Vergessene Nebel

Sailin hatte, seitdem sie sich auf die Bank gesetzte hatte, nur ihre Hände auf den Knien angeschaut. Als ein Schatten vor ihr auftauchte und sie ansprach, schaute die Hüterin nach oben. Ihre Wangen waren etwas feucht von den Tränen. Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Du kannst am allerwenigsten etwas dafür, sagte sie. Ich hätte daran denken sollen was auf dem Berg geschehen ist. Da wollte ich dich etwas trösten und habe soetwas ausgelöst. Ich versteh es einfach nicht. Wie kann man nur so ein? Er ist doch sonst nicht so gewesen.

Liebe kann blind machen sprach Wahn nun. Sie bringt einen dazu dinge zu tun die man sonst nie tun würde. Es ist einfach wirklich so wie es ausieht. Er hat sich in dich verliebt und glaubt das ich dich ihm wegnehme.

Sailin schaute nach unten auf ihre Hände. Er sagt er hätte sich in sie verliebt. Doch hatte er sie nie nach ihren gefragt. Es schien ihr so das er annahm sie fühlte genauso. Die junge Frau wusste ja selbst nicht was sie fühlte. Über soetwas hatte sie sich nie Gedanken gemacht. Sailin schaute auf und sah Wahn direkt an. Ist es wahr was er sagte? Du hattest Gefühle für mich?

Alasdair schaute in die Richtung, in welche Sailin und dann noch Wahn verschwunden waren. Sengerath hatte dem Halbelfen nur einen verächtlichen Blick zugeworfen und war dann Selina und Helena suchen gegangen. Die Menschenmenge hatte sich ind er Zwischenzeit aufgelöst gehabt. Als ein Knacken zu hören war, schaute Alasdair auf. Eine junge Frau näherte sich ihm. Er erkannte sie. Vor fast einem Monat hatte er sie in Sanctaris getroffen. Sie lächelte ihn an und schüttelte dann den Kopf. Du machst das komplett falsch. So ziehst du nur den Zorn aller auf dich. Und so wirst du sie nicht für dich gewinnen können. Aber sie hat doch schon ihn, sagte Alasdair leise. Die Frau lachte kurz auf. Das war nur ein Freundschaftskuss. Das hat man doch gesehen. Junge, du wirst viel zu schnell eifersüchtig auf diesen Dämon. Die Frau nahm Alasdairs Arm. Zuerst musst du dich bei ihr entschuldigen. Was du da aus Zorn sagtest hat sie getroffen. Überleg doch bevor du sowas sagst. Komm mit ich werde dir ein wenig helfen. Der Halbelf nickte niedergeschlagen und lief mit der Frau mit. Was machen sie hier? Ich betreibe hier ein Gasthaus.

Wahn sah betroffen zu Boden. Ich hätte ihm wohl keine Antwort auf seine Frage geben sollen. Wie stehe ich denn nun da. Hier vor dir und keine Ahnung was ich sagen soll. Er seufzte. Ja es stimmt damals als Solan hatte ich mich verliebt. Aber für dich war ich stets nur ein guter Freund und das habe ich apzeptiert. So sollte es doch auch sein oder nicht.

Sailin sah Wahn an, wie er betroffen zu Boden schaute. Ich weiß selbst nicht was ich sagen soll, sagte die junge Frau. Es hat mir damals das Herz zerrissen, als du vor meinen Augen gestorben bist. Ein sehr wichtiger Teil meines Lebens war einfach weg. Ohne dich wollte ich nicht mehr, deswegen habe ich Belphegor angegriffen. In der Hoffnung es würde alles Enden. Sailin seufzte. Doch ich habe überlebt. Da ich zuerst nicht wusste das du noch lebst habe ich versucht meine Gefühle tief in mir drinnen zu verstecken. Ich musste in der neuen Welt klar kommen. Helena hat mir damals sehr geholfen. Heute hier und jetzt ist es verwirrend. Ich muss gestehen ich bin mir meiner Gefühle selbst nicht im Klaren. Das einzige was ich weiß ist das es sich wie damals anfühlt, nur noch stärker. Sailin schaute wieder auf ihre Hände. Was ist mit dir im heute und jetzt?

