Der schwarze Engel

Versteht ihr Arax denn nicht? fragte der junge nun etwas irritiert. Fenrir ist ein Wolf kam es schließlich zur Antwort. Die Menschen mögen wohl keine Wölfe. Ich kann ihn dir sicher mal zeigen.

Wirklich?, fragte Leiana. Die junge Frau schaute das Kind an. Wie wär es wenn wir erst einmal zu Sailin gehen und sie deinen Flügel anschaut. Danach kannst du uns ja deinen Freund vorstellen. Wie klingt das? Die Dragonikerin blickte kurz zu Llael. Ihm schien das Ganze auch etwas komisch vorzukommen. Kennt Sailin denn deine beiden Freunde?, fragte der Mann vorsichtig nach.

Wahn schüttelte den Kopf. Nein tut sie nicht. Tut keiner. Hat auch nie einen interessiert. Die Krähe folgte ihnen etwas mit Abstand.

Das ist nicht wahr, meinte Leiana gleich. Wenn sie es gewusst hätten würden sie sich dafür interessieren. Ich wette sogar Sharoon und Aiden wären ganz begeistert es zu wissen. Es dauerte noch einen Moment dann kamen die drei an dem Haus an in welchem Sailin und der Rest wohnte. Wahn?, brachte die junge Frau erschrocken heraus als sie den Jungen auf Llaels Armen sah. Sofort ließ sie Llael und Leiana ins Haus eintreten. Die Zwei erzählten sofort was geschehen war. Vorsichtig setzte Llael den Jungen auf den Tisch so das sich Sailin dessen Flügel ansehen konnte. Was machst du nur für Sachen Wahn?, fragte die Grünhaarige besorgt. Die junge Frau sah auf als die Krähe auf dem Fensterbrett landete. Ihr Blick schien in Richtung Wahn zu gehen. Dein Freund ist aber ein hübsches Tier, sagte die Grünhaarige und blickte wieder zu Wahn.

Wahn zuckte etwas zusammen als Sailin seinen Flügel berührte. Er und Fenris sind gute Freunde. Tut mir Leid Sailin ich wollte nur Fliegen. Das ging aber nicht richtig. Deswegen bin ich gefallen. 

Sailin schaute Wahn nun wehleidig an. Du hast dir deinen Flügel verstaucht, sagte die junge Frau. Man kann nicht von sofort auf Gleich fliegen Wahn. Selbst dein Freund hier musste das Fliegen erst lernen und ich glaube deine Flügel sind noch nicht soweit. Die ehemalige Hüterin atmete schwer ein und blickte besorgt zu Wahn. Das hätte ganz böse ins Auge gehen können Wahn. Was wenn dich jemand gesehen hätte oder du nicht in dem Heu gelandet wärst? Du kannst froh sein das du dir den Flügel nur verstaucht hast. Ist es wahr?, kam es von der Tür aus. Aiden stand in dieser und blickte ganz aufgeregt zu ihnen. Du kannst mit einem Wolf reden? Wie geil ist das denn? Aiden, kam es nur knapp von Sailin.

Wahns Augen leuchteten regelrecht auf und er verzog die Lippen zu einen Grinsen. Warte ich zeig es dir meinte er und sprang nun einfach vom Tisch. Dann lief er zum nächsten Fenster und kletterte auf das Fensterbett. Der junge konzentrierte sich nun einfach, da raschelte bald schon das Gebüsch. Jemand schlich aus diesem heraus. Es war ein Wolf grau schwarz weiße Fell und leuchtend gelben Augen. Das Tier ging vor dem Fenster auf die Hinterbeine und stieß Wahn mit der Schnauze an. Das ist Fenrir meinte er nun und streichelte den Wolf.

Wie geil, rief Aiden auf und lief zu dem Fenster. Neben Wahn stehend blickte er zu dem Tier. Kann ich ihn auch einmal berühren?, fragte der Junge streckte aber schon die Hand nach dem Wolf aus.

Was hat das zu bedeuten?, fragte Leiana und schaute von Llael zu Sailin. Die Drei standen weiter hinten. Sailin zuckte mit den Schultern. Ich weiß nicht Recht, doch hat Wahn das wohl auf seiner Reise durch die Zeit gelernt. Oder eher gesagt bekommen. Wie genau müsstet ihr Fiana fragen. Ich dachte nicht das er dies hier auch kann. Vor allem eine Krähe? Das ist mir doch neu. Sailin sprach leise, während sie die Kinder im Blick behielt. Vielleicht kann uns auch Flamir dazu etwas sagen. Wer weiß. Llael blickte Sailin etwas besorgt an. Macht dir das keine Sorgen? Erneut zuckte Sailin mit den Schultern. Wahn ist etwas besonderes. Ich habe gesehen wie ein Wolfsrudel ihm beigestanden hat. Sie scheinen ihm nichts böses zu wollen.

