Das dunkle Blut Teil 2

Sailin schaute zu dem jungen Mann runter. Vorsichtig strich sie ihm mit der linken Hand über die Haare. Jetzt wo er so ruhig und friedlich dalag sah Sailin die matallene Platte unter seinem Auge. Sie verlief am Wangenknochen lang bis etwas unter den Unterkiefer an den Hals ran. Mehrere kleine Schrauben fixierten diese Platte. Sailin sah wehleidig darauf. Was hatten sie ihm nur wieder angetan. Es war einfach nur schrecklich.

Am nächsten Tag lief Leiana etwas durch die Strassen. Die junge Frau wollte sich etwas die Beine vertreten. Ihr ging es heute nicht sonderlich gut. Hatte sie es doch kaum aus dem Bett geschafft. Was auch immer mit ihr los war, heute war es besonders schlimm. Oh meine Teure, sagte plötzlich Evan. Die Dragonikerin schaute müde auf. Das konnte doch nicht wahr sein. Ausgerechnet auf ihn musste sie treffen. Wie ich sehe machst du einen Spaziergang. Ich werde dich ein Stück begleiten. Da kannst du mir ja erzählen wie es dir ergangen ist meine Liebste. Leiana winkte ab. Wirklich das musst du nicht Evan. Ich wollte ein wenig alleine sein. Der Mann schüttelte den Kopf. Wer weiß was hier alles passieren kann in so einer großen Stadt. Eine Schönheit wie du sollte da nicht alleine rumlaufen. Obwohl ich sagen muss es ist viel ruhiger als in Porto Drako. Irgendwie geht da zur Zeit alles drunter und drüber. Leianas Augen weiteten sich. Was ist in Porto Drako? Warum geht dort alles drunter und drüber?, fragte sie sofort. Evan schüttelte den Kopf. Das ist doch nicht wichtig. Das Einzige was zählt ist das wir wieder zusammen sind. Er wollte schon näher kommen und nach ihrer Hand greifen da machte Leiana einige Schritte zurück. Was redest du da. Was ist zu hause los? Lass uns durchbrennen meine Liebste, schmachtete er. Evan griff Leianas Hand und wollte die Frau an sich ranziehen, doch plötzlich legte sich eine andere Hand auf seine. Evan gab einen quikenden Ton von sich als seine Hand etwas zusammengedrückt und er etwas nach hinten gedrängt wurde. Weiter weg von Leiana. Ein mann mit purpurnen Haaren hatte sich nun zwischen ihn und der Dragonikerin gestellt. Mit der zweiten Hand packte der Mann Evan am Kragen und funkelte ihn wütend an. Lass Leiana in Ruhe oder ich vergesse mich gleich hier und jetzt, knurrte Llael. Leiana wollte etwas sagen, doch musste sie sich plötzlich etwas nach vorne beugen. Ihre Hände ruhten auf den Knien.

Sengerath der das ganze von weiter Weg bebachtet hatte rannte nun los und packte Llael um ihn von den Mann wegzuziehen. Hey mach jetzt keinen Mist. Und du. Er sah zu Evan. Merkst du denn nciht das Leiana vergeben ist. Sie hat bereits jemanden gefunden. Also hör auf ihr nachzulaufen. Das ist doch peinlich für einen Mann.

Llael ließ einen abfälligen Ton von sich hören. Wenn Sengerath nicht eingeschritten wäre hätte er diesem Clown noch den Kopf abgerissen. Evan sah etwas geschockt zu dem schwarzhaarigen Mann. Wie sie hat einen? Das kann doch gar nicht. Sie ist doch für mich bestimmt. Du musst dich irren.
Jungs?, murmelte Leiana. Sie konnte sich kaum mehr auf den Beinen halten. Ich glaube mir geht es wirklich nicht gut. Kaum hatte sie das gesagt fiel die Dragonikerin auf die Knie. Erschrocken drehte sich Llael zu ihr um und war sofort bei ihr. Was hast du?, fragte er besorgt. Die Frau antwortete nicht sondern kippte einfach nach vorne in die Arme des Mannes. Evan wedelte wie wild mit seinen Armen als er die Frau am Boden liegen sah.