Wahn zuckte mit den Schultern. Darüber bin ich mir nicht im klaren. meinte er. Es fällt mir schwer in der beziehung überhaupt einen klaren Gedanken zu fassen. Ich habe einmal geliebt und diese Liebe wurde mir einfach entrissen. Lara. SIe starb weil sie mich retten wollte und ich konnte nichts dagegen tun. Danach hing ich in einer Falle. Ich wollte es nicht wahrhaben und stand immer an ihren Grab. War blind vor verzeiflung und wut und verfluchte mich letzen endes selbst ohne es zu merken.
Der Nachteil wenn man dunkle Magie beherrscht und mit ihr lebt. Laree hat mich aus diesen Zustand herausgeholt.
Und nach langer Zeit ihrer nähe habe ich begonnen erneut zu lieben. Er verschränkte die Arme vor der Brust.
Letzen endes habe ich mich von ihr getrennt weil ich einfach nicht wollte das sich das von damals wiederholte. Das war einige Zeit davor bevor ich gegen den falschen Lichtgott kampfen musste und starb.
Von da an habe ich einfach versucht mein Herz zu verschließen mich von Liebe fernzuhalten. Weil ich anderen nur Leid bringe. Ich redete mir ein das ich nciht lieben durfte doch nun weiß ich nicht mehr was richtig ist.

Sailin stand auf und schaute Wahn traurig an. Was er ihr da erzählte war einfach schrecklich. Sie legte ihre Hände auf seine verschränkten Arme. Wahn jeder hat das Recht zu lieben. Auch du. Es sind Leute gestorben, welche dir sehr wichtig waren. Du konntest es nicht verhindern. Doch darfst du dir die Schuld nicht dafür geben und so ein hartes Los wählen. Die Liebe ist etwas wunderbares. Und du solltest dich nicht davor verschließen, weil du Angst hast jemanden verletzten zu können. Du hattest sie zusammen mit zwei wunderbaren Frauen gefunden. Du musst dich an das schöne daran erinnern und nicht an das schlechte was dann geschah. Ich bin sicher ihr hattet wunderbare Zeiten zusammen und du warst glücklich oder? Davor solltest du dich nicht verschließen. So entgeht dir doch etwas sehr schönes. Kurz lächelte sie. Jetzt sag aber nicht das muss gerade die sagen, welche noch nie einen Partner hatte. Ich weiß das mir da etwas wunderbares entgangen ist. Du hattest es. Trage es in dir drinnen und schließe es nicht weg.

Danke Sailin sagte Wahn und nahm die junge Frau einfach einmal kurz in den Arm. Er lies sie aber sofort wieder los.
Darf ich dich denoch etwas fragen. Empfindest du denn etwas für Alasdair. Und keine ANgst das frag ich jetzt nicht weil ich einversüchtig bin oder so. Ich würde es nur einfach gerne wissen.

Natürlich darfst du das fragen. Wenigstens einer tut das mal. Sailin schaute zum Himmel hoch. Die Sonne war bereits untergegangen und in der sternenklaren Nacht war kein Mond zu sehen. Der Monat war also vorbei. Das Band war geschmiedet. Kurz musste die junge Frau über Wahns Frage nachdenken. Sie mochte Alasdair. Doch wenn sie an ihn dachte, dann nur wie an einen Freund. Sie fühlte tief in sich drinen nichts. Selbst wenn sie vielleicht mal etwas gefühlt hatte dann war es wieder weg. Die junge Frau senkte ihren Kopf und schaute Wahn an. Nein. Ich empfinde nichts für ihn. Er ist ein guter Freund, merh aber auch nicht. Sailin seufzte. Und ich werde ihm es wohl sagen müssen damit dieses Theater aufhört. Ich hoffe er respektiert es und hält sich dann zurück.

