Das verlorene Reich Teil 2

Die Frau sah Wahn einen Moment lang an. Kurz wand sie ihren Blick zu Aiden und dann wieder zu dessen Vater. Die Dämonin beugte sich etwas mehr zu Wahn runter. Ach tust du das ja? Soll ich dir das glauben? Bevor du mir so etwas sagst und auch versprichst beweise es doch erst einmal.

Und wie soll ich es dir beweisen fragte Wahn nun nach. Er stemmte sich weiter hoch udn schaffte sich in eine sitzende Position. Blut lief seine Stirn hinab, da er unglücklich beim Fall aufgekommen war. Mit der Linken griff er sich an den Kopf.

Astraia kniete sich neben Wahn und musterte ihn. Du tust was ich will? Zeig mir das du bereit bist etwas zu tun um dein Kind zu schützen. Und um mir zu zeigen das du es ernst meinst. Die Zeit ist vorbei in der ich was machen muss um das zu bekommen. Nun bist du dran. Und das ohne geschlossene Augen und verkrampftem Körper.

Wahn sah Astraia eine Weile noch an. Dann aber richtete er sich hoch soweit ihm das im Moment möglich war. Dann näherte er sich Astraias Gesicht und küsste sie. Seine Gedanken versuchte er in diesen Moment einfach abzustellen. Es dauerte etwas. Dann zog Wahn jedoch zurück und lies sich zu Boden sacken.

Vater, brachte Aiden mit geweiteten Augen hervor. Die ganze Zeit hatte sich sein Vater zurückgehalten und nun das. Würde er nun wirklich alles tun was diese Dämonin wollte? Aiden wand seinen Blick weg und starrte auf den Balken vor sich. Er war daran schuld. Nur weil er versucht hat mit seinen Schwestern zu fliehen war es nun soweit gekommen.
Astraia sah Wahn einen längeren Moment an. Macht ihn los, kam es dann aber von ihr. Gleichzeitig schaute kurz zu dem Jungen. Denk an deine Worte, sagte sie schließlich und blickte wieder zu dem Schwarzhaarigen. Ihre Augen wanderten zu der Wunde an dem Kopf des Mannes. Auch ein paar andere Stellen seines Körpers waren nun mit Verletzungen geziert.
Nun klirrten die Ketten als die Wachen Aiden losmachten. Der Blick des Jungen wanderte sofort zu seinem Vater. Er musste sich verkneifen los zu weinen. Es war alles seine Schuld.

Wahn stemmte sich nun ganz hoch und nahm seinen Sohn in die Arme. Egal was passiert Aiden, meinte er leise. Ich liebe deine Mutter immer noch und für diese Schlange empfinde ich nichts. Kurz fuhr er den Jungen durch das Haar. Mach bitte keinen Unsinn mehr. Nochmal kann ich euch nciht beschützen.

Aiden nickte einfach. Verzeih Vater, brachte er noch leise hervor dann wurde er unsanft von der Wache gepackt und weggezogen. Es tut mir Leid, stammelte Aiden kaum hörbar als die Wache ihn in das Haus schob.
Astraia sah dem Jungen noch kurz nach, dann wand sie ihren Kopf zu Wahn. Bringt ihn in sein Zimmer. Ich komme gleich nach.

Wahn wurde von der Wache wieder in sein Zimmer gebracht. Man löste die Ketten um seine Handgelenke udn besfestigte stattdessen wieder eine an den Ring des rechten Oberarmes. Dann lies man ihn alleine. Er wusste gleich würde Astraia kommen.

Es dauerte nicht lange und die Tür zu dem Zimmer Wahns öffnete sich wirklich. Astraia trat ein. Die Dämonin hielt einige Verbände in den Händen. Setz dich, sagte sie in einem sanfteren Tonfall. Mit dem Kopf deutete sie auf das Bett. Bevor du fragst ja ich mache das. So etwas lasse ich keinen Diener bei dir machen.