Sengerath sah einen Atemzug Evan an dann drehte er sich um und lief zu Leiana. Wir sollten sie ins Zimmer bringen und Sailin holen. Schaff du sie dahin und gebe der Hüterin bescheid. Senegrath sprang auf und lief in das Haus indem Wahn festgahalten wurde. Kurz klopfte er an die Tür öffnete sie aber gleich darauf. Wahn hob den Kopf an und maß Sengerath aufmerksam. Dieser blieb an der Tür stehen. Sailin wir brauchen deine Hifle Leiana ist umgefallen. Etwas stimmt mit ihr nicht.

Während Sengerath loslief um Sailin zu holen hob Llael Leiana auf und lief mit der Dragonikerin die Strasse runter. Es passte ihm nicht das dieser Evan ihm hinterher lief. Als Llael das Zimmer im Tempel erreichte, wies er den Mann murrend an draussen zu bleiben. Evan tat dies nur sehr wiederwillig. Llael legte Leiana vorsichtig in das Bett und kniete sich besorgt zu ihr runter. Orcalus betrat den Raum da er die beiden gesehen hatte.

Sailin sah Sengerath an und nickte. Kurz schaute sie zu Wahn. Ich werde kurz gehen und nach Leiana schaun. Ich komme gleich wieder, sagte sie sanft und stand langsam auf. Mit Sengerath machte sich die junge Frau auf den Weg zu der Dragonikerin. Kaum in dem Flur zu dem Zimmer angekommen bemerkte Sailin den fremden Mann. Ohne ihn weiter zu beachten ging sie in das Zimmer. Orcalus, Selina und Llael waren bei der jungen Frau. Die Hüterin setzte sich auf die Bettkante und musterte Leiana. Sie war ohne Bewusstsein. Sailin legte ihre Hände auf den Bauch der Frau. Nach einer ganzen Weile schüttelte sie jedoch den Kopf. Ich kann da nichts machen. Jedenfalls hat sie keine Verletzung oder sowas. Auf den ersten Blick könnte man denken sie ist komplett ausgelaugt. Aber das glaube ich nicht. Llael schaute weiterhin besorgt zu der Frau. Was hat sie nur?

Es kann doch nicht sein das niemand etwas findet sagte Orcalus nun. Ich spüre auch keine Magie auf sie wirken seltsam.
Vieleicht braucht sie einfach nur ruhe. Aber ich kann mir kaum vorstellen das es mit Stress zusammenhängt. Er sah sie besorgt an. Dann schüttelte er den Kopf. Kann einer mal den Kerl von der Tür entfernen der die ganze Zeit durch das Schlüsselloch gafft?

Mehrere Tage verstrichen. Leiana lag die ganze Zeit in ihrem Bett und schlief. Wirklich ansprechbar war die junge Frau nicht. Ihr Zustand besserte sich nicht, es schien sogar als ob er sich noch verschlechterte. Wo sie am Anfang noch auf etwas reagiert hatte, tat sie es mittlerweile nicht mehr. Llael war die ganze Zeit bei ihr, während Raven und Kyle diesen Evan davon abhielten in das Zimmer zu stürmen.

Sailin war gleich zu Wahn zurückgekehrt. Der junge Mann beruhigte sich immer mehr. Er ließ sogar zu, das Orcalus näher an ihn kam um die Ketten zu lösen. Wahn bleib auch ruhig wenn andere den Raum betraten, es durften bloss nicht zuviele sein. Wenn jemand zu hektische Bewegungen in seine Richtung machte zitterte der Mann sofort. Nach einer Weile verließ Wahn sogar den Raum. Es ging von mal zu mal besser. Sailin war immer an seiner Seite.
Am Nachmittag eines weiteren Tages führte die junge Frau Wahn durch die Strassen der Stadt, welche fast leer waren. Sie wollte mit ihm zum Tempel. Zum einen wartete dort jemand auf Wahn, zum anderen wollte Sailin nochmal nach Leiana schaun. Nach mehreren Minuten hatten die beiden die Strassen hinter sich gelassen und liefen die Treppe zum Tempel hoch.