Klare Ausage erwiederte Wahn und nickte. Dann solltest du das tun. Er wird es verstehen müssen. Ich hoffe nur er springt mir nicht gleich an die Kehle ich hab dich ihm abspenstig gemacht oder so. Wahn hielt kurz inne. Ok das war etwas überflüssig. Du wirst schon wissen was zu tun ist. Und egal was kommt ich steh dir zur Seite so lange ich das kann.

Danke Wahn, lächelte Sailin ihn an. Die beiden blieben noch eine Weile bei der Bank und sahen in den Sternenhimmel.
Am nächsten Morgen machte sich Sailin auf die Suche nach Alasdair. Wahn hatte sie gebeten nicht mitzugehen. Sie wollte verhindern dass der Halbelf den schwarzhaarigen Mann wieder dafür verantwortlich machte. Helena sass zusammen mit Selina auf einer Bank. Die beiden unterhielten, während Sengerath etwas abseits auf der Wiese lag. Der Dämon schien zu schlafen.
Als Sailin um eine Ecke bog sah sie den Halbelfen etwas entfernt stehen. Sie befanden sich gerade im Zentrum der Stadt. Überall standen Markstände herum. Ein großer runder Brunnen zierte die Mitte des Platzes. Al?, fing Sailin vorsichtig an als sie sich ihm genähert war. Der Halbelf lächelte sie an. Al ich muss mit dir reden. Alasdair schüttelte den Kopf. Gleich okay? Ich möchte dir vorher etwas zeigen. Die junge Frau legte ihren Kopf schief. Der Halbelf war so fröhlich. So als ob am Vortag nichts geschehen war. Al bitte, sagte sie nochmal. Doch der Halbelf lief hinter die und drückte die junge Frau sanft den Weg entlang in Richtung eines Hauses. Kaum hatte Sailin dieses betreten, stach ihr ein beißender Geruch in die Nase. Al? Was soll das? Sie drehte sich um und schaute ihn direkt an. Der Halbelf hatte ein merkwürdiges Grinsen auf den Lippen. Ich werde dir helfen Sailin, sagte er. Sie hat gemeint du würdest dann zu mir finden. Würdest dich nicht mehr von ihm ablenken lassen. Al?, fragte Sailin erschrocken und machte einen Schritt zurück. Der Halbelf benahm sich schon wieder so komisch und machte ihr zudem Angst. Die Hüterin ließ ihren Stab erscheinen. Kaum war dieser aufgetaucht wurde er ihr plötzlich aus der Hand gerissen. Sailin drehte sich erschrocken zur Seite. Eine braunhaarige Frau stand vor ihr und grinste finster. Das hast du gut gemacht Kleiner. Sailin sah erschrocken wie sich das Aussehen der Frau veränderte. Mit einem mal stand eine größere Elfe vor ihr. Ihre langen Haare hingen am Rücken herunter. Sailin keuchte auf. Nun wusste sie warum es in dem haus so merkwürdig roch. Rusalka. Sofort drehte sie sich zu Alasdair. Der junge Mann starrte die Frau an. Was? Aber? Du sagst du liebst mich und dann bringst du mich direkt zu ihr?, rief Sailin verärgert zu dem Halbelf. Rusalka legte ihre Hand an Sailins Kinn und drehte den Kopf der jungen Frau zu sich. So das sie die Elfe anschauen musste. Schön dich mal wieder zu sehen. Er hatt wirklich alles geglaubt was ich sagte. Ich bin eine gute Schauspielerin oder. Sailin schaute Rusalka einfach starr an.
Alasdair wollte noch sein Schwert ziehen, doch hinter ihm tauchten zwei Wesen auf und packten den jungen halbelfen an beiden Armen. Rusalka lief um Sailin herum. Als sie bei ihr im Rücken stand packte sie die Hüterin mit der linken hand am Arm. Zu Sailins Verwunderung jedoch nicht sehr doll. Plötzlich spürte sie eine Klinge an ihrem Hals. Rusalka hatte ihre rechte Hand über Sailins Schulter gelegt und bedrohte sie nun mit dem Dolch. Dann wollen wir mal ein bischen Verwüstung schaffen, lachte Rusalka und trat mit Sailin aus dem Haus. Alasdair wurde hinterhergeschleift. Zwei Nebelkrieger hielten den Halbelfen fest. Sailin stockte der Atem als sie die Wesen sah. Geschrei wurde in den Strassen laut als plötzlich mehrere Untote aus den Gassen geströmt kamen. Die Bewohner Rimors fingen an zu fliehen. Doch dann tauchten auf den Strassen mehrere Nebelkrieger auf. Die Stadt war vollkommen besetzt.
Helena und Selina sprangen sofort auf als sie die Schreie hörten und vor ihnen mehrere Feinde auftauchten.

