Knochen befestigt. Das sieht soweit gut aus, wenn man es so sagen möchte. Es ist wenigstens keiner gebrochen. Ausserdem wurden die Platten mit einigen Nerven verbunden und sind mit deinem Körper verwachsen. In der nächsten Zeit wird es wohl nicht möglich sein diese ganzen Platten zu entfernen. Du bist dafür eh noch nicht fit genug und so etwas wäre ein schwieriger Eingriff. Das wäre in deiner jetzigen Verfassung eh nicht möglich.

Wahn gab einen abfälligen Laut von sich. Solange diese Dinger an den Nerven hängen ist es so oder so fatal wenn etwas schief geht. Da spielt der Zustand wohl nur eine geringe Rolle. Macht mir doch nichts vor. Ich kenne die Imperialen gut genug. Selbst in einen besseren Zustand würde es nicht so einfach zu bewerkstelligen sein. Aber was solls. Damit muss ich leben. Das musste ich schon immer. Wahn zog sein Bein an und starrte auf das Metal darum.
Und fals ihr nun denk ich tu mir gerade selbst Leid. Nein so ist das nicht. Ich habe mir das wohl einfach verdient. Er sah kurz zu Sailin. Ich habe scheiße gebaut und nun muss ich mit den Konzequenzen einfach leben.

Sailin stand auf und stellte sich genau vor Wahn an das Bett. Ja du hast Mist gebaut. Aber das war nicht dein Fehler Wahn. Du hast uns beschützen wollen und die Verderbnis in dich aufgenommen. Du hast all das durchleiden müssen weil du dich für uns geopfert hast. Eigentlich hättest du sterben müssen als der Kampf im Tempel war. Doch du hast überlebt. Schwer verletzt. Du hast schon genug gelitten und gebüßt für das was die Verderbnis dir angetan hat. Sailin hob ihren Arm und zeigte mit dem Finger auf die Platten an Wahns linkem Bein. Egal was in der Vergangenheit passiert ist, das da hat niemand verdient. Weder du noch Reynna. Ihr beide seid einfach nur Dinge für das Imperium und das darf einfach nicht sein. Also rede dir nicht ein das du es verdient hättest. Denn das ist nicht wahr. In Sailins Augen sammelten sich die Tränen. Du hast das nicht verdient.
Aldor sah betroffen zu Wahn. Der junge Mann redete wieder. Ja du hast Recht. Es wird nicht einfach sein das Zeug wieder zu entfernen. Aber es ist nicht unmöglich Wahn. Und das zählt doch oder? Ein Risiko ist immer dabei das ist klar.