Der schwarze Engel

Sailin blickte zu Jack, dann aber gab sie einen schmerzverzerrten Ton von sich. Verzeih, kam es von Trin. Ich fürchte das muss genäht werden. Nun stieß Sailin einen Seufzer aus. Etwas widerwillig ließ sich die junge Frau versorgen. Etwas später humpelte Sailin mit einem frischen Verband am Bein aus dem Haus. Diablo stand da und sah zu wie Llael zusammen mit Trin die Truppen sammeln ließ. Sie würden ein paar Männer hier lassen damit sie das Lager und die Verjagten beschützen würden. Es tut mir Leid, kam es leise von Sailin als sie den Schwarzhaarigen ansah. Wir haben versucht Kara zu helfen, doch wir haben versagt.

Dir brauch nicht Leid zu tun meinte der Schwarzhaarige. Für das alles ist nur dieser neue Feind verantwortlich. So wie auch die Schatten nichts für ihr Handeln können. Grausam aber war. Alles läuft aus den Ruder und ich frage mich wie wir es aufhalten sollen. 

Wir werden einen Weg finden, sagte Sailin. Die junge Frau versuchte aufmunternd zu klingen doch schaute sie nicht so aus als ob es bei ihr selbst wirken würde. Ich fürchte Sato hatte Recht als er meinte das dieser neue Feind zuerst alles vernichtet was mit Drachen zu tun hat und mit denen die etwas damit zu tun haben. Wahn hat es irgendwie geschafft die Flügel Karas herauszuholen. Kurz bevor...er sagte etwas davon das der Fürst keine Wesen wie sie duldet. Sailin blickte noch einmal bedrückt zu Diablo. Dann lief sie zu Jack und en Anderen um ihnen zu helfen.

Ein paar Stunden später saßen Sailin und Jack auf den Pferden. Der schwarzhaarige hatte mittlerweile gelernt wie man reitet. Zeit genug war ihm ja in Midian vergönnt. Ziemlich lange hatte Jack regelrecht Angst vorm Reiten. Für ihn war dies also eine Überwindung. Diablo trat zu ihnen. Also dann die Armee wird euch etwas später folgen. Wir brauchen ohnehin länger. Wir treffen uns dann in Sanctaris. Wenn alles gut läuft. Jack nickte. Dann gab er seinen Pferd den Befehl los zulaufen. Sailin folgte ihm.

Hörst du das?, fragte Ariya als komische Geräusche durch den Wald halten. Ephraim richtete sich auf und auch die junge Frau tat dies. Der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf als sie etwas zum Waldrand liefen und dort den Trupp der Schatten erblickten. Oh nein. Ariya blickte entsetzt. Die marschieren wirklich nach Sanctaris. Und auf ihrem Weg liegen einige Ortschaften. Hier in der Nähe ist ein Dorf. Wir müssen den Leuten dort helfen. Ephraim sah die junge Frau nun einfach an. Wir können sie armen Leute doch nicht einfach ahnungslos lassen. Ariya lief nun einfach wieder zurück in den Wald. Der Wächter folgte ihr kommentarlos. Es dauerte etwas da die Zwei eine Weile rennen mussten doch dann erreichten sie das Dorf. Die Hüterin wurde sofort erkannt. Doch anstatt die Leute großartig zu begrüßen warnte Ariya die Leute. Das sie sofort hier wegmussten, da sich eine feindliche Armee näherte. Während manche Leute sofort anfingen panisch hin und her zulaufen fragten andere warum denn die Hüterin nichts unternahm. Oder wo denn Hilfe war. Bitte wir müssen hier weg, sagte Ariya eindringlich zu einer älteren Frau. Wir haben keine Zeit mehr.

Der Lord der Schatten lies sein Pferd auf eine kleinere Anhöhe steigen um sich einen Überblick zu verschaffen. Das nächste Dorf war noch ein gutes Stück entfernt. Als einer der Männer neben ihn ritt nickte er ihm zu. Wir zerstören es. Die Hüterin und ihr Wächter befinden sich dort. Ich spüre ihre Magie.  

Die Dörfler rannten weiterhin panisch umher jedoch die meisten waren nun bereit aufzubrechen. Schnell waren die Wagen bereit gemacht worden. Jeder vertraute der Hüterin. Sie würde sie schon in Sicherheit bringen.

Ariya drehte sich erschrocken um als sie die Pferdehufe hörte welche sich schlagartig näherten. Die junge Frau musste schlucken, dann aber wand sie sich den Leuten zu. Los, schnell. Ihr müsst fliehen. Etwas panisch winkte sie in Richtung Dorfausgang, der von den näherkommenden Schatten wegführte.

Da die Schatten mit Pferden Unterwegs waren brauchten sie nicht sonderlich lange um das Dorf zu erreichen. Die Reiter drängten sich zwischen die Dorfbewohner. Ihre Waffen waren erhoben. Die ersten welche fliehen wollten beförderten sie mit ein paar Schwerthieben zu Boden. Ihr wollt fliehen höhnte der Lord der Truppe. Glaubt ihr wirklich das die Hüterin und ihr Wächter euch beschützen können. Sie sind unreif und mit Leichtigkeit zu umgehen. Nichts wird euch Retten. Niemand und schon gar nicht diese zwei Lichtkriecher.

