Der schwarze Engel

Wahn, rief Sailin. Die junge Frau sprang auf und lief aus dem Zimmer. Sofort eilte sie die Stufen herunter. Kaum unten erblickte sie die offene Tür, welche nach draussen auf die Strasse führte. Nein, keuchte sie und lief raus. Sofort kam Angst in der jungen Frau hoch während sie auf der Strasse hin und her sah. Wahn, schrie sie einen Moment später, doch der Junge war weg. Ohne weiter groß zu überlegen lief die junge Frau los. Sie musste ihn wiederfinden.

Wahn rannte wieder einmal durch die Gassen. Er hielt sich im Schatten der Häuser auf. Auch er wusste das das Licht ihm schadete. Warum allerdings nicht. Anderen Kindern schien es nicht so zu ergehen wie ihm in der Beziehung. Schließlich erreichte Wahn eine Nische in der Wand in welcher er sich nun einfach hinsetzte und die Knie anzog.

Während Sailin panisch durch die Stadt hetzte auf der Suche nach Wahn tauchte jemand vor der kleine Nische auf in welcher der Junge hockte. Eine Wache Sanctaris packte nun einfach den Arm des Jungen und zog ihn auf die Beine. Was haben wir denn da? Den kleinne Scherzkeks von letztens?, fragte er.

Aua kam es von Wahn. Du tust mir weh protestierte der Junge. Er versuchte sich loszureißen. Doch die Wache hielt ihn eisern fest. Wir haben doch nur gespielt. Mehr nicht.

Ach gespielt nennt man das?, fragte der Mann, dann aber schüttelte er den Kopf. Los kommt mit, kam es dann aber rau von ihm und er zog Wahn einfach mit in eine Gasse. Die Wache schleifte den Jungen einige Zeit hinter sich her, dann betrat er einfach ein Gebäude aus einem Hinterhof aus. Es war ziemlich leer, jedenfalls in dem Flur und dem einen Raum durch welchen die Wache den Jungen schleifte. Dann aber folgte ein Raum indem mehrere Männer versammelt waren. Sie standen in dem Zimmer und schauten nun auf. Etwas weiter hinten sass eine weitere Person. Diese hatte etwas dunklere mittellange Haare. Seine braunen Augen blickten nun zu der Wache und dem Kind. Was ist das denn für eine widerliche Missgeburt?, fragte der Mann der unter dem Namen Seth Karvington bekannt war. Wie kommt den so ein Ding wie du in diese Stadt?

Ich bin kein Ding knurrte Wahn fast schon und fletschte seine doch noch kleinen Fänge. Lasst mich gehen. Als die Wache ihn erneut packen wollte verbiss sich der kleine in der Hand des Mannes.

Der Mann knurrte auf und schlug Wahn einfach mit der flachen Hand eine runter. Der Männer um sie herum lachten auf. Und ob du ein Ding bist, kam es von Seth. Der Mann richtete sich auf und trat nun etwas näher. So einen Fang hatten wir hier ja noch nie. Was machen wir nur mit dir? Der Mann schien zu überlegen. Wie wäre es erst einmal mit einer Strafe dafür das du diese hart arbeitenden Männer der Wache verarschen tust?

Ihr könnt mich mal mit euren Strafen knurrte der junge und schlug nun einfach aus. Mit den kleinen Krallen an seiner linken erwischte er auch den Mann hinter sich. Als dieser den jungen Packte und festhielt begehrt dieser auf. Lasst mich los rief er wütend und strampelte mit den Beinen.

Während Wahn strampelte zog Seth plötzlich ein Messer. Mit diesem schnitt er nun einfach das Shirt des Jungen kaputt und riss den Rest von dessen Leib. Auch die Hose des Kindes folgte kurz darauf. Völlig nackt hing der Kleine im Griff des Mannes. Die Hände hatte er an die Arme des Kindes gelegt. Seth legte den Kopf schief als er die Narbe auf der Brust des Jungen sah. Und auch das merkwürdige Zeichen an dem rechten Arm des Schwarzhaarigen lies ihn sichtlich stutzen. Was ebenfalls merkwürdig war waren die schwarzen Flügel am Rücken des Jungen. Wieso trägst du das?, fragte der Mann und deutete auf das Zeichen am Arm. Und was hast du da gemacht? Nun zeigte er auf die Narbe.

Wahn blickte an sich herunter. Ihm war nicht wohl bei alledem. Ich.fing er an. ich weiß nicht woher die Narbe ist behauptete er wahrheitsgemäß. Und ich weiß auch nichts über das Teil an meinen Arm. Sailin hat es mir nicht gesagt .

Seth hob nun eine Augenbraue, dann deutete er auf die schwarzen Flügel. Warum hast du diese da? Konnte dir das diese Sailin auch nicht sagen? Wer ist sie? Deine Mutter? Wie ist dein Name Junge?

Mein Name ist Wahn antwortet der schwarzhaarige. Kurz zappelte er in den Armen der Wache erschlaffte aber gleich wieder. Ich will nach Hause. Dem jungen taten die Flügel weh welche durch den Druck der Wache stark gequetscht wurden. Ich habe die Flügel schon immer. Aber sie fliegen nicht

Wahn?, fragte Seth nun nochmal nach, dann packte er das Kinn des Jungen und zwang ihn so ihn anzusehen. Wie ist das möglich? Du bist tot. Wie kannst du hier sein und das als Kind? Was hast du getan?

Der junge wurde unruhig. Seine Augen wirkten nun etwas gläsern doch er begann nicht zu weinen. Furcht war in ihnen zu erkennen. Ich war doch und bin doch die ganze Zeit ein Kind. Wie soll ich tot gewesen sein. Ich bin doch hier. Ich verstehe das nicht.

Wie amüsant, grinste Seth. Du weißt es nicht? Der Mann ließ das Kinn des Kindes los und überlegte. Nun wir könnten dich ein wenig ausquetschen um zu sehen ob die die Wahrheit sagst, aber ich finde etwas anderes im Moment lustiger. Der Mann nickte. In das Zimmer mit ihm. Die Wache, welche Wahn festhielt drehte sich um und verließ den Raum. Es ging runter in den Keller. Dort öffnete ein anderer Mann eine Tür. Diese führte in ein dunkles Zimmer. Wahn wurde so nackt wie er war nun einfach in den finsteren Raum geworfen. Die Tür fiel scheppernd ins Schloss.