Sengerath schrak aus seiner dämmerschlaf hoch als er die Schreie hörte. Was geht denn hier vor murrte der Dämon und richtete sich schnell auf. Dann stieg ihm ein beißender Geruch in die Nase. Es riecht nach tot brachte hervor. Das wird doch wohl nicht diese Hexe sein. Kurz darauf sah er Wahn in Richtung Stadtmitte rennen. Der Wächter hielt kurz an als Seng ihm nacheilte.
Untote ind er Stadt sagte er nur schnell dann rannte er weiter. Wahn fluchte innerlich. Wenn das wirklich Rusalka war dann schwebte Sailin in großer Gefahr. Bald schon hatten sie die Stadt mitte erreicht und seine Befürchtung wurde war. Sailin schrie er auf.

Sailin sah auf als sie Wahns Stimme hörte. Neben ihm sah sie Sengerath, Selina und Helena. Die beiden Frauen kamen gleich hinter den Männern angerannt. Rusalka drehte sich in die Richtung. Sailin spürte die Klinge etwas mehr am Hals. Ah der Wächter, grinste Rusalka. Wie ich sehe bist du putzmunter. Nicht wie beim letzten Mal als wir uns sahen. Um deine Pflicht zu tun kommst du zu spät. Deine wertvolle Freundin wird das Ende dieses Tages nicht mehr erleben. Sailin verzog kurz das Gesicht als die Klinge in ihre Haut schnitt. Du kannst mit später dafür danken das ich dich von dieser Last befreit habe. Und deinem kleinen Freund hier, weil er so nett war mir das Mädchen zu bringen. Rusalka schaute zu Alasdair. Die beiden Nebelkrieger hielten ihn noch fest.
Helena und Selina schauten geschockt auf den Halbelfen. Wieso hatte er dies nur getan? Helena hatte ihren Bogen fest in der Hand. Am liebsten hätte sie Rusalka wieder einen Pfeil verpasst. Doch diesmal lief sie wirklich Gefahr ihre freundin zu treffen.

Wahn sah geschockt zu Alasdair. Ich dachte du liebst sie warum dann verdammt nochmal bringst du sie so in Gefahr. DIesemal stieß er ein dunkles knurren aus. Na warte wir sprechen uns noch. Seine Augen flammten rot auf.
Dann sah er zu Rusalka. Lass sie gehen oder ich schwöre dir ich werde noch einmal dafür sorgen das du röchelnd am Boden liegst.

Das wollte ich doch nicht. Ich wusste doch nicht..., murmelte Alasdair.
Rusalka lachte auf. Das werden wir ja sehen. So einfach bekommst du die Hüterin nicht wieder. Du wirst sie dir schon holen müssen. Ich kann sie jetzt jederzeit erledigen. Rusalka erhob ihren linken Arm. Was ist wichtiger? Rettest du die Bevölkerung oder die Hüterin? Kaum senkte die Hexe ihren Arm wieder griffen die Untoten und Nebelkrieger die Bevölkerung an. Helena legte sofort einen Pfeil ein und schoss auf die Untoten. Währenddessen ließ Selina ihre dunkle Magie durch die feinlichen Reihen fliegen.
Sailin hatte ihre Hände zu Fäusten geballt. Irgendetwas musste sie doch tun können. Der Dolch an ihrem hals zuckte kurz. Denk nichtmal dran. Du wärst sofort tot.