Ariya sah kurz zu dem Lord der Legion, dann wollte sie eine junge Frau wegziehen als sich ein Schatten näherte. Doch genau als sie dies tat sah Ariya aus den Augenwinkeln ein Schwert an ihr vorbeiziehen. Es kam von einem schatten der plötzlich hinter der Hüterin aufgetaucht war. Der Mann verfehlte die Weißhaarige und streckte die junge Frau nieder. Diese keuchte auf und sackte zu Boden, noch während Ariya deren Hand hielt. Die Leute fingen an um Hilfe zu schreien. Die Hüterin sollte ihnen helfen, doch egal wem sich die junge Frau zuwandte kurze Zeit später lag sein regungsloser Leib am Boden. Ephraim erging es nicht gerade besser. Der junge Mann legte sich mit einem Schatten an, welcher lange schwarze Haare hatte. Während der Wächter sein Schwert sprechen ließ konterte der Schatten mit kräftigen Magien.

Seht nur wie erbärmlich die Hüterin um das überleben dieser Leute kämpft. Doch niemanden kann sie schützen. Der Schatten lachte nun. Lasst ein paar der Leute am Leben. Sie sollen vom Versagen des Bundes Zeugen. Geh Hüterin. Geh zurück in den Schoss deiner Anführer. Berichte ihnen von deiner Niederlage und bringe ihnen die Botschaft das bald der letzte Tag über Sanctaris aufgeht.

Ariya schaute sich erschrocken um. Überall lagen Tote herum, während einige der Schatten nun die Häuser anzündeten. Ein dumpfer Ton erklang als es Ephraim von den Füßen riss. Der Schatten der mit ihm gekämpft hatte sah jedoch nur auf den Wächter herab anstatt sein Werk zu beenden. Als erneut einer der Dorfbewohner bei Ariya umgebracht wurde sank diese in die Knie. Zitternd und den Tränen nah starrte sie zu dem Lord.

Lasst den Rest laufen. Befahl der Schattenlord und wandte sich einfach von der Hüterin ab. Er bedachte sie keines weiteren Blickes mehr. Das Dorf wurde von den Schatten vollkommen vernichtet. Dann zogen diese sich auch wieder zurück.

Ariya keuchte auf als die Schatten sich immer mehr zurückzogen. Die letzten Überlebenden jammerten und Schrien auf als sie ihre toten Familienmitglieder und Freunde sahen. Auch Ariya kamen nun die Tränen in die Augen. Wie ein Häufchen Elend sass sie da, während sie sogar vorwurfsvolle Blicke trafen. Sie hatte versagt. Wollte sie doch die Menschen schützen und nun waren die meisten von Ihnen tot. Als Ephraim zu ihr trat und sich neben sie hockte konnte Ariya nicht anders als ihn einfach zu umarmen. Schluchzend hing sie in seinen Armen. Der Wächter schaute plötzlich doch ziemlich betroffen.

Nach einen langen Ritt hatten Sailin und Jack Sanctaris erreicht. Die Wachen am Eingang der Stadt durchsuchten sie kurz. Die Sicherheit schien verstärkt worden zu sein. Jack lies es seufzend über sich ergehen. Wie Diablo sagte sah man ihm nicht an das er Dämonisches Blut in sich trug. Schließlich durften sie passieren.

Sailin blickte kurz zu Jack, dann liefen die Zwei die Strasse runter. Die Zügel ihrer Pferde hatten sie in den Händen. In der Stadt war die Stimmung durchwachsen. Einige machten sich doch offenkundig Sorgen wegen der Schatten, während andere dies wohl nicht ganz taten. Anscheinend hatten sie wohl Hoffnung das der Rat und die Hüterin das schon alles hinbekamen. Was Sailin bei dem ganzen Sorge machte war die Tatsache das die Wachen und Krieger Sanctaris nicht in Alarmbereitschaft waren. Die junge Frau und Jack wurden öfters von den Leuten angesehen. Sailin war nun einmal die Hüterin gewesen. Ausserdem fiel es doch etwas auf das sie humpelte und einen Verband am rechten Bein trug. Seng, rief Sailin auf als sie den jungen Mann sah. Er war in Begleitung eines anderen schwarzhaarigen Mannes. Dieser trug dunkle lederne Sachen. Ein Gürtel an dem ein Schwert befestigt war hing um dessen Hüfte. Mama, rief das Mädchen auf, welches bei den beiden Männern war. Es hatte lange braune Haare, welche etwas hochgesteckt waren. Der Rock ihres hellen Kleides wehte etwas nach hinten als sie zu der jungen Frau lief und diese umarmte. Sharoon, lächelte Sailin kurz und fuhr dem Mädchen durch die Haare, dann aber schaute sie sofort zu Sengerath und Keith. Sind Ariya und Ephraim hier?, fragte sie besorgt.