Als Sailin und noch jemand den Saal betraten musterrte Nero den Mann neben ihr. Er trug einen grauen Kapuzenumhang. Darunter ein braunes zu geknüpftes Hemd, ein paar schwarze Hosen und dazu passende Stiefel. Als der Mann den Umhang etwas zurecht zog starrte Nero auf dessen rechten Arm. Er war fast vollkommen in einen seltsamen Eisen einghüllt. Nero weitete die Augen. Auch die anderen Anwesenden sahen auf. Orcalus wirkte ein wenig erleichtert.
Diablo lehnte wieder einmal an der Wand. Nun griff der Mann zu der Kapuze und zog sie herunter. Über Neros Gesicht huschte ein Lächeln. Vater sagte er leise traute sich aber noch nichts weiter zu machen.

Sailin stand da und lächelte. Ich dachte es wäre langsam Zeit das ihr euch wiederseht, meinte sie und schaute Nero an.
Reynna welche in der Nähe des Junge stand schaute Wahn an. Sie war hin und her gerissen. Auf der einen Seite freute sie sich das es Neros Vater besser ging. Doch auf der anderen hatte sie immernoch dieses unbehagliche Gefühl ihm gegenüber.

Nero bemerkte nun das Sailins Arm verbunden war. Kurz fragte er sich was da wohl vorgefallen war doch dann lief er langsam auf Wahn zu. Als er vor ihm stand sank er in die Knie. Wahn legte dem Jungen seine linke Hand auf den Kopf. Nero war nun überglücklich er reagierte wieder auf andere. Ich dachte schon es ist vorbei murmelte Nero. Ich dachte echt ich seh dich nie wieder als ich hörte das ein Trupp nach Gotaria aufgebrochen ist. Es tut mir Leid nun rannen ihn Tränen über die Wangen. Es tut mir leid das ich nichts tun konnte. Ich war zu schwach. Ich konnte es nicht verhindern. All das was sie dir angetan haben. Wahn schüttelte den Kopf und kniete sich vor Nero. Dieser fiel ihm nun einfach in die Arme. Nun wirkte auch Wahn etwas niedergeschlagen.

Sailin lächelte. Sie freute sich für die beiden. Schließlich hatten sie sich wieder. Du kannst nichts dafür Nero, sagte sie schließlich sanft. Also gib dir nicht die Schuld dafür.
Während Reynna nur auf die beiden schaute, trat Sulona neben Sailin. Es tut gut zu sehen das es dir etwas besser geht Wahn. Wir haben uns alle wirklich Sorgen gemacht. Sie fand es zwar Schade das der junge Mann noch nicht redete, aber vielleicht würde das mit der Zeit auch kommen.

Wahn nickte betroffen. Er wirkte Unsicher und vorsichtig. Dies viel Orcalus einfach auf. Nach allen was geschehen war musste dies auch niemanden mehr wundern. Wahn hatte schlimme DInge getan in seinen verdorbenen Zustand. Die ANgst vor Anima war erneut gewachsen. Er hatte vieles verloren und nun auch noch seinen Vater. Die Experimente des Imperiums hatten alles noch verschlimmert. Der Körper des jungen Mannes war geschunden. Orcalus wollte sich gar nicht ausmalen wie es ihm gerade ging. Es würde Zeit in anspruch nehmen bis er sich wieder eingliedern konnte. Und es würde auch einfach noch dauern bis er all das verarbeite. Der erste Schritt war getan. Er lies die Leute wieder an sich ran und reagierte auf die Worte anderer. Jedoch wirkte er nach wievor geschwächt udn krank. Auch wenn es Orcalus so vor kam das die weißen Haarsträhnen allmählich weniger wurden
Nero sah betrübt auf Wahns eisernene Arm. Wusste er doch das er nichts dagegen unternehmen konnte und doch fühlte er sich irgenwie erbärmlich. EInfach nur zu zusehen wie sie all das taten. Der junge würde dies nie vergessen.
Und ich wünschte trotzdem, ich hätte etwas tun können meinte er lesie.

