IX Zeitenchaos

Sailin sah Wahn eine Zeitlang an. Das was in deiner richtigen Zeit passierte. Doch hier warst nicht du es der die Dunkelheit befreite. Hier zu dieser Zeit, der angeblich falschen Zeit, war es jemand anderes. Diablo. Die junge Frau sah zu Sashira. Diese schüttelte nur den Kopf. Was ihr da redet hört sich vollkommen irre an. Schon einmal daran gedacht das dies hier nicht deine Zeit ist, sondern eine andere Ebene deine ist. Was ist denn passiert als du den angeblichen Lichtdämon vernichtet hast? ist denn alles besser geworden? Das Licht hält die Dunkelheit in Schach. Es zu vernichten würde uns ins Unglück stürzen.

Wir fingen an selbst die Waffen in die Hand zu nehmen und gegen die Dunkelheit zu kämpfen. Es war nicht imemr leicht und es hat viele Leben gekostet. Aber letzten endes haben wir gesiegt. Die Dunkelheit wurde verbannt. Nur dann geschah meine Misere und nun bin ich hier. Oder auch nicht.Er seufzte. Klar klingt das volkommen irre und wennich nicht gefangen im Nebelreich wäre und zu einer dieser Verdammten verwandelt wurde, dann würde ich vermutlich genau so denken wie ihr. Und das alles nur weil ich einen Pakt gebrochen habe.

Sashira stand auf und sah zu dem Mann im Spiegel. Du bist ein Nebelkrieger, ein Diener der Dunkelheit. So wie es für mich aussieht könnte das was du da sagst auch nur ein versuch sein uns auf den falschen Weg zu bringen. Wir beseitigen das Lichtwesen und die Dunkelheit kann sich noch mehr ausbreiten. Es reicht ja nicht das sie bereits das Imperium in beschlag hat. Tut mir Leid aber das muss ich mir nicht länger anhören. Und ihr solltet es auch nicht tun. Das Einzige was für mich zählt ist Matt zu helfen. Die Hüterin wand sich ab und verließ den Raum. Sailin seufzte und sah ihr hinterher. Als die Tür zugegangen war schaute sie wieder zu Wahn. Was für ein Pakt war das von dem du da immer sprichst? Was ist passiert? Die junge Frau wollte dies nun endlich einmal wissen.

Wahn senkte nun den Kopf. Ich habe einen Nebelkrieger ermordet obwohl wir einen Pakt geschlossen hatten. SIe helfen uns udn wir lassen sie dafür in Ruhe. Ich wusste nicht was ich in dem Moment tun sollte. Du glaubst gar zu was man alles im stande ist wenn die eigenen Kinder blutend vor einem liegen. Man hat mich reingelegt.

Die Augen Sailins weiteten sich als sie das hörte. Die eigenen Kinder?, fragte sie und hockte sich vor den Spiegel. Wehleidig sah sie den jungen Mann an. Jemand hat deine Kinder verletzt? Das ist ja schrecklich. Die junge Frau wusste nicht was sie noch sagen sollte. Der Mann in dem Spiegel tat ihr einfach nur Leid. Sie musste daran denken das die Zeit für Wahn nicht mehr war. Alles was ihm geschehen ist war nie passiert. Und nun sind sie nicht einmal da. Das tut mir so Leid.

Muss es nicht erwiederte der Mann im Spiegel. Ich habe es überstanden. DIe ganze Zeit die ich dort gefangen war konnte ich mir irgendwie meinen Verstand bewahren, Die Kinder sind nie geboren wurden also leiden sie nicht unter alledem und die Mutter weiß nciht einmal das sie in einer anderen Zeit lebte und dort Kinder hatte. Er verzog kurz die Lippen zu einen zynischen Grinsen. Manchmal glaub ich ja selbst kaum mehr daran was ich hier eigendlich sage. Ich wünschte ich könnte helfen gegen dieses falsche Licht anzukommen aber im Moment ist mir das echt nicht möglich. Er richtete sich nun langsam auf. Ich kann nur hoffen das ihre einen Weg findet. Der junge Mann wandte sich ab und verschwand im Nebel.

