Das verlorene Reich

Sailin rappelte sich nun doch auf und schüttelte den Kopf. Es ist nicht deine Schuld, sagte sie und rutschte näher zu dem Schwarzhaarigen. Ihre Hände zitterten etwas als sie diese hob und an die Maske des Mannes legte. Wart ich nehme dieses Ding ab, meinte sie noch, dann fuhren ihre Finger auch schon an die Rückseite der Maske. Dort öffnete die Hüterin den Verschluss, welches sich ein wenig schwieriger gestaltete, doch dann hob die junge Frau die Maske weg. Zum Vorschein kam das Gesicht Wahns. Nach wie vor waren die Augen des Mannes zugenäht, so das Sailin sofort wieder die Tränen in die Augen schossen. Wahn, jammerte sie auf. Es tat ihr so weh ihn in diesem Zustand zu sehen. Doch war sie so froh das der Einfluss endlich weg war. Verzeih mir. Ich hoffe ich hab dir nicht zu sehr wehgetan als ich gerade deine Magie benutzt hab.

Ich habe nicht wirklich etwas gespürt sagte Wahn daraufhin. Als ich in dem See da war hat jemand zu mir gesprochen. Ich bin mir absolut sicher das war der Vergessene. Er scheint auch hier zu sein. Wenn wir ihn befreien könnten und die anderen starken dan hätten wir vieleicht noch eine Chance.

Sailin legte den Kopf etwas schief und schien zu überlegen. Aus meiner Zelle hatte ich doch einen ziemlich guten Blick. Soweit ich sehen konnte war da etwas über der mittleren Plattform auf welcher du warst. In diesen einzelnen Zellen sass er jedenfalls nicht. Und nach unten ging nur dieses Loch. Vielleicht ist er weiter oben. Doch wie sollen wir das machen? Sailin ließ die Schultern sinken und schaute traurig. Du kannst nicht mehr fliegen und das Loch ist so weit oben. Ich weiß nicht wie lange die Anderen ihren Aufstand noch machen können.

Hier muss es einen anderen Weg raus geben. Hier sammeln sie diese ganze Seelenkraft. irgendwie müssen sie ja da rankommen. Reinspringen werden sie mit sicherheit nicht. Wahn richtete sich nun auf. Also müssen wir uns hier unten wohl etwas umsehen. Er stockte kurz. Naja zumindest du.

Sailin sah den jungen Mann einen Moment an, dann aber nickte sie. Die Hüterin hatte verstanden. Langsam richtete sie sich auf. Obwohl ihr alles wehtat und sie die Schwäche schon deutlich spürte schaute sich Sailin um. Sie waren in einer Art Höhle gelandet. In der Mitte war dieser Seelensee. Oben über diesem war das Loch durch welches sie gefallen war. Der See spendete mit seinem leichten Leuchten ein wenig Licht so das die Hüterin doch ziemlich gut die Wände sehen konnte. Ohne weiter zu zögern lief Sailin genau zu diesen. Die Wände verliefen rund um den See. Nachdem die Hüterin diesen etwas gefolgt war endete plötzlich die Wand und ein Loch tat sich auf. Kurz schaute Sailin in dieses und erblickte Stufen. Ich hab es Wahn, sagte sie und wand sich dem jungen Mann zu. Hier sind Stufen. Sofort lief sie wieder zu ihm und schaute ihn besorgt an. Denkst du es wird bei dir gehen?

Wahn tatstete sich in Richtung Sailin. Er konnte spüren wo sich der Seelensee befand. Dies wars dann aber auch schon. Ich fürchte nur das ich danach mein Bein wegwerfen kann wenn wir jetzt die ganzen Stufen hochmüssen, aber es wird gehen. Nur frage ich mich was wir machen wenn wir oben angelangt sind. Wahn zog nun die Kapuze über welche er als Seelenjäger die meiste Zeit getragen hatte. Sie war Teil des Oberteils unter der Rüstung. So würde man nicht sofort sehen das er keine Maske mehr trug.