Da ihm nichts anderes übrig blieb folgte Wahn Astraias Anweisung und setzte sich auf das Bett. Dann lies er sich vond er Dämonin verarzten. Sagen tat er nichts dazu.

Astraia schien es zu genießen Wahn zu verarzten. Jedenfalls lächelte sie immer mal wieder. Als sie das Blut an der Stirn des Mannes abgetupft hatte und ein Pflaster auf die Wunde klebte setzte sich die Dämonin einfach auf den Schoss des Mannes. Langsam beugte sie sich nach vorne und küsste die Stelle neben dem Pflaster. Die beiden Kinder sind in ihrem Zimmer. Solange sie friedlich sind wird ihnen nichts geschehen. Anders steht es bei dem Mädchen. Nun kann ich nicht garantieren das es ihr gut gehen wird. Die Gegend hier ist ziemlich gefährlich. Doch ich kann sie suchen lassen Herzchen.

Nein lass. Sie kommt klar irgendwie. Wenn würde ich sie gerne selbst suchen gehen seufzte Wahn. Kurz bewegte er den Arm der angekettet war. Aber ich denke das wird mir nicht gestattet sein.

Astraia schüttelte den Kopf und lächelte etwas. Da hast du recht. Die Dämonin blieb auf dem Schoss des Mannes sitzen. Wieder küsste sie ihn. Doch diesmal sanft am Hals. Du wirst hier bei mir bleiben, sagte Astraia als sie sich etwas von seinem Hals entfernte. Du tust alles was ich will. Und das heißt für dich, du wirst an meiner Seite sein. So wie früher Herzchen. Die Frau hob ihren Arm und hielt diesen nun vor das Gesicht des Mannes. Der Kampf muss dich doch ausgelaugt haben. Hier nimm. Es wird dir sicher gut tun. Dein Durst muss doch mittlerweile quälend sein.

Er dachte einfach nur an seine Kinder wärend er sich langsam Astrais Arm näherte. Wenn er nciht tun würde was sie verlangte würden sie dafür zahlen. noch einmal konnte er sich nciht dazwischen werfen. Astraia würde es nicht dulden. Wahn hatte zugestimmt alles zu tun. Nun also gab es kein Zurück mehr. Seine Fänge glitten hervor und er vergrub sie in den Arm der Dämonin. Dann trank er ein wenig. Das Blut rann seine Kehle hinab und weckte die Lust in ihm auf mehr. Denoch würde er versuchen dagegen standzuhalten.

Ein Mann mit dunkler gräulicher Haut und spitzen Ohren stand auf der Mauer der Stadt Sanctaris. Die weißen kurzen Haare wehten etwas ihm Wind. Khaine, der Dunkelelf, hatte seine Arme verschränkt und schaute über Zinnen der Mauer hinaus auf die weite Ebene vor der Stadt. Die fragenden und nervösen Blicke einiger Leute entgingen ihm nicht. Khaine ignorierte sie immer. Es war ihm egal was andere Leute wegen ihm dachten.
Der Blick des Dunkelelfen schweifte immer wieder über die Ebene. Es war so als suchte er etwas. Dieser vorlaute Knirps ist vor einiger Zeit einfach aus der Stadt gestürmt, meinte er nur knapp als jemand ihn fragte warum er hier so stand. Kurz schaute der Dunkelelf zur Seite. Der Jemand war niemand anderes als sein Freund Sengerath. Der junge Mann mit den längeren braunen Haaren sah ihn fragend an, so das Khaine nun einfach mit den Schultern zuckte. Dann aber hörte er ein lautes Fiepen und ein Vogel schoss aus dem anliegenden Waldstück. Gleich danach stolperte noch jemand zwischen den Bäumen hervor. Khaine klopfte Seng einfach auf die Schulter als er Rogna erkannte. Der Junge trug jemanden. Es sah aus wie ein Mädchen. Jedenfalls hatte sie lange weiße Haare und trug ein ziemlich zerfleddertes Kleid. Los beweg dich, kam es nur von dem Dunkelelf in Richtung Seng, dann lief er auch schon los.