Wahn, sagte die junge Frau wehleidig und legte ihre rechte Hand an den Spiegel. Ihr Blick fiel auf den braunen Handschuh. Wusste sie doch was darunter war. Das Zeichen Animas. Auch wenn es ein wenig anders aussah. Sailin nahm die Hand wieder runter und drehte sich um. Mit dem Rücken lehnte sie sich an den Spiegel und zog die Knie an sich ran. Das mit den Kindern und ihrer Mutter ging der jungen Frau irgendwie ziemlich nah. Immer mehr wurde sie sich bewusst das sie diesem Nebelkrieger glaubte. Egal was Flamir oder die Anderen dachten. Er war kein Diener der Dunkelheit. Da war sie sich sicher. Mittlerweile hatte Sailin lange genug gelebt um zu erkennen was echte Gefühle waren. Dieser junge Mann hatte sie. Auch wenn er ein Dämon war. Und er half. Nun hatte er nicht nur ihr sondern auch der Hüterin geholfen. Sailin legte den Kopf etwas schief und schaute zu dem Spiegel. Bis auf sich selbst und Teile des Zimmers sah sie nichts. Plötzlich musste Sailin an ihn denken. Solan. So wie er früher war und ihr immer beigestanden hatte. Sie waren die besten Freunde gewesen bis zu dem schicksalhaften Tag. Ab da war nichts mehr wie es gewesen war. Um ihre Freunde zu retten stieß sie einen mächtigen Zauberer durch eine Magiebarriere und katapultierte sich in die Menschenwelt. Nie hatte sie gedacht ihre Freunde wiederzusehen. Doch dann hatte Flamir vor ihr gestanden. Er war am Leben. Doch was war mit all dem Anderen?
Sailin sackte plötzlich einfach zur Seite und blieb regungslos bei dem Spiegel liegen. Tränen rannen ihr aus den Augen als sie vor ihrem geistigen Auge immer wieder Bilder einer großen Schlacht sah. Alles war verschwommen. Der Feind konnte nicht wirklich ausgemacht werden. Doch er schien übermächtig. Dann gab es ein lautes Brüllen. Sailin kannte es. Sehr gut sogar. Das Bild wurde klar als ein großer grüner Drache auftauchte. Auf dem Rücken sass eine etwas ältere Halbelfe. Ihre braunen langen Haare wehten im Wind, während ihr Blut an vielen Wunden am Körper herunterlief. Dem Drachen erging es nicht besser. Ein lauter Knall ertönte als ein magisches Schild in die Luft flog. Das Bild wechselte und die Halbelfe lag regungslos am Boden des Schlachtfeldes. Neben ihr der grüne Drache. Jemand lief zu der Braunhaarigen, doch das Bild verschwamm wieder und Sailin wurde einfach von Dunkelheit umhüllt.
Die Tränen rannen Sailin weiterhin aus den geschlossenen Augen während sie einfach neben dem Spiegel liegenblieb und sich nicht rührte.

Die Tür öffnete sich und Jack kam ins Zimmer. In seiner Hand trug er ein Tablett mit essen udn trinken. Dieses stellte er nun auf den kleinen Tisch neben dem Bett als er Sailin am Boden liegen sah. Besorgt ging er zu ihr und kniete sich zu ihr herunter. Die junge Frau weinte. Was ist denn los Sailin fragte er. Dabei legte er seine Hand auf ihren Oberarm.

Sailin öffnete ihre Augen und schaute Jack an. Sie sind gestorben. Ich weiß nicht wie, aber ich hab es gesehen. Die junge Frau schluchzte. Sie haben sich geopfert um etwas aufzuhalten. Sie sind nicht mehr. Warum fällt mir das jetzt wieder ein? Wie konnte ich das vergessen? Ich dachte sie lebten, aber das tun sie nicht. Nicht mehr.

Aresteria lief gerade aus dem Tempel der Avestia als ihr eine jung aussehende Halbelfe entgegenkam. Ihre sehr langen braunen Haare wehten etwas im Wind. Die Ankommende trug ein weißes bis zu den Knien reichendes Kleid und ebenso helle etwas über die Knöchel gehende Stiefel. Der ein dünner Streifen des Kragens war rötlich gehalten und um den hals der Halbelfe hing ein weißer kleiner Stoffschal. Die Halbelfe verbeugte sich flüchtig vor dem Ratsmitglied und lief dann in den Tempel hinein. Aresteria schaute ihr nur kurz hinterher, dann machte sich die blonde Frau auf den Weg die Stufen herunter. Es würde nicht mehr lange dauern und die Nacht hereinbrechen. Noch hatte die Frau etwas zu erledigen.
Hallo Flamir, sagte die Halbelfe kaum das sie den großen Saal betreten hatte und vor den beiden verbliebenen Ratsmitgliedern stand.

Was meinst du mit sie sind nicht mehr? fragte Jack etwas verwirrt. Ich verstehe nicht ganz. Wen meinst du denn überhaupt?

Grüß dich Myst erwiederte das oberste Ratsmitglied freundlich. Von deiner Reise wieder zurück?

Myst nickte und winkte etwas ab. Eigentlich wäre ich mit Thar ja früher wiedergekommen, doch die Sache mit diesem Belphegor wollte sich nicht wirklich beenden lassen. Doch ich habe gute Nachrichten. Seine erneuten Versuche Unheil zu stiften wurden niedergerungen. Der Kerl hätte da bleiben sollen wo er war, dann würde er noch leben. Aber wenigstens ist er nun endgültig Geschichte und wir müssen uns keine Gedanken mehr um ihn machen.