Sailin sah zu Wahn. Ich werde nur mal schnell nach Leiana schauen gehen. Du bist hier ja in netter Gesellschaft. Die junge Frau lief durch eine Tür und den Gang runter. Als sie die Tür zu dem Zimmer der Dragonikerin öffnete sah Llael auf. Der Mann sass auf der Bettkante und hatte eine Hand an Leianas Kopf liegen. Anscheinend hatte er gerade über ihre Wange gestrichen. Ach du bist es, sagte er leise und sah wieder zu Leiana. Sailin lief um das Bett herum und setzte sich auf der anderen Kante hin.
Was?, rief Llael auf als Sailin ihm nach einigen Minuten etwas sagte. Der Mann starrte geschockt zu der Hüterin. Nach einem kurzen Augenblick wanderten seine Augen wieder zu Leiana. Aber das kann doch nicht...Wieso? Sailin schüttelte den Kopf. Ich weiß es nicht Llael. Es tut mir Leid das ich dir nichts besseres sagen kann oder sogar helfen. Llael nickte nur kurz und legte die Hand auf Leianas Stirn. Das durfte nicht sein.

Evan stand vor dem tempel und lief immer hin und her. Der Mann murrte vor sich hin. Das können die doch nicht machen. ich habe ein Recht darauf sie zu sehen. Das lass ich mit mir nicht machen. Na wartet. Ich komme da schon noch rein um zu sehen wie es meiner Liebsten geht. Von wegen sie hat jemanden. So eine glatte Lüge.

Reynna sah betroffen zu Nero. Das Mädchen wusste wie er sich fühlte. Tat sie doch das gleiche. Auch sie hatte nichts tun können, nur zusehen. Ihr wurde bei dem blossen Gedanken schlecht.
Selina stand langsam auf. Jetzt ist aber mal gut mit dem wenn ich hätte, meinte sie sanft. Wahn ist wieder da und er wird sich sicher erholen. Also Kopf hoch. Und zwar alle.

Nero nickte. Als Wahn seine Hand wegziehen wollte packte er sie einfach mit beiden Händen. Ja sie hat recht du bist wieder da und das anders bekommen wir auch noch hin. Nun drehte er sich zu Selina. Aber wie geht es nun weiter? fragte er nachdem er sich aufgerichtet hatte. Wahn tat es ihm gleich. Dann viel sein Blick auf Reynna. Eine Weile sah er sie an dann aber wandte er den Blick ab.
Orcalus stand nun auf. Als er ein paar Schritte lief fühlte er sich plötzlich einfach schwach. Kurz schüttelte er den Kopf dann verzog er die Lippen. Einen Schwächeanfall konnte er nun wirklich nicht gerbauchen so schnell er allerdings kam, so schnell war er auch wieder weg. Keiner schien notiz davon genommen zu haben.

Selina sah Nero an. Gute Frage. Es gibt jedenfalls noch einige unter uns welche ihre Wunden kurieren müssen. Wahn sollte sich weiterhin schonen und etwas verdeckt halten. wer weiß was diese Imperialen noch planen. Seidem sie Gotaria und Anima wieder verloren haben war nichts mehr von ihnen zu hören. Das ist mir etwas zu still. Die Frau atmete tief ein. Ich mache mir Sorgen das sie etwas planen oder sogar schon was umsetzten.
Als sich die Tür öffnete und Sailin wieder eintrat schauten alle zu ihr. Die Hüterin sah ziemlich niedergeschlagen aus. Was ist los?, fragte Sulona gleich. Sailin schluckte. Leiana liegt im Koma. Selina starrte die junge Frau entsetzt an und fiel auf den Stuhl hinter sich.