Die Hüterin sah den jungen Mann kurz einfach nur an. Ich hätte da eine Idee auch wenn diese dir sicher nicht so ganz gefällt. Wahrscheinlich werden wir es bis hoch ohne Probleme schaffen aber ich fürchte dann stehen wir wieder genau im Zellentrakt umgeben von den Jägern und den Anderen. Sailin schaute zu Boden und griff nach dem Schwert. Dieses legte sie nun einfach in die Hand des Mannes. Benutz mich als Köder. Tu so als wärst du noch unter ihrem Einfluss und liefere mich aus. Wenn es klappt und sie nichts bemerken könntest du so versuchen zu dem Vergessenen zu gelangen. Das Schwert hier hat deine Ketten durchtrennt. Es ist mit einer zusätzlichen Magie belegt. Ich bin mir sicher das es auch bei den Ketten des Vergessenen helfen könnte. Ich meine er ist sicher nach wie vor stark. Eure Ketten werden sich wohl ähneln.

Ich trage aber diese Maske nicht mehr. Das könnte aufallen seufzte Wahn und nahm das Schwert entgegen. Schließlich arbeitete er sich die Stufen hoch. Sein Bein tat das äußerste um ihn aufzuzeigen das ihm das missfiel. Ein wenig stabilität hatte er durchd ie Rüstung doch wirklich ausreichen tat es nicht.

Als sie fast das Ende der Stufen erreicht hatten blieb Sailin stehen und wartete auf den Schwarzhaarigen. Wahn bitte nichts sagen oder dich irgendwie rühren okay? Es muss glaubhaft sein also schön stumm sein. Noch einmal atmete sie tief durch, dann betrachtete sie den Mann einfach nur wie er langsam zu ihr kam. Schon dieser blosse Anblick trieb ihr wieder die Tränen in die Augen. Was wohl perfekt für das nun folgende war.

Wahn packte Sailin am Arm und tat so als würde er sie unsanft greifen. Die Mütze zog er sich tiefer ins Gesicht. Er hoffte nur bei den Trubel würde es nicht auffallen das die Maske fehlte. Dann lief er los.

Je näher sie nun dem Ausgang kamen umso lauter wurde es plötzlich. Ohrenbetäubender Krach schlug ihnen entgegen als sie aus der Öffnung kamen. Rufe klangen kaum hörbar durch. Noch immer versuchten die Seelenjäger die Gefangenen zu beruhigen. Einige wurden aufs heftigste drangsaliert, doch das ließ die Anderen nicht aufhören.
Als Wahn die junge Frau etwas nach vorne stieß wurde Astraia auf sie aufmerksam. Die Dämonin sah zu ihnen und musterte Beide. Ihr entging nicht das Wahn den Arm der Hüterin festhielt und ihr das Schwert etwas in den Rücken drückte. Der Kopf des Mannes war etwas gesenkt. Wahn nicht. Bitte, jammerte Sailin auf so das Astraia nun Lachen musste. Sofort stand sie bei den Beiden und packte den anderen Arm der Hüterin. Das war es wohl du lästiges Insekt. Hast du es nun endlich begriffen das du nichts mehr tun kannst? Während Sailin mit Tränen in den Augen und Verzweifelt nach unten sah wand die Dämonin ihren Blick zu dem Seelenjäger. Gut gemacht. Ich hatte fast schon gedacht es hätte euch beide da unten zerrissen. Ich bin erstaunt das du es da rausgeschafft hast, aber was soll man auch von dir anderes erwarten? Astraia riss an dem Arm Sailins so das diese aufkeuchte. Überlass sie nun mir. Ich werde schon wissen was ich mit ihr zu tun habe. Geh du lieber und hilf diesen Nichtsnutzen dieses Theater zu beenden.

Wahn befolgte den Befehl und lies Sailin los. Den Kopf hielt er weiterhin gesenkt so das der Schatten den die Kapuze warf das Gesicht verbarg. Es behagte ihm zwar nicht die junge Frau bei Astraia zu lassen doch blieb ihm wohl nichts anderes übrig. Wahn wandte sich ab und lief zu den Zellen. Als niemand direkt zu ihm sah begab er sich in die nächste Etage. Tatsächlich befand sich dort ind er Mitt der Vergessene. Er hatte die Gestalt die Wahn noch von früher kannte als er noch nicht die Kraft des Lichtdämons aufgenommen hatte. Nochmals sah er sich um um sicher zu sein das niemand auf ihn achtete. Dann lief er über den Pfad der zur Mitte führte direkt zu der Platteform wo sich der vergessene befand. Dieser hob den Kopf an und sah ihn an. Er trug wieder eine Wächtermaske. Wahn zog nun das Schwert hervor welches er dabei hatte. Dann hob er es an udn schlug zu. Die Ketten des Gefangenen liesen sich tatsächlich damit durchtrennen. Kaum war der Vergessene befreit wurden die Seelenjäger auf sie aufmerksam. Einer kam angerannt und wurde von einer Magie des Vergessenen von der Plattform geschleudert. Den nächsten befördete Wahn nach unten. Der vergessene setzte zu einer neuen Magie an. Wahn musste ihn solange verteidigen. Es erwies sich nicht als einfach denoch tat er es einfach.

