Trotz aller Sorgen verliefen die nächsten Tage ruhig an Sanctaris. Erst als ein Kutscher in die Stadt kam gab es Aufregungen, doch eher weniger bei dem Volk als bei dem Bund. Der Mann brachte eine junge Frau in den Tempel zu den Priesterinnen. Sie hatte lange weiße Haare, welche zu einem Zopf zusammengebunden waren. Ihre Kleidung war dunkel gehalten. Überrascht und froh erkannten die Bundmitglieder und vorallem die Kinder Odessa in ihr. Die Hexe war eine sehr gute Freundin, welche in Midian gelebt hatte. Neben Alasdair hatte noch jemand den Untergang der Stadt überlebt. Da die junge Frau schwer verletzt war wurde sie sofort von den Priesterinnen versorgt. Vorallem für die Kinder war dies eine besonders gute Nachricht, da sie die Frau sehr in ihr Herz geschlossen hatten. Es war schon eine Weile her da hatte sich Odessa um die Kinder Wahns und Sailins gekümmert.
Tage vergingen, wie auch Wochen und Monate. Die Zeit verflog und man merkte kaum das ein ganzes Jahr verging. Während in Sanctaris alles so normal blieb wie es in solch einer Zeit sein konnte, liefen die Dinge im Imperium auf Hochtouren. Wahn erholte sich langsam aber stetik. Der junge Mann ließ alles über sich ergehen was die Imperialen ihm auferlegten. Vorwiegend handelte es sich dabei um Untersuchungen. Sie hatten ihm schließlich diese Bürde auferlegt Technik sowohl an als auch im Körper zu tragen. Natürlich ließen sie den jungen Mann dadurch nicht aus den Augen. Ergebnisse wurden aufgeschrieben und er studiert. Dazu zählte auch sich Übungskämpfen auszusetzten. Wenn er gerade mal nicht mit dem ganzen Zeug belästigt wurde sass der junge Mann in dem Labor und bekam seine Nährstoffe über die Schläuche in seinen Körper. Kara war meistens bei ihm in der Zeit. Die junge Frau erledigte Aufgaben für die Imperialen im Labor. Es war nicht viel, doch sie lernte immer wieder was neues. In die Stadt selbst ging die Frau nicht einmal. Sie hielt sich nur in der Festung auf, denn hier so wusste sie war sie für den Moment sicher. Die wenige Laborarbeit würde sie vor den Imperialen in der Stadt wohl kaum schützen. Kara strengte sich jedoch an. Sie fand es schrecklich was ihrem Bruder angetan wurde, doch solange wie er es duldete sagte sie selbst nichts dagegen. Der junge Mann war für alle in der Festung nur noch Anima. Für alle bis auf einen. Immer wenn sie alleine waren nannte Kara ihren Bruder weiterhin Wahn.