Wahn kraulte den Wolf welchen er Fenris nannte weiter. Auch von Aiden lies er sich streicheln. Das Tier blieb äußerst ruhig bei alledem. Hin und wieder bewegte sich sein Schwanz. Auch die Krähe kam nun dazu und mischte sich lauthals ein. Wahn griff in seine Jackentasche. Dann zog er ein Stück trockenes Brot hervor und reichte es dem Vogel. Dieser nahm es mit den Schnabel und legte es auf das Fensterbrett. Dann hackte er darauf herum. Wahn blickte nun zu Sailin. Hast du für Fenrir ein Stück Fleisch? 

Die junge Frau wand ihren Blick von Leiana weg und schaute Wahn an. Sicher doch, meinte sie einen Moment später. Kurz verschwand die junge Frau dann kam sie mit einer Schüssel wieder in welcher ein paar Fleischstücke lagen. Diese reichte sie dem Kind. Oh darf ich ihn füttern?, fragte Sharoon. Das Mädchen hatte von der Tür aus zugesehen. Sailin blickte zu ihr. Das musst du Wahn fragen nicht mich. Er ist sein Freund. Sharoon trat nun zu dem Jungen. Bitte kann ich?

Nun nickte der Schwarzhaarige. Ich denke nicht das er etwas dagegen hat. Dann nahm er eines der Fleischstücke und gab es dem Wolf. Dieser begann zu fressen. Ziemlich schnell hatte er es verschlungen. Schließlich nahm Wahn ein zweites Stück. In dieses biss er nun allerdings selbst hinein.

Ihh, kam es nur von Sharoon als sie kurz zu Wahn schaute, während sich der Junge selbst an dem Fleisch bediente. Kurz sah sie zu dem Wolf der ihr das Stückchen Fleisch aus der Hand nahm. Das ist widerlich. Wie oft soll ich noch sagen nicht wenn ich zusehe. Sailin musste schmunzeln. Da scheint noch jemand Hunger zu haben. Was wollt ihr nun tun?, fragte sie dann aber Leiana und Llael. Uns bleibt wohl nicht mehr viel Zeit, kam es bedrückt von der Dragonikerin. Sailin überlegte kurz, dann deutete sie in den Flur. Wisst ihr was das Haus ist groß genug und unser Gästezimmer frei. Euer Treffen könnt ihr auch dort fortsetzen. Das mit Wahn hat euch nun doch einen ziemlichen Strich durch die Rechnung gemacht. Es ist nur fair wenn ihr bleibt und somit nicht noch mehr Zeit verliert. Ich kann Llael dann ja morgen früh begleiten. Llael legte den Kopf schief. Bist du sicher? Natürlich. Ihr seid Freunde und immerhin habt ihr euch schon ziemlich lange nicht gesehen. Es gibt sicher viel zu erzählen. Nun nickte Llael dankbar. Komm ich zeige es euch, meinte Sharoon und lief vor. Llael nahm die Hand der Dragonikerin und folgte dem Kind. Sailin hingegen lief zu Wahn, Aiden und den beiden Tieren. Ich denke heute gab es genug Aufregung oder? Wie wär es mit einem ausgedehnten Schläfchen?

Schnell rannten die zwei Kinder durch die Gassen. Sie achteten darauf nicht von den Wachen gesehen zu werden. Der schwarzhaarige lachte etwas als er sich in einer Nische Versteckte und die Wache an ihnen vorbei gelaufen war. Ha das war knapp. Nachts hatten sich Aiden und Wahn heraus geschlichen und wollten draußen etwas spaß haben. Da Wahn ohnehin keine Lust hatte immer nur drinnen zu sein hatte er diese Idee.

Aiden kam wieder aus dem Versteck als die Wachen weg waren und grinste. Hey ich habe da eine Idee. Wie wär es wenn wir sie mal ein wenig ärgern? Der Junge deutete auf die weggehende Wache. Ich mein das muss doch langweilig sein die ganze Zeit nur hin und herzulaufen. Bist du dabei?

Klar kommentierte Wahn. Er bückte sich nun und hob einen kleinen Stock auf. Pass auf meinte er noch. In diesen Moment warf er den Stock gegen ein Fass was einen dumpfen jedoch recht lauten Ton ergab. Als die Wache sich umdrehte packte Wahn Aiden und zog ihn hinter sich her. Sie rannten nun durch die nächste Gasse.