Sailin sah erfreut nach oben als sie die Männer dort kämpfen hörte. Auch Astraia sah hinauf. Was sie dort sah gefiel der Dämonin ganz und gar nicht. Du verfluchtest Miststück, schrie sie auf. Bevor Sailin überhaupt reagieren konnte traf sie ein Schlag Astraias. Dieser kam so unvermittelt und hart das sich die Hüterin am Boden liegen wiederfand. In der Hand der Dämonin leuchtete es nun purpurn auf. Ich werde dich in deine Einzelteile zerlegen, schrie die Frau. Dann urplötzlich wurde über ihnen eine Magie freigesetzt. Es klackte immer wieder und Jubelgeschrei ertönte. Die Gefangenen sprangen auf und stürzten aus ihren Zellen. Ihre Ziele waren die Seelenjäger. Diese wurden völlig überrascht.
Astraia brüllte wütend auf. Mit einem todesverachtenden Blick starrte sie Sailin an, dann hob sie ihren Arm noch höher. Die Hüterin versuchte sich aufzurichten um dem Angriff zu entkommen, doch fiel sie nach zwei Schritten auch schon wieder hin. Die Augen der Hüterin weiteten sich als sie die Magie auf sich zufliegen sah. Dann urplötzlich wurde die junge Frau von einem hellen blauen Schild umgeben. An diesem prallte der Angriff einfach ab. Sowohl Astraia als auch Sailin wirkten sehr irritiert. Doch nur kurz dann entflammte der Zorn erneut in der Dämonin. Wieder zündete sie eine Magie. Was um sie herum nun geschah blendete die Frau aus. Sailin hatte es geschafft und das passte der Dämonin ganz und gar nicht.

Der vergessene und Wahn kämpften unerbittlich gegen den Ansturm der Seelenjäger. Immer wieder fielen diese vond er Plattform oder blieben am Boden liegen. Sie arbeiteten sich nach vorne. Nach und nach wurden es immer weniger Angreifer. Plötzlich brüllte etwas laut auf. Sie krümmten sich zusammen. Die Dunkelheit griff ein. Raus mit dir sagte der vergessene zu Wahn. Nimm die anderen und hau ab. Ich halte sie auf. für mich ist das der letzte Kampf. Ich sehne mich einfach nach den Frieden. Wahn konnte verstehen warum der Vergessene dies tat. Hatte er selbst die einsamkeit erlebt, die der Wächter des Dämmerlichts erdulden musste. Der schwarzhaarige nickte udn bahnte sich einen Weg zu den anderen. Schließlich erreichte er Astraia udn Sailin. Mit gezogenen Schwert stand er vor ihr.

Wahn, brachte Sailin etwas stockend hervor. Die junge Frau atmete etwas schwerfällig, dann kippte sie einfach nach hinten um.
Du wirst mich auch nicht aufhalten können, keifte Astraia. Genieße deine kleine Freiheit. Sie wird nicht ewig wären. Ohne deine Kräfte bist du nicht in der Lage mich zu schlagen. So hast du nicht einmal die hälfte meiner Macht. Astraia, rief plötzlich Margaroth auf. Zieh dich zurück. Vorerst. Die Dämonin verzog das Gesicht als sie sich kurz umsah. Alle Seelen waren frei und die Jäger waren einfach überrannt worden. Viele kämpften noch. Der Blick der Frau wanderte auch nach oben. Der Vergessene war frei. Als sie wieder zu Wahn blickte sah sie die Seelen welche sich nun auch hinter ihm und bei der Hüterin gesammelt hatten. Wir sehen uns wieder, knurrte die Frau auf. Während sich Astraia nun wirklich zurückzog tauchte dafür aber Rusalka, Belphegor und einige weitere Seelenjäger auf.
Wir sollten verschwinden oder?, fragte Cedric während er nun einfach Sailin aufhob.