Sailin richtete sich auf und schüttelte den Kopf. Ihre Gedanken waren gerade irgendwie ziemlich durcheinander. Das woran sie sich erinnerte konnte sie einfach nicht zeitlich einordnen. Sie wusste nur es war passiert. Noch immer rannen die Tränen. Myst und Thar sind nicht mehr. Aber sie lebten als ich durch das Portal flog. ich versteh nicht. Doch sie sind tot. Sailin zitterte und nahm ihre Hände an den Kopf.

Na wenigstens eine Sache worüber wir uns keine Gedanken mehr machen müssen. Gut gemacht lobte Flamir. Aber ich habe auch eine Nachricht für dich. Eigenlcih etwas erfreuliches gäbe es da nciht dieses eine Problem. Deine Freundin Sailin ist nach Goa zurückgekehrt. Doch sie scheint ein wenig verwirrt zu sein und hat sich vermutlich auch ncoh mit einen Dämon eingelassen.

Jack nahm Sialin nun etwas in die Arme. Hey es kommt shcon wieder alles in Ordnung. In letzter Zeit ist alles so verwirrend. Ich versteh schon warum es dich so belastet. Aber du musst jetzt standhaft bleiben. Lass dich von diesen Gefühlen nicht übermannen. Du willst doch noch helfen oder?

Myst lächelte nun breit und legte eine Hand an die linke Brust. Sailin ist da? Aber das ist ja toll. Ich hab gedacht sie wäre bereits...Nun jedoch schaute die Halbelfe besorgt. Wie meinst du das sie hat sich mit einem Dämon eingelassen? Wo war sie denn die ganze Zeit?

Sailin vergrub kurz ihr Gesicht an Jacks Brust um sich etwas zu beruhigen. Sicher will ich helfen, kam es schließlich von ihr. Sailin löste sich von dem Mann und sah ihn kurz an. Dann wanderte ihr Blick zu dem kleinen Tisch. Kurz wischte sie sich die Tränen weg und richtete sich auf. Es tut mir Leid. Ich glaube ich muss an die frische Luft. Kaum gesagt lief Sailin an ihrem Freund vorbei und zur Tür hinaus.

In der Menschenwelt antwortete der Rothaarige. Aus irgendeinen Grund ist sie nicht gealtert. Naja vieleichts olltest du sie selbst fragen. SIe ist im Gasthaus am Stadtzentrum. Geh ruhig zu ihr. Aber sei vorsichtig. ich fürchte dieser Dämon hat sie schon sehr beeinflusst. Sie merkt es scheinbar nicht einmal richtig. leider. Sie ist sogar fest davon überzeugt das es sich bei ihm um Solan handelt. Armes Ding. Wir wissen das der Dämon nichts anderes ist als ein Nebelkrieger.

Myst nahm ihre Hand runter und nickte etwas geschockt. Das klingt ja gar nicht gut. Und dabei weiß sie doch wie gefährlich solche Wesen sein können. Nun ich werde gleich mal nach ihr sehen. Danke Flamir das du es mir gesagt hast. Die Halbelfe verbeugte sich kurz und drehte sich schließlich um damit sie den Läufer wieder zurückgehen konnte. Das was Der Rothaarige da gesagt hatte machte ihr doch Sorgen.
Luzifer sah zu Flamir. Noch jemand der Sailin kennt? Denkst du sie kann diese junge Frau von ihrem Fehler abhalten?

Sailin lief durch die Strassen und aus irgendeinem Grund führte ihr Weg direkt zu dem Friedhof. Dort zwischen den Grabsteinen suchte sie nach einem ganz bestimmten. Sailin erinnerte sich daran das ihr Grab hier war. Doch irgendwie war es doch nicht da wo es sollte. Die junge Frau verstand nicht so recht. Als sie den Weg weiterlief kam Sailin an einen etwas abgelegenen Platz des Friedhofs. Dort in dieser Ecke hockte Aresteria am Boden und legte einen neuen Blumenstrauss an einen kleinen Grabstein. Sailin näherte sich vorsichtig und trat schließlich neben die Frau. Als ihr Blick auf den Stein fiel weiteten sich die Augen Sailins. Auf diesem stand der Name Solan Lacure d Fay. Aber warum? Sailin verstand nicht. Er war doch in Meridian begraben. Aresteria strich über den Stein ohne aufzusehen. Er war etwas besonderes und es schmerzt mich das er gegangen ist, meinte die Frau und sah nun Sailin an. Sein Grab ist für mich nicht erreichbar so habe ich hier einen kleinen Ort für ihn geschaffen. Hier kann ich noch heute in Ruhe um ihn trauern. Sailin schüttelte etwas den Kopf. Sie verstand nicht so recht. Sie kennen Solan? fragte sie schließlich. Aresteria lächelte etwas. Natürlich kenne ich Solan. Ich bin schließlich seine Mutter.